Die Tore zur Unterwelt 3 - Verräterische Freunde: Roman (German Edition)
vielleicht noch etwas forscher präsentieren?«
»Mah-ne«, erwiderte der Owauku forsch. »Sa-a ma? Sa-ma ah-maw-neh yo. Sakle-ah, denuht kapu-ah-ah, sim ma-ah taio mah lakaat. Nah-se-sim. Ka-ah, mah-ne.«
Dreadaeleon nickte bedächtig und summte leise vor sich hin.
»Genau«, sagte er schließlich, hob den Kopf und ließ seinen Blick durch das Dorf schweifen. Er musterte die verschiedenen grünhäutigen Kreaturen, die dort umherschlenderten. »Wer von euch spricht noch mal die menschliche Sprache? Wir können diesen kleinen Versuch jederzeit wiederholen.«
» NAH - AH ! AH - TE MAH - NE - WAH !«
Dreadaeleon drehte sich um und sah, wie ein anderer Owauku auf sie zurannte. Soweit man mit Beinen, die entfernt an gehäutete Würstchen erinnerten, überhaupt rennen konnte. Jedenfalls schien er eher bergab zu rollen als zu laufen. Aber selbst wenn seine Hast an seinen Schritten nicht erkennbar war, machte seine schrille Stimme das mehr als wett.
»Ah-te mah-ne, wah siya!«, kreischte er. » SAKLEAH-AH-NAH !«
Der Owauku, der Dreadaeleon als Publikum gedient hatte, erwischte den anderen am Arm. Danach versuchte der Jüngling gar nicht mehr, so zu tun, als würde er etwas verstehen. Die beiden Echsenmänner schnatterten miteinander, gestikulierten heftig und rollten ständig mit ihren riesigen Augen. Und doch, so fremdartig auch der Rest der Worte sein mochte, ein Wort, das sie oft und mit großer Furcht wiederholten, schnappte er auf.
»Langgesicht.«
Dreadaeleon brauchte nicht lange, um sich den Rest zusammenzureimen. Vor allem, nachdem er wahrgenommen hatte, aus welcher Richtung die anderen Owauku flüchteten, und er außerdem das feuchte Klatschen hörte, mit dem jemand auf jemandem herumtrampelte.
Im nächsten Augenblick war er bereits selbst unterwegs und versuchte, nicht länger über seinen unmittelbar bevorstehenden Tod nachzudenken.
Ein, wie sich bald herausstellte, recht schwächlicher Versuch.
Das ist nicht besonders klug, das ist dir doch wohl klar, oder?, sagte er sich, während er an den flüchtenden Owauku vorbeirannte oder über sie hinwegsprang. Was auch immer das Langgesicht macht, du wirst nicht mit ihr fertig. Dein Tod steht kurz bevor, schon vergessen? Der Zerfall? Diese Seuche, die deinen Körper und die Magie vernichtet und sie beide zusammenmischt? Bralston könnte damit fertigwerden. Du solltest ihn suchen. Denaos könnte die Lage ebenfalls in den Griff bekommen. Verdammt, selbst Asper könnte …
Er blieb keineswegs wie angewurzelt stehen, als er die Niederling sah. Sie wirkte riesig und bedrohlich und trug eine bewusstlose Frau über der Schulter. Er dachte auch nicht daran, seinen Schock in eine kernige Forderung fließen zu lassen, wie zum Beispiel die Aufforderung stehen zu bleiben, oder einen von einem Fluch unterlegten Befehl, die Gefangene gefälligst auf den Boden zu legen. Er dachte auch nicht an irgendwelche Heldentaten oder daran, dass er vielleicht früher sterben würde, als er gedacht hatte, oder wie nett es wäre, wenn Asper wach würde und ihn triumphierend über der niedergestreckten Übeltäterin stehen sähe.
Nein, Dreadaeleon verlangsamte seine Schritte beinahe beiläufig, bis er schließlich stehen blieb.
Er beobachtete die Frau, wie sie zum Strand ging, ohne auf ihn zu achten.
Er sagte kein Wort, machte keine Geste, fühlte nichts.
Er flog einfach.
Der Sand verschwand plötzlich unter seinen Füßen, als die Energie aus seinen Händen zu strömen begann und die Luft lautlos wabern ließ. Seine Linke stieß sich vom Boden ab und katapultierte ihn durch die Luft, dass seine Mantelschöße wie schmutzige Flügel flatterten. Die Rechte hatte er mit der Handfläche nach vorn ausgestreckt. Es gab einen ungeheuren Donnerschlag.
Die Luft vibrierte, als sich nur durch das Zittern seiner Handfläche und das Zucken seines Fingers eine unsichtbare Mauer aus solidem … Nichts bildete. Die Niederling sah ihn nicht kommen, sah auch die Mauer nicht, die sich vor seiner Handfläche erstreckte.
Brauchte sie auch nicht.
Im nächsten Moment traf sie die Energie, die aus seiner Handfläche strömte, wie ein Stein, der auf einen Fluss prallt.
Dann flog sie ebenfalls.
Sie schrie auf, ein ersticktes, unbedeutendes Geräusch neben dem Brüllen der Luft, die sie traf, des Windes, der sie trug, und dem Krachen des Baumes, der ihren Körper mit einem müden Ächzen auffing.
Asper lag auf dem Boden. Er kniete sich neben ihren blutigen, zerbrochenen, von der Erde beschmutzten
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