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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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grunzte die andere. »Ich kann mich auch nicht daran erinnern, dass sie so lange, spitze Ohren gehabt hätten.«
    Er kehrte ihnen immer noch den Rücken zu, und dennoch hatten sie ihn bis jetzt nicht angegriffen. Entweder waren sie übermäßig selbstbewusst oder sie wollten eine Lösung herbeiführen, die nicht damit endete, dass irgendjemandem die eigenen Eingeweide in die Nase gestopft wurden. Wie auch immer, dachte er, als er sich herumdrehte. Ich werde ihnen eine ziemlich große Überraschung bereiten.
    Doch welchen Anblick auch immer er erwartet hatte, er hatte nicht damit gerechnet, dass sich seinem finsteren Blick so etwas darbieten würde.
    Diese ... Dinger sahen menschlich aus, jedenfalls oberflächlich betrachtet, aber sie waren viel zu groß, und ihre Muskulatur, die von den halben eisernen Häuten entblößt wurde, war nahezu obszön. Ihre Gesichter waren lang und hager, wie Speere unter abgehackten Kronen schwarzen Haares, und sie starrten ihn mit weißen Augen an, die keinerlei Farbe hatten – und keine Pupille.
    Die Tatsache, dass sie purpurne Haut hatten, war weit weniger besorgniserregend als die Schwerter an ihren Taillen. »Und es hat einen Stock«, sagte die Frau, die ihm am nächsten stand. »Ein Stöckchen! Warum sollten wir es töten?«
    »Aus Spaß?«, schlug die andere vor.
    »Ah, ja.«
    »Sh-shaqk ne’warr, kou’ru!«, stieß Naxiaw zischend zwischen den Zähnen hervor.
    Selbst wenn es keine Menschen waren, ähnelten sie ihnen genug, dass die Beleidigung zutreffend war. Und selbst wenn er sich weigerte, ihre Sprache zu sprechen, sorgte er dafür, dass sein Tonfall ebenso bedrohlich war wie sein erhobener Stock.
    Die beiden jedoch grinsten nur breit und entblößten dabei scharfe, spitze Zähne.
    »Nun sieh dir das an«, sagte die eine, während sie einen runden Eisenschild schüttelte, den sie locker an ihrem gepanzerten Handgelenk trug. »Es will kämpfen.«
    »Wir haben Pflichten zu erfüllen«, murrte die andere, während sie einen kurzen Dorn aus dunklem Eisen aus ihrem Gurt zog. »Mach schnell.«
    »Sh-shaqk ne’warr«, wiederholte er und hob sein Fürsprech. Ihr gehört nicht hierher.
    Auch wenn sie seine Worte nicht verstanden, registrierten sie durchaus seinen Tonfall, als sie eine einstudierte Abwehrhaltung einnahmen. Ihre Muskeln zitterten vor unterdrückter Wut, als sie sich ihm näherten, behutsam und vorsichtig; jede Bewegung war geplant und präzise, und jeder Zentimeter ihrer schlanken Körper sprach von eiserner Disziplin.
    All das dauerte etwa drei Atemzüge lang.
    »AKH! ZEKH! LAKH!« Ihr Schrei wurde von einem metallischen Dröhnen begleitet, als sie mit ihrem Dorn auf ihren Schild schlug, während sie angriff. »AUFSCHLITZEN! ENTHAUPTEN! ZERMALMEN!«
    Die andere folgte ihr und verfluchte den Leichtsinn ihrer Gefährtin sowie ihre eigene Langsamkeit. Naxiaw sah ihnen entgegen und bemerkte den Hass, der in ihren Augen leuchtete, die Dorne, die durstig in ihren Händen lagen. Er leckte sich die Lippen, während der Stock vertraut und stumm in seinen langen Fingern ruhte.
    Dann warf er sich ihrem Angriff entgegen.
    Sie mochten groß sein, waren jedoch massige Kreaturen, wie aus Felsen geboren, wie er registrierte. Sie waren zu langsam, zu hart. Er jedoch war s’na shict s’ha , und er war groß. Als sie auf ihn zustürmten, sprang er hoch; seine langen Beine katapultierten ihn von der Erde empor, während sie ihre Schilde hochrissen und überrascht aufschrien. Seine langen Zehen packten den Rand des Schildes der ersten Frau, seine langen Finger packten ihr Haar. Seine langen Arme
zogen ihn hinauf und über ihren Kopf hinweg, während ihr Schwert wütend durch die Luft pfiff, mit einem Hieb, der nur den Geruch seiner Füße erwischte.
    Er lächelte, als er die verblüffte Miene der hinteren Frau bemerkte. Sie sahen immer so aus, wenn er das tat.
    So breit er auch grinste, das Lächeln seines Stocks war noch breiter und grausamer. Als er wieder zur Erde heruntersank, sehnte sich der Stock danach, ihr seine hölzernen Zähne zu zeigen, ihr einen schwarzbraunen Kuss zu geben.
    Naxiaw gab seinem Verlangen nach.
    Sein Stock erwischte ihr Kinn mit einem lauten Krachen, und sie taumelte zurück. Er nahm sich die Zeit, den Kopf des Stocks in ihren ungeschützten Bauch zu rammen, woraufhin sie noch einen Schritt zurück machte. Er hörte, wie sich die andere herumdrehte, hörte, wie ihr Dorn nach seinem Blut jaulte.
    Als das Jaulen zu einem Brüllen anschwoll, ließ er sich zu

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