Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)
werden schien, als sich ihre Haut über ihr Gesicht spannte. Er genoss jedes Zucken, jede Miene, jeden Augenblick, bevor es unweigerlich so endete wie immer ...
»Es brennt«, grunzte sie. »Es ... es brennt!«
Sein vergiftetes Blut ging mit gierigem Eifer ans Werk. Ihr Grinsen verwandelte sich in einen Schrei, als sie ihr Schwert fallen ließ und mit den Händen an ihrem Gesicht zerrte. Die
Haut war jetzt vollkommen straff und wurde immer roter, als das Blut unter der purpurnen Haut zu kochen begann. Ihre Metallfinger rissen wie wild daran, zerfetzten sie, und Blutfontänen spritzten auf, als sie versuchte, das Gift unter ihrer Haut herauszureißen.
Die langgesichtige Kreatur sank auf die Knie, und er sah seine Gelegenheit.
Er stieß mit dem Knie zu, rammte ihren eisernen Handschuh tiefer in ihr Gesicht und schleuderte sie zu Boden. Ihr Hals wirkte wie eine Schlange, wand sich, während sie den Schlag ignorierte und weiterhin laut kreischte.
Die s’ na shict s’ha wussten, wie man Schlangen tötet.
Er hob den Fuß und ballte ihn im gleichen Atemzug zur Faust, dann trat er zu und wurde von einem knirschenden, erstickten Gurgeln belohnt. Das Langgesicht hörte auf herumzuzappeln, hörte auf zu schreien, aber ihre Hand lag nach wie vor auf ihrem Gesicht. Auch gut, dachte Naxiaw; er hatte diese schäumende rote Masse unter ihren Fingern schon oft genug gesehen. Sie hatte ihren Reiz verloren, nachdem er sich die erste Feder verdient hatte.
Außerdem hatte er nur wenig Zeit dafür. Seine Ohren spitzten sich erneut und nahmen das Geräusch von Metall wahr, das hinter ihm über Sand scheuerte.
Ach ja ...
»Schlau, schlau ...« Er drehte sich herum und sah, dass die Stimme des Langgesichts zu der Wut passte, die sich auf ihrem Gesicht abzeichnete. »Aber Schlauheit vergießt kein Blut.«
Er hatte ihre Hand ohne den großen eisernen Dorn und den schweren Metallhandschuh nicht erkannt, den sie bei ihrem Beinahe-Absturz verloren hatte. Er ignorierte sie weiter, so lange, bis sie hinter ihrem Rücken hochzuckte und mit einem Blitzen von scharfem Metall auftauchte; die Waffe flog aus ihrer Hand und wurde von ihrem gellenden Schrei angetrieben.
»DIES TUT ES!«
Der Angriff kam zu schnell, als dass er ihm hätte ausweichen können; er konnte nur seine Schulter hochreißen. Selbst das war nicht genug, um den Schmerz zu verhindern. Die Klinge bahnte sich mit einem strahlenden, eisernen Lächeln ihren Weg, zerfetzte grüne Haut und verströmte große Flüsse von Rot. Er schrie auf, taumelte zurück und umklammerte seine Schulter, als das Fürsprech zu Boden fiel; es hatte ihm die Sprache verschlagen.
Es gelang ihm kaum, bei Bewusstsein zu bleiben und ihre Hand zu verfolgen, welche die Waffe ihrer Gefährtin vom Boden hochgerissen hatte. Der Schlag war schnell und kraftvoll, und es gelang ihm gerade noch, ihr Handgelenk zu packen, um ihn aufzuhalten. Er biss die Zähne zusammen und unterdrückte den Schmerz, der durch seinen Arm zuckte.
Und doch kam ihm der Dorn immer näher. Sie war boshaft bei diesem Angriff, aber dennoch erkannte sie seinen Zustand und lächelte. Sie musste nur drücken, bis der Schmerz unerträglich wurde. Er war sich ihres Vorteils ebenfalls bewusst, achtete jedoch mehr auf die Ader, die in ihrem purpurnen Handgelenk pochte. Sie pumpte ihr ganzes Blut in ihre Hand und pulsierte dabei einladend.
Naxiaw hätte diese Einladung niemals ausgeschlagen.
Er riss den Mund auf, riss den Kopf zurück, die Reißzähne bohrten sich in ihre Haut, und das Langgesicht schrie. Ihr Leben spritzte in kurzen, sporadischen Stößen aus ihrem Handgelenk, während das Schwert zu Boden fiel. Ihre andere Hand mit dem schweren eisernen Handschuh schlug nach seinem Kopf, aber er konnte sie gerade noch abfangen, bevor sie seinen Schädel zertrümmerte.
Aber er hatte ihre Verzweiflung angestachelt, und sie schien an boshafter Stärke noch zu gewinnen. Sie setzte ihren Angriff fort, während ihr Lebenssaft mit jedem Zucken ihrer Muskeln aus ihr herausrann. Sie schien vorzuhaben, ihn in die Erde zu rammen. Womit sie Erfolg haben würde, das war ihm klar, es sei denn, es gelang ihm, dem Kampf rasch ein Ende zu bereiten.
Sein Blick fiel auf den Dorn auf dem Boden.
Die Beine wollten unter ihm nachgeben, aber er stieß sich vom Boden ab, sprang hoch und wickelte sechs lange Zehen um ihre Gürtelschnalle. Sein anderes Bein schoss zum Boden, seine Zehen zuckten heftig und brutal. Das Langgesicht warf trotz seines Hasses einen
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