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Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 2 - Dunkler Ruhm: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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Blick darauf und riss dann die Augen auf, als sie sah, wie sein Fuß den Dorn an seinem Griff packte und ihn mit einem zitternden grünen Bein hochriss.
    »Nein!«, kreischte sie. Ihre Stimme wurde lauter, als ihre Arme fester zudrückten, je näher der Dorn kam. »Nein! Nein, nein! Das ist nicht fair!«
    »Shict n’dinne uah crah«, gab er zurück. Shict kämpfen nicht fair.
    Sein Bein verdrehte sich. Er ignorierte das Knacken, als er den Dorn zwischen ihnen hochriss. Er zog er den Bauch ein, schob den Fuß daran vorbei, vorbei an seiner Brust; der Dorn bog sich scharf nach oben und zielte auf einen sich windenden, kreischenden Teil der Frau.
    »BETRÜGER!«, brüllte sie. »ICH BRINGE DICH UM! ICH REISS DIR DEINEN ...!«
    Sein Bein zuckte vor. Sie hörte auf, sich zu bewegen. Er spürte, wie ihr Blut unter ihrem Kinn herausströmte und seinen Fuß besudelte.
    Er sprang weit weniger behände von ihrem stürzenden Körper zurück, als er gehofft hatte; seine Schulter brannte, und seine Beine gaben unter ihm nach, als er zu Boden stürzte. Der Kampf hatte viel zu lange gedauert, und sein Körper hatte einen zu hohen Preis bezahlt. Wären das Menschen gewesen, wäre er pfeifend davonspaziert. Aber sie waren... diese Dinger waren ...
    Er fuhr sich mit der Hand über den kahlen Schädel. Er wusste es nicht. Aber er musste es den anderen sagen.
    Er hob seinen Stab vom Boden auf. Sein Kanu lag versteckt im Schilf. Er brauchte nur dorthin zu kommen und hinauszurudern, bis er sich genug konzentrieren konnte, um die anderen s’na shict s’ha durch das Heulen zu erreichen. Dann
konnten sie sich gemeinsam auf sicheres Territorium zurückziehen, vielleicht in die Wälder des sechsten Stammes. Dort würden sie Meldung erstatten; viele Rote Ernten würden neues purpurnes Getreide zum Mähen vorfinden.
    Ja, sagte er sich, während das Blut aus seiner Schulter quoll und zischend auf dem Boden landete. Es wird funktionieren. Alles wird  ...
    »Interessant ...«
    Nein ... nein, nein, nein!
    Sosehr er sich auch bemühte, sie zu ignorieren, sosehr er versuchte, sie aus seiner Wahrnehmung und seinem Verstand zu verbannen, jedes Mal, wenn er blinzelte und die Augen wieder öffnete, waren sie immer noch da.
    Ein Dutzend lange purpurne Gesichter, die ihn anstarrten.
    »Eine höchst ungewöhnliche Art und Weise zu kämpfen, das muss ich zugeben«, sagte das Langgesicht an der Spitze.
    Hätte Naxiaw nicht gewusst, was die anderen waren, hätte er möglicherweise geglaubt, es wäre eine Frau, die von stämmigen riesigen Männern umringt war. Die dürre feminine Gestalt in der violetten Robe wirkte vor dem Meer aus eisernen Häuten hinter ihr winzig. Nur der Ziegenbart, über den er nachdenklich strich, verriet ihn. Die Barthaare hatten die Farbe fahler Knochen, während das Haar der Frauen hinter ihm schwarz war.
    »Es sieht überrascht aus«, kicherte die Frau neben ihm.
    Sie war größer und muskulöser als alle anderen Anwesenden, und sie war mit einem gewaltigen Ding aus Stahl bewaffnet, das zu einem einzelnen spitzen Dorn geschmiedet war. Sie betrachtete Naxiaw, der sichtlich geschockt war, mit einem Lächeln, das nicht weniger grob oder grausam war.
    »Also wirklich«, ihr Lachen war tief und knirschend. »Du hast gedacht, wir hätten nur zwei hier hochgeschickt? Warum sollten wir das machen?«
    »Ich bin nicht sicher, dass es dich versteht«, sagte der ziegenbärtige Mann und beugte sich etwas vor. »Ich glaube
nicht einmal, dass es menschlich ist.« Er verzog verwirrt das Gesicht. »Was ist das überhaupt?«
    »Keine Ahnung«, antwortete die große Frau und schwang ihre gigantische Klinge über ihre Schulter. »Bringen wir es am besten um.«
    »Wohl wahr.«
    Naxiaw wartete nicht auf den Schlachtruf, nicht auf das Anspannen von Muskeln oder das Ächzen eiserner Haut. Er explodierte, griff an, schwang seinen Stock hoch, und sein Plan war eine verschwommene, herumwirbelnde Sammlung von Bildern in seinem Kopf, dem von Blutverlust schwindelte.
    Der Mann führt, sagte er sich. Töte den Mann. Er sieht schwach aus. Ein Schlag. Mehr braucht es nicht. Töte ihn, dann brich durch, renne ins Wasser, ertrinke. Die anderen werden dich finden, sie werden dir die Karte aus dem Magen nehmen. Achte nicht auf die Frauen. Achte nur auf ihn.
    Der Mann reagierte nicht auf seinen plötzlichen Angriff, sondern hob einfach nur eine weiße Augenbraue. Hätte Naxiaw zur Seite gesehen, seinen Blick auch nur einen Fingerbreit zur Seite gerichtet, hätte

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