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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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gefürchtet hatte, der Gedanke, der ihn seit dem heutigen Morgen verzehrte. Sie starrte ihn mit dem Wissen an, wer sie war, was sie war.
    Sie wusste genau, wie das enden würde.
    Und er wusste es nun auch.
    »He«, wiederholte sie.
    »He«, antwortete er wieder.
    Er wartete auf die Bestätigung, auf die Erklärung, wie das alles passieren würde, wie alles enden würde. Er wappnete sich und fragte sich unwillkürlich, ob es vielleicht einfacher wäre, sich direkt vom Rand der Schlucht in die Tiefe zu stürzen.
    Dann sagte sie etwas.
    »Besaufen wir uns.«
    »Oh!« Er riss die Augen auf und hatte das Gefühl, es blieb ihm wirklich nur noch übrig, schreiend über die Klippe zu springen. »Das ... wolltest du.«
    »Ja.« Sie betrachtete ihn misstrauisch. »Was hast du denn geglaubt, was ich wollte?«
    Er warf einen Blick auf das Gewimmel im Tal. So steil ist das gar nicht, sagte er sich dann. Wahrscheinlich wärst du gar nicht ums Leben gekommen, bei deinem Pech.
    »Nichts.« Er seufzte. »Gehen wir.«
     
    »Huch...«
    Asper hatte dem Heiler im Laufe ihres Lebens viele Dienste erwiesen, sich um die Verletzungen vieler unterschiedlicher Kreaturen gekümmert. Als sie vage spürte, wie Finger die Prellung in ihrem Gesicht abtasteten, fragte sie sich, ob sich ihre Patienten bei ihrer Behandlung ebenso unbehaglich fühlten wie sie jetzt.
    »Naja, das ist keine sonderlich besorgniserregende Verletzung«, verkündete Denaos und tätschelte leicht ihre Wange.
    »Sie hat mich mit dem panierten Schenkel eines riesigen Käfers geschlagen«, knurrte Asper und schlug seine Hand weg. »Wieso ist das nicht besorgniserregend?«
    »Sie macht eine Menge komischer Sachen«, meinte Draedaeleon gleichgültig. »Sie spuckt, furzt, schnaubt ...«
    »Und ich habe den starken Verdacht, dass sie diejenige ist, die einen dampfenden Haufen in meinem Tornister hinterlassen hat«, setzte Denaos hinzu.
    »Ich mochte diesen Tornister«, bemerkte Draedaeleon.
    »Ich werde ihn schmerzlich vermissen.« Der Assassine seufzte, betrachtete Asper dann von Kopf bis Fuß und trank einen Schluck aus seiner ausgehöhlten Kürbishälfte. »Jedenfalls hat sie nicht versucht, dich wirklich zu verletzen. Ich würde sagen, sie hat sich eher zurückgehalten und wollte dich nur einschüchtern.« Er blickte sie neugierig an. »Was hast du denn eigentlich zu ihr gesagt, um eine solche Reaktion auszulösen?«
    »Nichts, das ich jemandem gegenüber wiederholen würde, der seine medizinische Diagnose stellt, während er säuft«, erwiderte sie scharf.
    »Als wenn es hier sehr viele andere Möglichkeiten gäbe.«
    »Also ...« Dreadaeleon trat bescheiden vor und streckte seine zitternden Hände aus. »Ich ... ich könnte ebenfalls einen Blick darauf werfen, denke ich.«
    »Ist schon gut, danke.« Asper scheuchte ihn mit einer Handbewegung fort.
    »Was? Nein? Ich meine ... seid Ihr sicher?« Der Jüngling schluckte schwer. »Es wäre kein besonders großes Problem, wirklich nicht. Ich bin sehr vertraut mit ...«, seine Augen wurden feucht, »Anatomie.«
    »Oh ja, sehr vertraut«, meinte Denaos. »Vor allem mit der intimen Beziehung zwischen Faust und Genitalien.«
    »Das ist nicht ...« Die Unsicherheit des Jünglings schlug in Wut um, als er zu dem Assassinen herumwirbelte und einen Blick auf seinen Kürbis warf. »Der wievielte ist das? Der vierte heute Abend?«
    »Wie aufmerksam.«
    »Ich glaube, du hast ein Problem.«
    »Dem stimme ich zu.« Denaos leerte den Rest der Flüssigkeit
aus dem ausgehöhlten Kürbis und beugte sich dann zu dem Jüngling vor. Seine Worte wurden von einem stinkenden Atemstoß begleitet. »Obwohl ich hoffe, dass du dich in Luft auflöst, wenn ich genug trinke.«
    »Du trinkst tatsächlich ziemlich viel.« Asper betrachtete ihn nachdenklich. »Wie schaffst du es, dass du immer noch auf den Füßen stehst?«
    »Dieses Zeug ist wirklich sehr lecker«, antwortete Denaos und schmatzte, »aber es ist nicht sonderlich stark, jedenfalls nicht für jemanden, der schon einmal etwas Stärkeres als Wein getrunken hat.« Er warf einen finsteren Seitenblick auf Dreadaeleon. »Oder Milch.«
    »Ich habe auch schon getrunken!«, protestierte der Jüngling.
    »Du hast einen Schluck Bier getrunken und angefangen zu heulen«, schoss Denaos zurück. »Vielleicht solltest du diesmal deine Würde wahren und flüchten, bevor du einen Schluck von diesem Zeug kostest und sich unkontrollierter Harndrang zu deinen Problemen hinzugesellt.«
    Dreadaeleon gelang es,

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