Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)
von Pampelmusen es nicht widerspiegeln konnten. »Nein... nein,... die Gonwa hätten von einem solchen Boot berichtet.«
»Ah, gut, das ist ein wenig ...«
»Lügen .«
Ein kalter Schmerz kroch durch seinen Körper, und eine frostige Hand schien sein Rückgrat zu verdrehen, bevor sie es losließ. Er schüttelte den Kopf, so wie er Schnee aus seinem Haar geschüttelt hätte.
»... entmutigend«, beendete Lenk den Satz. Seine Stimme war zu einem Murmeln herabgesunken. »Allerdings wäre es vielleicht hilfreich gewesen, wenn die Gonwa es zuerst uns erzählt hätten.«
»Sie sind ein sehr ... vielschichtiges Volk«, erwiderte Togu und kratzte sich am Kinn. »Sie stammen von Komga, einer Insel mit viel zu vielen Bäumen und nicht genug Sonne. Aus diesem Grund mangelt es ihnen an unserer ›sonnigen‹ Veranlagung.« Er grinste über seinen eigenen Scherz. »Sie müssen mehr als nur ein bisschen irritiert gewesen sein, als sie hierhergezogen sind, aber sie werden sich an Teji gewöhnen.«
»Warum genau sind sie eigentlich hierhergezogen?«, erkundigte sich Kataria, was ihr einen schnellen Seitenblick von Lenk einbrachte.
Das scheint richtig zu sein ... Hätte... Hätte ich das nicht fragen sollen?
»Warum solltest du?«
Normalerweise ist es genau mein Ding.
»Sich Sorgen machen? Überlasst das einfach jemand anderem.«
Togus Augen rotierten, und er musterte Kataria sorgfältig. »Es steht dir frei, sie zu fragen.«
Sie akzeptierte diesen Tadel mit kühlem Schweigen, jedenfalls schien es so. Lenk jedoch sah das schwache Zittern ihrer Oberlippe, das winzige Zucken ihres Augenlides und das kaum merkliche Vibrieren ihrer Ohren.
»Sieht. Hört. Lügt.«
Was?
»Entscheidend jedoch ist«, fuhr Togu fort, »dass sich Teji für alle erwärmt und alle mit der Zeit an Teji Gefallen finden.« Er lehnte sich zurück und zog an seiner Pfeife. »Ich bin davon überzeugt, dass auch ihr euren Platz hier finden würdet, wenn ihr das wolltet.«
»Entscheidend ist«, konterte Lenk, »dass wir es nicht wollen. Wir wissen die Gastfreundschaft insofern zu schätzen, als wir es ertragen können, in Lendenschurze gewickelt zu werden, aber ...«
»Wir flicken eure Kleidung. Das kostet Zeit, da wir weder Nadel noch Faden haben.«
»Auch das wissen wir zu schätzen, und das führt mich direkt zu meinem nächsten Punkt«, fuhr Lenk fort. »Wir haben überlegt, ob wir Euch um noch etwas mehr bitten können.«
Togus Augen drehten sich zu ihm. »Frag.«
»Eine Seekarte, auf der die nächsten Schifffahrtsrouten zum Festland eingezeichnet sind, ein Boot, mit dem wir dorthin segeln können, Nahrung, um es bis dorthin zu schaffen und...«
»Schwert .«
»Und...«
»Schwert .«
»Etwas...«
»Du brauchst es .«
»Hosen«, mischte sich Kataria ein. »Wir wollen unsere Hosen wiederhaben.«
»Hosen?« Togu murmelte vor sich hin, während Rauchwolken aus seinen Nasenlöchern quollen. »Hosen, Hosen, Hosen... bei den Menschen geht es immer nur um Hosen, was?«
»Was haben diese Echsen für ein Problem, dass sie mich immer einen Menschen schimpfen? Ich bin kein Mensch!« Sie packte ihre Ohren mit beiden Händen und zog sie lang, um sie zu zeigen. »Sieh dir diese Dinger an! Sie sind riesig! «
»Könnt Ihr uns all diese Dinge besorgen oder nicht?« Lenk seufzte. »Als Bezahlung könnt Ihr alles behalten, was Ihr in unserem Wrack gefunden habt, oder aber wir überlegen uns etwas anderes.«
»Etwas anderes was?«, erkundigte sich Togu.
»Wir können ... Sachen machen.«
»Zum Beispiel?«
»Wir können Sachen umbringen«, meinte Kataria und schnüffelte. »Hauptsächlich.«
»Wir machen auch andere Sachen«, erläuterte Lenk mit einem bösen Blick.
»Ach ja?«, konterte sie höhnisch.
»Naja, Sachen eben... Ihr wisst schon...« Er lehnte sich zurück und machte eine Handbewegung, von der er hoffte, dass sie zumindest vage vielsagend war. »Zum Beispiel ... also Denaos kann Laute spielen. So etwas habt Ihr doch hier, richtig?«
»Ah, ja, der Große.« Togu neigte anerkennend den Kopf. »Meine Untertanen halten ziemlich viel von ihm. Hat er auch etwas mitzureden bei eurer Entscheidung abzureisen?«
»Nichts Erwähnenswertes«, erwiderte Kataria. »Das Einzige, was er oder die anderen zum Thema unserer Abreise beizusteuern hätten, wäre weinerliches Gejammer und wahrscheinlich irgendwelche Anzüglichkeiten oder etwas ähnlich Dummes.« Sie runzelte die Stirn und zuckte mit den Schultern. »Also, können wir jetzt ein Boot
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