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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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Bett in Brand gesteckt ... war mein Vater weder wütend noch hat er ein Loblied auf Daeon gesungen. Stattdessen hat mich etwa eine Woche später der Mann, der schließlich mein Lehrer werden sollte, abgeholt, und mein Vater hatte einen prallen Geldbeutel an seinem Gürtel.«
    »Sie haben dich verkauft?«
    »Diese Praxis ist nicht ungewöhnlich«, erwiderte er. »Das Venarium hat das Recht, Kinder für sich zu beanspruchen, welche die Gabe besitzen, natürlich um die Gesetze zu schützen. Aber man bietet den Menschen einen Ansporn, die ihre Kinder, die so begabt sind, dem Venarium übergeben, bevor sie aufgespürt werden.«
    »Also war es damals ...«
    »Nein. Ich habe immer noch gebetet, als ich schon meine Zaubersprüche übte, keine Mahlzeiten angenommen, die ich mir nicht verdient hatte, und immer noch die Sainiten verflucht. Erst bei meiner Indoktrination ...« Er blickte zum Himmel hinauf. »Wir alle müssen eine Aufgabe zusammen mit unseren Mentoren erledigen, damit wir unsere Pflichten dem Venarium gegenüber begreifen. Meine Aufgabe bestand darin, einen Häretiker aufzuspüren, jemanden, der Magie außerhalb unseres Einflussbereiches praktizierte.
    Wir fanden heraus, dass er ein Priester war, und zwar ein Daeonist, der ausgebildet worden war, seine Gabe einzusetzen, um der Kirche zu helfen. Dächer zu reparieren, Sainiten abzuwehren, solche Dinge. Wir haben ihn in seinem Heim aufgespürt und sind hineingestürzt, haben von ihm verlangt, dass er uns begleitet. Er war schwach, hatte keine Kontrolle über seine Macht, die ihn ausgezehrt hatte. Also trat seine Frau vor uns, vor meinen Meister und mich, breitete ihre Arme aus, um uns aufzuhalten, und sagte, wir dürften ihn nicht mitnehmen, weil Daeon ihn benötigte.
    Natürlich haben wir uns streng an das Protokoll gehalten. Wir haben Präzedenzfälle zitiert, die Vereinbarung zwischen dem Venarium und allen zivilisierten Nationen, dass sie unsere Gesetze respektierten. Danach kam eine mündliche Warnung und dann schließlich eine Demonstration unserer Macht.« Seine Miene verhärtete sich bitter. »Sie hat sich allen drei Aufforderungen widersetzt.« Seine Stimme sank zu einem Flüstern herab. »Wir ... ich habe sie bei lebendigem Leib verbrannt.«
    Asper sah ihn eindringlich an. Der Schock, der ihr die Kehle zuschnürte, wurde von Mitgefühl gemildert; sie rückte unwillkürlich dichter an ihn heran.
    »Das hat es also ausgelöst?«
    »Das hat Zweifel in mir gesät«, erwiderte er. »Wenn ein Gott existierte und er uns so liebte, dass wir für ihn starben... warum hatten meine Eltern mich dann so leichten Herzens aufgegeben?«
    Nachdem er geendet hatte, sah sie einen anderen Mann vor sich. Sie war sicher, dass sich sein Gesicht verändert hatte, nicht nur ihr Blick auf ihn. Ob es nun an ihrem Glauben oder ihrem Wesen lag, jedenfalls versuchte sie ihn weicher zu sehen, verletzlicher. Sie suchte in seinen Augen nach Tränen, fand dort jedoch nur Härte. Selbst sein Körper schien härter geworden, als würde er sich gefräßig von seinen Worten nähren, während Dreadaeleon die Arme verschränkte und über die Menge der Echsenmänner hinwegblickte.
    Es waren weder Glaube noch Wesen, die sie dazu brachten, ihre Hand auszustrecken und sie auf seine Schulter zu legen.
    »Hast du jemals ... jemand anderem davon erzählt?«
    Sie erwartete, dass er zitterte, wie er es gelegentlich in ihrer Gegenwart tat. Doch als er sich ihr zuwandte, war er vollkommen gelassen.
    »Das ist kein Problem des Venarium, folglich kein Problem meines Mentors, also nein.«
    »Es gibt noch andere, mit denen man reden kann, weißt du?«
    »Ich finde keinen Trost bei Priestern, was auf der Hand liegen dürfte«, erwiderte er kalt. »Und wer von den anderen würde schon zuhören, selbst wenn ich mit ihnen reden wollte?«
    »Wie wäre es mit mir?« Sie lächelte.
    Jetzt zitterte er, als wäre ihm dieser Gedanke gerade erst gekommen. »Ich ... ich sagte ja bereits, Priester...«
    »Ich bin auch eine Freundin.« Ihr Lächeln erlosch, als sie zu Boden blickte. »Und außerdem überdenke ich gerade meine Einstellung zu den Göttern.« Sie erwartete irgendeine taktvolle Erwiderung, eine Phrase des Verständnisses, vielleicht sogar eine kleine Ermutigung. Obwohl er sie nur ausdruckslos anblickte, sprach sie weiter. »Mir scheint manchmal, dass keiner zuhört. Ich meine da oben.
    Naja, wie sollten sie auch? Selbst wenn man nicht glaubt, dass die Götter über alle wachen, müssen sie angeblich

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