Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition)

Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Dieckmann
Vom Netzwerk:
hat mir geantwortet, dass er jetzt endlich die Nase voll hat. Ich werde in diesem Jahr einunddreißig, und er besteht darauf, dass ich die Familiendynastie fortsetze. Er hat zwar keinen Sohn, aber ich soll gefälligst dafür sorgen, dass der Fortbestand der Sacconis gesichert ist.«
    »Wie gütig«, warf Robert ein.
    »Er will sich langsam aus dem Geschäft zurückziehen und sich wieder politisch betätigen. Das hat er früher schon einmal gemacht, aber wegen der vielen Arbeit blieb ihm dafür keine Zeit mehr. Er findet, dass Celli eine ausgezeichnete Wahl wäre, und würde es mehr als begrüßen, wenn ich mir das nicht lange überlege. Ansonsten müsste er sich überlegen, ob ich mein Leben weiterhin so führen könnte wie bisher.«
    »Eine offene Drohung«, sagte Robert.
    »Ja, und da habe ich eben von dir erzählt.«
    »Und wie hat er reagiert?«
    Francesca legte die Stirn in Falten. »Milde ausgedrückt: Er war außer sich. Du musst wissen, dass für meinen Vater nur zählt, was hundertprozentig italienisch ist. Dich hat er ein Halbblut genannt, sogar Schlimmeres.«
    »Bastard, nehme ich an«, sagte Robert.
    Francesca nickte. »Er hat mir eine Woche Bedenkzeit gegeben.«
    Robert berührte seine Nasenspitze. »Oje. Aber dennoch – lass mich jetzt gehen und in Ruhe darüber nachdenken. Morgen rufe ich dich an.«
    Francesca wurde erneut lauter. »Wie das letzte Mal, was? Immer machst du dich davon, und dann rufst du nicht an. Ich hasse das.«
    Robert trat einen Schritt auf sie zu. »Francesca, bitte. Du bringst mich in eine solche Situation, und dann habe ich auch das Recht, in Ruhe darüber nachzudenken. Findest du nicht?«
    Und obwohl beide sich für diesen Abend vorgenommen hatten, sich nicht zu berühren, gingen sie aufeinander zu und küssten sich.
    »Roberto«, sagte Francesca nach einer Weile. »schwöre, dass zwischen dir und dieser blonden Frau nichts läuft!«
    Robert lächelte. »Nichts«, sagte er, »weniger als nichts.«
*
    Er sah die Lichter der Polizeiwagen vor seinem Haus schon von weitem, und ihm lief ein kalter Schauer über den Rücken. Susan! Mit viel zu hohem Tempo fuhr Robert durch die Einfahrt, bremste und sprang aus dem Wagen. Hastig ging er auf das Haus zu. Ein Uniformierter trat ihm in den Weg.
    »Signore, wo wollen Sie hin?«
    Er wollte gerade antworten, als er eine wohlbekannte Stimme hörte.
    »Ist schon gut. Buona sera, Signore Darling.« Commissario Ferri schaute ihn von oben bis unten an. »Darf ich fragen, woher Sie kommen?«
    Robert reagierte unwirsch. »Darf ich fragen, was hier vorgeht?«
    Ferri verzog keine Miene, als er antwortete: »Das dürfen Sie. Und die Frage ist auch schnell beantwortet: Die amerikanische Lady, die Sie so freundlich beherbergt haben, ist offenbar entführt worden.«
    Robert schaute ihn fassungslos an. »Wie ist denn das möglich? Dies Haus ist doch eine Festung. Sie hätte doch niemandem …«
    Ferri wendete sich zum Gehen und winkte ihm zu. »Kommen Sie, Signore!«
    Sie näherten sich schweigend dem Haus, traten ein und gingen in die Küche. Dort stand ein weiterer Uniformierter. Auf einem Stuhl saß Catarina, die sich ein Taschentuch vor das Gesicht hielt und offenbar einen Weinkrampf hatte.
    Sie schaute kurz hoch. »Signore Darling, ich kann nichts … Ich habe doch nur …« Dann machte ihr ein weiterer Weinkrampf das Sprechen unmöglich.
    »Catarina!«, sagte Robert erstaunt. »Was machen Sie hier? Um diese Zeit!«
    »Wir haben sie schon vernommen«, sagte Ferri, »lassen Sie mich kurz berichten. Also, Ihre Haushälterin sagte, dass sie wie immer gegen sechzehn Uhr nach Hause gefahren ist und dort gewaschen hat. Als sie kurz nach neun in den Garten gegangen ist, um die Wäsche abzunehmen, sind zwei Männer aus dem Gebüsch gekommen und haben ihr eine Pistole an den Kopf gehalten.«
    »Sie hat doch sicherlich um Hilfe geschrien. Warum hat das denn niemand gehört?«
    Ferri schaute ihn ungnädig an. »Sie konnte gar nicht um Hilfe schreien, weil die Männer ihr den Mund sofort mit Paketband zugeklebt haben. Dann haben sie sie in ein Auto verfrachtet und sind hierher gefahren. Vor der Tür haben die Männer das Klebeband wieder abgerissen, und einer von ihnen hat Ihrer Haushälterin im holprigen Italienisch erklärt, sie solle Signora Susan rufen. Das hat sie aus lauter Angst dann auch getan. Signora Susan hat die Tür geöffnet, die beiden Männer haben sie sofort gepackt und ins Auto gezerrt. Dann sind sie weggefahren. Mehr wissen wir noch nicht. Die

Weitere Kostenlose Bücher