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Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition)

Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition)

Titel: Die Toskana-Verschwörung: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Dieckmann
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dieser frühen Stunde keiner Arbeit nachgehen müssen.
    Warum hat er dich ausgerechnet hierher bestellt? Will er dich provozieren und dann vor interessiertem Publikum eine Show abziehen? Bleib völlig cool, Roberto!
    Celli, der vor dem Café saß, hatte ihn bereits entdeckt, war aufgestanden und lächelte. »Signore Darling.« Er streckte ihm die Hand entgegen. »Die Pünktlichkeit in Person. Hat man selten in Italien. Oder ist das der amerikanische Teil in Ihnen?«
    »Ich kann Unpünktlichkeit nicht leiden. Daher bemühe ich mich auch, Verabredungen möglichst genau einzuhalten.«
    Celli lächelte süffisant. »Ein Mann mit Prinzipien. Das gefällt mir. Was möchten Sie trinken. Espresso, Capuccino?«
    Robert schüttelte den Kopf. »Danke. Ich nehme nur ein Mineralwasser.«
    Celli schnippte mit dem Finger. »Ein Mineralwasser für den Signore!«
    Der Kellner, der sonst Zurufe von den Tischen geflissentlich überhörte, drehte sich um und machte eine angedeutete Verbeugung. »Subito, Signore Avvocato!«
    Aufpassen, Roberto! Der Mann scheint hier eine Autorität zu sein. Da ist Vorsicht geboten. Robert räusperte sich. »Signore Celli, darf ich nun erfahren, warum Sie mich hierher bestellt haben?«
    Celli setzte wieder sein Lächeln auf. »Nun, es ist natürlich interessant für mich zu beobachten, wie ein Mann, der in einer völlig anderen Kultur aufgewachsen ist, mit dieser hier zurechtkommt. Ob er sich den Leuten gegenüber richtig verhält oder ob er, ohne es zu merken, Fehler macht.«
    In Robert stieg ein Hauch von Ärger auf. Er schaute Celli kühl an. »Wollen Sie mir Tipps zum Verhalten in der toskanischen Gesellschaft geben, Signore?«
    Celli griff in seine Tasche und holte eine silberne Zigarettenspitze heraus, steckte eine Phillip Morris hinein und zündete sie an. Den ersten Rauch blies er wie unbeabsichtigt in Roberts Richtung.
    Robert machte eine abwehrende Handbewegung. »Ich denke, Rauchen ist hier verboten?!«
    Celli stieß eine weitere Rauchwolke aus. »Nicht unter freiem Himmel. Drinnen hätte ich es mir versagt.« Er lächelte. »Ich bin nämlich auch ein Mann von Prinzipien.«
    Robert räusperte sich erneut. »Kommen Sie doch bitte zur Sache. Sehr viel Zeit habe ich nicht.«
    Celli drückte die halb aufgerauchte Zigarette im Aschenbecher aus. »Gern. Ich möchte Ihnen etwas über die Gepflogenheiten in alteingesessenen und einflussreichen Florentiner Familien erzählen.«
    »Danke«, sagte Robert, »aber ich komme auch aus einer. Jedenfalls zur Hälfte.«
    »Das stimmt«, sagte Celli, »und darum will die andere Hälfte sich durch einen weiteren Familienanschluss assimilieren. Richtig?«
    Robert spielte den Unwissenden. »Ich verstehe nicht ganz.«
    Celli zupfte die linke Manschette aus seinem Ärmel. »Signore Darling, es ist mir bekannt, dass Sie sich mit Francesca Sacconi verloben wollen. Richtig?«
    Robert zeigte keine Regung. »Sprechen Sie weiter.«
    Celli grinste. »Schauen Sie. Ich bin nicht nur Marco Sacconis Anwalt. Wir sind seit vielen Jahren Freunde, und Francesca steht sozusagen unter meinem Schutz. Marco Sacconi ist ein Mann, der noch die alten Tugenden pflegt. Er ist hart gegen sich selbst, und das fordert er auch von anderen. Er ist aufrichtig, hilfsbereit, und er achtet die Gesetze. Und das wird er auch von einem Mann verlangen, der um seine Tochter wirbt.«
    Robert bemühte sich, Celli möglichst kalt in die Augen zu blicken. »Und warum erzählen Sie mir das alles?«
    Cellis Lächeln war verschwunden. »Weil ich nicht glaube, dass er einen Mann akzeptiert, der nachts einen Passanten niederschlägt und ihn halbtot liegen lässt.«
    Roberts Gesicht rötete sich leicht. »Wovon reden Sie? Von dem Überfall? Hören Sie mal, ich bin überfallen worden und habe mich gewehrt!«
    »Es gibt Zeugen, die das ganz anders gesehen haben!«
    Robert dachte an die bewegte Nacht zurück. Er hatte nirgendwo jemanden gesehen, weder auf der Straße noch an den Fenstern. »Wer will denn das bezeugen?«
    »Ich«, sagte Celli und nahm einen Schluck Espresso. »Wissen Sie, ich schlafe manchmal recht schlecht ein. Dann habe ich die Angewohnheit, noch einen nächtlichen Spaziergang zu machen. Und bei einem dieser Spaziergänge sah ich, wie Sie auf die beiden Männer einschlugen.«
    »Auf die beiden?« Robert merkte, wie er langsam die Beherrschung verlor, um die er sich so bemüht hatte.
    »O ja. Der eine konnte gerade noch fliehen. Übrigens direkt in meine Arme. Ich habe ihm sofort meine Dienste als

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