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Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)

Titel: Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Sykes
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auf seine Hände, beobachtete, wie die fleischfarbene Haut langsam durch etwas Kaltes, Dunkles, durch etwas Graues ersetzt wurde.
    »Ich kann dich retten.«
    Die Farbe wich aus all seinen Gliedmaßen, das Grau kroch seine Arme hoch. Sein Atem kam stoßweise und hinterließ kalte, gefrierende Wolken in der Luft.
    »Ich kann dafür sorgen, dass dich nichts mehr schmerzt.«
    Eisige Krallen sanken in seinen Schädel, betäubten seine Gedanken, betäubten jede Handlung.
    »Hör nur … einfach … auf zu kämpfen.«
    Er schrie. Die Kälte durchdrang seinen ganzen Körper. Die Stimme klirrte in seinem Kopf, als er ihn heftig schüttelte. Hauptsächlich jedoch schrie er wegen des Geräuschs der Schritte, die sich ihm von hinten näherten; Schritte von Füßen mit Daumen.
    Panik war ein ebenso gutes Heilmittel wie Trotz; die Stimme entfernte sich aus seinen Gedanken, wenn auch nicht aus seinem Körper. Er rannte weiter durch den Abgrund. Das Geräusch der Grünshict hinter ihm wurde schwächer, aber das hatte nichts zu bedeuten. Sie konnte überall sein, im Kelp, in den Korallen, in den Schatten, selbst direkt vor ihm.
    Wahrscheinlich, dachte er, als er rutschend zum Stehen kam, eher nicht vor mir.
    Ein weiterer Wald erstreckte sich vor ihm. Ein Wald aus blassen, dünnen Ranken, die wie aufgeknotete Henkerseile aus der Dunkelheit von hoch oben herabhingen. Die gallertartigen Kreaturen, an denen sie befestigt waren, schwebten ungerührt über seinem Kopf. Sie schienen auf die unheimlichen Vorhänge, die von ihnen herunterhingen, nicht zu achten.
    Lenk bemerkte plötzlich eine Bewegung: Ein Fisch, der sich verirrt und statt des richtigen Wegs etwas sehr Schlimmes gefunden hatte, hing schlaff im Griff einer dieser Ranken. Sie hatte den Kadaver umschlungen und zerrte ihn hinauf in den Schatten, wo er verzehrt werden würde. Wo er in dem gallertartigen Körper der Kreatur konserviert wurde wie ein Frosch in einem Glas.
    Das Knirschen von Sand hinter ihm genügte, um sein Zögern hinwegzufegen. Er rannte in das Labyrinth aus Tentakeln. Er war größer als ein Fisch und auch größer als die Kreaturen. Was auch immer sie ihm antun konnten, konnte unmöglich schlimmer sein als das, was die Grünshict ihm anzutun vermochte.
    Er klammerte sich an diesen Gedanken, bis er das Gefühl hatte, seine Haut hätte Feuer gefangen.
    Sie brannten, bissen in seine Haut, taten ihm etwas an, was er nicht sehen konnte. Aber während er wie von Sinnen weiter durch den Wald aus Tentakeln rannte, spürte er die Qual der winzigen Berührungen auf seinen Armen, fühlte, wie winzige Mengen von Gift auf seiner Haut Blasen zu werfen schienen. Sie verschworen sich, rotteten sich zusammen, um ihn gemeinsam zu überwältigen.
    Wie sich herausstellte, war Furcht auch für dieses Problem eine ausgezeichnete Lösung.
    Der Schmerz hielt zwar an, mehr jedoch bewirkte er nicht. Lenk musste keine neuen Qualen erleiden, und als er von seinem wahnsinnigen Lauf hochblickte, sah er die Tentakel hinter sich. Nur die Tentakel. Sie schwankten mit derselben sanften Gleichgültigkeit wie zuvor, als wäre er niemals zwischen ihnen hindurchgelaufen. Ganz sicher war die Grünshict ihm nicht gefolgt.
    Oder doch?
    Er spähte in die Schatten, versuchte seine Verfolgerin zu entdecken. Sie war nicht zu sehen. Sie war nicht einmal bis an den Rand des Vorhangs aus Tentakeln gekommen. Hier gab es keinen Kelp, auf den sie hätte klettern können, keinen Weg außer dem, den er genommen hatte.
    Hat sie einfach so aufgegeben?
    Vielleicht waren ihre Ohren lang genug, dass sie seine Gedanken hören konnte. Denn ihre Erwiderung bestand aus dem hohen Pfeifen von Stahl und dem Kreischen der Luft, als eine Faustaxt durch die Dunkelheit schoss, direkt auf seinen Kopf zu.
    Glücklicherweise spürte er, wie die Luft aus seiner Lunge wich, bevor er fühlen konnte, wie ihm der Schädel von den Schultern geschlagen wurde, als jemand ihn zur Seite und zu Boden riss. Unglücklicherweise war er nicht so klug, nicht auf seinen Retter zu blicken.
    » Du«, zischte er.
    »Ja«, antwortete Kataria. »Ich freue mich auch, dich zu sehen.« Sie untersuchte rasch seine Wunden und Brandblasen. »Jedenfalls das, was von dir übrig ist«, sagte sie, streckte die Hand aus und berührte sein Gesicht.
    »Nicht«, sagte er und schlug ihre Hand weg. »Kontakt mit Shict ist heute nicht unbedingt förderlich für meine Gesundheit.«
    »Du kannst für diese Verletzungen schwerlich einer Shict die Schuld geben. Was hast du

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