Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)
mit großen Augen an. »Warte mal. Ihren was?«
»Alle weiblichen Shict haben einen, jedenfalls theoretisch. Zugegeben, wir konnten für unsere Leichenschau nie genug von ihnen sammeln, um sie ordentlich zu katalogisieren, aber...«
»Nein, halt die Klappe! Was ist ein Demiphallus?«
»Es ist ziemlich genau das, wonach es sich anhört«, erwiderte der Jüngling. »Er dient hauptsächlich dazu, die Dominanz über die Männer zu beweisen, und er ist... na ja... er ist...« Er schien einen Augenblick nachzudenken. »Also gut, erinnerst du dich daran, dass wir gesehen haben, wie sie diese exotischen Haustiere im Hafen von Muraska ausgeladen haben?«
»Klar.«
»Klar, und erinnerst du dich an die Hyänen?«
»Einige Adlige aus Cier’Djaal haben sie sich kommen lassen, soweit ich weiß.«
»Erinnerst du dich auch an die weiblichen Tiere?«
»Ja, ich...« Als die Erinnerung kam, riss er die Augen auf. »Oh, nein...«
»Wirklich?« Denaos schnaubte. »Glaubst du, sie hat so einen? Wäre vollkommen logisch.«
»Ich weiß!« Dreadaeleon grinste übers ganze Gesicht. »Wäre es doch, oder nicht?«
»Wieso wäre das vollkommen logisch?« Lenk betrachtete den Assassinen mit zusammengekniffenen Augen. »Wieso?« Er richtete seinen finsteren Blick auf den Jüngling. »Und
wieso bist du auf einmal in der Lage, Kommentare über einen weiblichen Körperteil abzugeben, der südlich ihres Halses liegt?«
»Ich habe... Bücher gelesen.«
»Bücher?« Denaos lachte leise.
»Ja, Bücher«, antwortete Dreadaeleon. »Ich bin jedenfalls... mit dem grundlegenden Vorgang vertraut. Es ist nicht besonders schwierig, ihn durchzuführen, ganz zu schweigen davon, ihn zu begreifen.«
Die beiden Männer starrten ihn herausfordernd an. Er räusperte sich.
»Also versteht ihr...« Der Jüngling kratzte seinen Nacken. »Also sehr viel davon hat mit dem... Jungfernhäutchen zu tun. Also dem Hymen... wenn ihr so wollt... per se.«
»Oh, ich will ganz bestimmt«, erwiderte Denaos.
»Das hilft mir in meiner...«, murmelte Lenk, wurde jedoch prompt ignoriert.
»Richtig, also, es erzeugt eine Form von... Enge... eine Art Barriere, die der... also der Speerspitze der Expedition Schwierigkeiten bereitet. Das... das ist doch logisch, richtig?«
»Vollkommen, ja«, bestätigte Denaos grinsend.
»Also gut, dann... also, das Einzige, was wirklich notwendig ist, ist eine Art von... von...«
»Penetration?«
»Nein, wisst ihr, weil es eine Barriere ist. Sie... es... braucht eine Art von Druck.« Er ballte eine Faust und stieß sie demonstrativ nach vorn. »Eine stoßende Bewegung.«
»Stoßen?«
»Ja. Stoßen.« Er drehte sich zu Lenk herum. »Verstehst du? Es ist eine Frage der Natur, physisch und mental. Es ist vollkommen unmöglich, dass du...«
»Halt die Klappe«, unterbrach ihn der junge Mann.
»Du hast gefragt...«, begann Denaos.
»Ich sagte halt die Klappe! «, brüllte Lenk. Er ballte seine zitternden Fäuste, als er die beiden Männer mit seinen Blicken
durchbohrte. »Ich kann einfach nicht glauben, dass ich einen von euch gefragt habe. Dich«, er deutete mit dem Finger auf Denaos, »der sogar eine Sau besteigen würde, wenn er betrunken genug wäre, und dich«, er deutete auf Draedaeleon, »der entweder jede Frau in seiner Nähe mit seinem großkotzigen Gequatsche abstößt oder Löcher in Aspers Robe starrt und gleichzeitig verzweifelt versucht, den Hühnerknochen in seiner Hose zu verbergen.«
»Asper?« Denaos warf einen Blick auf den Jüngling. »Ach was.«
»Habe ich zu leise gesprochen oder habt ihr nichts gehört, als ich euch sagte, ihr solltet die Klappe halten?«, wollte Lenk wissen, während sich seine Miene immer mehr verfinsterte und seine Stimme barscher wurde. »Es ist mir egal, was du von dir gibst oder irgendeine Stimme sagt. Ich bin der Anführer, und selbst wenn meine Entscheidungen vollkommen verrückt wären, sind sie immer noch verdammt viel besser als alles, was ihr feigen Mistkerle euch ausdenken könnt. Ich versichere euch, ganz gleich, mit wem ich von dieser Insel hier verschwinde, ihre Gegenwart wird nur eine schwache Genugtuung gegenüber der Tatsache sein, dass ich euch beide zurücklassen werde, damit ihr im Dreck verrotten könnt, in einer Gasse geschändet werdet, und vor allem einsam sterbt.«
Er kehrte ihnen den Rücken zu und zwang sich, auf den Fluss zu blicken, zwang sich, seinen Atem zu kontrollieren. Er fühlte sich warm in seinem Mund an, kalt auf seinen Lippen. Er spürte ihre Blicke
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