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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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seinen Fäusten erzitterten,
aber nicht brachen. Sie akzeptierte auch, dass sie den Boden unter den Füßen verlor, als er sie zurücktrieb. Sie akzeptierte seine Hörner, akzeptierte die gebrochene Nase, als er seinen Schädel in ihr Gesicht hämmerte.
    Erst als er zurücktrat, darauf wartete, dass sie fiel, damit er den Kampf mit einem Tritt auf ihren Schädel beenden konnte, weigerte sie sich, es zu akzeptieren. Sie hob ihren Kopf, starrte ihn an. Ihre Nackenwirbel knackten vernehmlich. Ihre Zähne blitzten in einem Grinsen, das noch wilder wirkte, als Blut von ihrer zerschmetterten Visage über ihre Lippen tropfte.
    »Jaaaah  ...«
    Sie stürzte sich erneut heulend auf ihn, ohne auf Strategie, Position oder irgendetwas anderes zu achten als das unmittelbare und sofortige Bedürfnis, seinen Kopf mit ihrer Klinge abzuhacken. Einen Augenblick lang durchzuckte ihn so etwas wie Nostalgie, als er diese Rücksichtslosigkeit sah, diesen Leichtsinn, doch diesem Gefühl folgte rasch Panik, als er sah, dass die Klinge offenbar ebenso leichtsinnig war wie sie und unbeherrscht auf seinen Kopf zusauste.
    Er fing sie mit seinem Handgelenk ab; das Eisen biss in die metallenen Armschienen. Das Langgesicht drückte fester zu, versuchte sich durch die Schienen zu beißen und ihm die Hand abzuhacken, ihm den Kopf vom Hals zu trennen. Er stemmte sich ebenso entschlossen dagegen, hob die andere Hand und packte die Schneide. Der Versuch kostete ihn eine Menge Blut, als die Klinge sich in seine Handfläche grub, und sie war glitschig, als er sie zurückstieß. Aber er wurde für seine Mühe belohnt, als die Klinge über seinen Kopf hinwegzischte und sie ihrer Deckung beraubte.
    Er wusste nicht genau, ob er brüllte oder lachte, kümmerte sich nicht darum, was es denn gewesen sein mochte, ebenso wenig warum er sich fragte, weshalb seine Muskeln plötzlich so kräftig wirkten und ihm so leicht gehorchten. Blut war auf dem Boden, in seiner Nase, Wut in seinen Adern und ein purpurner Hals unter seinen Klauen.
    Gut genug.
    Er packte zu, schlug mit seinen Klauen, hörte ihr Gurgeln, als ihr Blut über seine Handflächen quoll, sich mit seinem vermischte. Er weigerte sich, sie loszulassen, als sie mit einer Hand nach ihm griff und ihre gewaltige, nunmehr nutzlose Waffe fallen ließ, um ihn mit der anderen zu schlagen. Schläge regneten auf seinen Kopf herunter, einer nach dem anderen. Er spürte den Schmerz, spürte das Bedürfnis seines Schädels zu zerbrechen, weigerte sich jedoch, einem von beiden nachzugeben.
    Stattdessen schwang er seinen Körper zur Seite, und sie folgte ihm wie ein purpurner Felsbrocken. Dann ließ er sie los und hämmerte sie auf das Geröll. Die Erde zerbarst, aber sie nicht; sie lag da, blutete aus Nase und Hals, ihre Augen blitzten mordlustig, und ihr Atem zischte heiß und hasserfüllt zwischen ihren scharfen Zähnen hindurch.
    »Das ist es!«, fauchte sie. »Das ist es. So wird es geschehen. So muss es geschehen. Vom Nichts in das Nichts.«
    »Und niemand wird sich an dich erinnern«, stieß er hervor. »Ich werde dafür nicht genug von dir übrig lassen.«
    »Schön, hervorragend!«, keuchte sie. Ihre Hand glitt hinter ihrem Rücken zu ihrem Gürtel. »Gut zu wissen, dass du einen Plan hast. Vorausdenkst, dich an deine Krumen klammerst ...« Ihre Hand zuckte hervor, und die grüne Phiole flog auf ihn zu. »DUMMKOPF! «
    Er hatte es jedoch gerochen, noch bevor sie sie herausgezogen hatte, hatte es erkannt. Gift, dasselbe Gift, das die Abysmyths getötet hatte, das ihr Fleisch fraß, so wie Feuer Papier verzehrte. Er war nicht sicher, ob das Gift ähnlich bei Kreaturen wirkte, die nicht dämonisch waren, aber er war nicht so neugierig, dass er es hätte an sich selbst ausprobieren wollen.
    Er warf sich zur Seite; die Phiole prallte auf einen Felsen und zerschmetterte. Er spürte, wie ein paar Tropfen auf seinen Rücken fielen. Es schmerzte. Seine Haut brannte; der ekelige Geruch von verbranntem Horn drang ihm in die
Nase. Es tat höllisch weh, wie er zugeben musste, während er die Zähne zusammenbiss.
    »QAI ZHOTH! «
    Ebenso wie das Messer schmerzte, das Dechs Schrei folgte. Er erinnerte sich an diese Waffe, an das gekrümmte Messer mit der grausamen, gezackten Schneide. Und ganz gewiss erinnerte sich die Waffe an ihn, wie es schien, als sie in seine Schulter drang und sich tief eingrub. Die metallenen Zacken soffen begierig sein Blut. Schmerz schüttelte ihn, durchströmte ihn so stark, schien danach zu

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