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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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schenkte, wusste er, dass ihm nur noch eine einzige Nacht blieb.
    »Also ...!« Sie senkte die Lider und lächelte stärker. »Warum trinken wir nicht mehr?«
    Wenn überhaupt.
    »Schließlich ist das eine Feier!« Sie lachte zitternd. »Wir werden morgen wer weiß wie lange auf See sein. Besser jetzt an nichts anderes als an heute Nacht zu denken, richtig?« Sie nickte, ohne auf seine Antwort zu warten. »Natürlich ist es richtig.«
    Er sagte nichts, als er ihr weiter den Grat entlang folgte, während sie verstohlen nach einem weiteren Kürbis mit dem Getränk suchte. Jeder sichtbare Tropfen jedoch verschwand rasch in grünen Kehlen. Er bemerkte, dass ihr Zorn sich zu steigern schien, je länger ihre Lippen trocken blieben, und dass ein dumpfes Grollen durch ihren Körper lief. Er konnte fast sehen, wie sich die Härchen auf ihrem nackten Rücken aufrichteten.
    Denaos hatte wahrscheinlich recht, weißt du?, sagte er sich. Sie blüht auf durch Gewalt. Sie kann noch nicht einmal ein Stück gehen, ohne wütend zu werden. Wie lange könntest du das ertragen? Also ist es die richtige Entscheidung. Sag nichts. Versuch, nicht an sie zu denken. Das ist das Klügste.
    Ihm dämmerte, und das nicht zum ersten Mal, dass er nur selten den klügsten Weg wählte. Als er hinter ihr herging, wurden seine Blicke von ihrer schlanken, verschwitzten Taille angezogen, und er machte sich daran, eine Theorie zu entwickeln, warum das so war.
    In seinem verzweifelten Versuch, seine Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu richten, blickte er auf die immer weniger werdenden unterschiedlichen grünen Gestalten. Die Echsenmänner verschwanden, brachen entweder in irgendwelchen dunklen Ecken zusammen oder schlenderten davon. Sie ließen nur das Echo ihres Gelächters und ihren Geruch zurück.
    »Wohin zum Teufel verschwinden die alle?«, murmelte er vor sich hin. »Liegt es ... liegt es an uns? Riechen wir komisch oder was?«
    »Wer weiß?« Sie lachte. »Vielleicht gibt es irgendeinen uralten Verhaltenskodex für das Trinken mit Echsendingern, an den wir uns nicht halten.«
    »Sehr verständlich. Vielleicht wäre es ja richtig, wenn wir Insekten fressen würden.«
    Sie lachte, ihr langes, aufdringliches Gelächter. Es war dasselbe Lachen, das er einst so verachtet hatte und das ihn jetzt entspannte. Was auch immer er empfinden mochte, welche tragischen und unverständlichen Gedanken er auch haben mochte, sie spürte nichts davon. Das schien ihm klar zu sein, angesichts der Unbekümmertheit, mit der sie sich in seiner Nähe benahm, angesichts dessen, wie schnell sie lachte, angesichts der Tatsache, dass sie so ganz anders als er zu sein schien.
    Gut, dachte er und warf einen Blick auf ein Feuer in der Nähe. Das ist gut. Wenn sie nichts empfindet, dann gibt es auch nichts, worüber wir reden müssen. Ich meine, wenn sie wirklich etwas empfunden hat, dann hat sie es mit dem ganzen Gebräu ersäuft. Das Schlimmste liegt hinter dir, mein Freund. Gut gemacht. Wirklich gut ge...
    Mit seiner selbstzufriedenen Stimmung war es in dem Moment vorbei, als er gegen sie prallte. Sie hatte sich umgedreht und betrachtete ihn eindringlich. Vollkommen entrückt nahm er nur ihre unmittelbare Nähe wahr, als er spürte, wie sich ihrer beider Schweiß auf ihrer Haut vermischte, fühlte ihren weichen Bauch, der sich gegen seinen presste, als sie tief atmete. Sein Puls raste viel zu schnell, als dass er ihren hätte spüren können, während das Blut durch seinen Körper rauschte.
    »Entschuldigung«, murmelte er und wollte zurücktreten.
    Er kam nicht dazu, auch nur einen Schritt zu machen, als sie ihn bereits gepackt hatte. Sämtliches Blut war aus seinem Kopf gewichen, und er war viel zu langsam, um zu begreifen, was da passierte, geschweige denn, dass er dem hätte widerstehen können. Ihre Nägel gruben sich mit räuberischer Gier in seine Haut, als sie ihn an ihren Körper zog, sich auf die Zehenspitzen stellte und ihre Lippen auf seine presste.
    In ihrer Umarmung lag keinerlei Geduld, keinerlei Taktgefühl und ganz gewiss kein Zögern. Ihre Zunge drang hastig, drängend, fast wütend zwischen seine Lippen. Seine Gedanken waren weit weg, während seine Sinne auf einem donnernden Herzschlag davoneilten. Er schmeckte den Mangwo auf ihrer Zunge, kostete das Verlangen in ihrem Atem und hörte das Grollen, das in ihr aufstieg, sich bebend von ihrem Körper auf seinen übertrug.
    Atemlos und blind registrierte sein Verstand endlich, was seine Sinne taten, aber er war

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