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Die Tote auf dem Opferstein: Kriminalroman

Die Tote auf dem Opferstein: Kriminalroman

Titel: Die Tote auf dem Opferstein: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Rosman
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nicht. Er selbst sagte, er habe es getan, um Asko näherzukommen und ihm Kraft zu geben. Er betrachtete es als ein Geschenk an ihn, ein Opfer. Alles nur Asko zuliebe. Die Leiche im Rosenlund machte Asko zwar zum Verdächtigen, aber Kristian sah darin auch eine Möglichkeit, die Sache zu Ende zu bringen. Auch was mich anbetrifft, denn er hatte inzwischen erfahren, dass auch ich von Malin im Winkel abstamme.«
    »Hat er dir das alles erzählt?«, fragte Robban.
    »Ja, unter anderem. Das Ganze war umso erschreckender, als er der Meinung war, vollkommen klar zu sehen. Er beschrieb mir sogar meine Rolle, damit ich begriff, dass er sich nicht täuschte. In seinen Augen war ich eine Hexe, die Asko in ihren Fängen hatte. Meine Großeltern sind 1965 an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben, undKristian war überzeugt davon, dass ich schuld an ihrem Tod war. Dass das Gas mir nichts hatte anhaben können.«
    Marianne hustete. Die Tür ging auf, und Asko kam wieder herein.
    »Vielleicht reicht das fürs Erste?«, wandte sich Robban an Karin.
    »Eine Sache noch. Hatte er dich im Rathauskeller eingesperrt?«
    »Ja. Solche Dinge waren ihm wichtig, alles musste stimmen. Kristian war spät dran, und die Wirkung der Spritze ließ allmählich nach. Als er kam, konnte ich ihm entwischen und bin zum alten Haus meiner Großeltern gerannt. Es brannte noch Licht. Ich muss die alte Dame, die dort heute wohnt, zu Tode erschreckt haben. Aber dann hatte Kristian mich eingeholt.«
    »Mein Liebling.« Asko nahm sie behutsam in den Arm.
    »Ihn muss der Schlag getroffen haben, als er bemerkte, dass ihr von derselben Frau abstammt«, sagte Karin.
    »Nicht nur ihn.« Asko lächelte.
    »Da hast du’s«, sagte Marianne zu ihrem Mann, »wir beide gehören zusammen, das habe ich dir immer gesagt.«
     
    Erst spät fiel Sara die Post wieder ein, die noch ungeöffnet auf der Veranda lag. Da der Film, den Tomas und sie sahen, gerade eine Werbepause machte, holte sie die Briefe. Dem Apfelbaum in Lyckes und Martins Garten nach zu urteilen, stürmte es da draußen ziemlich. Wild bogen sich seine Äste vor dem Abendhimmel. Die Katze schlief in einer Sofaecke auf Tomas’ Fleecepulli und öffnete nicht einmal die Augen, als sie vorbeiging.
    »Dieser Fernseher«, Tomas zeigte auf den grünen Streifen, der horizontal über den Bildschirm lief, »der hält nicht mehr lange.«
    »Doch, doch«, erwiderte Sara. »Der hält noch lange durch. Keine Sorge. Guter alter Fernseher, prima Qualität.«
    Sara hatte sich das Gerät während des Studiums zugelegt. Es war ein Monogerät, das nur halb so viel wie ein Stereofernseher gekostet hatte.
    »Mono-TV, Tomas. Das hat nicht jeder«, fügte Sara hinzu, während sie die Post durchsah.
    »Stimmt, und dafür gibt es Gründe.« Wieder zeigte er auf den grünen Streifen. »Und diese Linie ist da schon seit einem Jahr.« Er seufzte.
    »Was für ein Glück, dass er nicht kaputtgegangen ist.« Sara grinste. »Das hast du doch gemeint, oder?«
    »Natürlich. Genau das wollte ich sagen.« Tomas schüttelte den Kopf.
    Der Brief von dem Versicherungsunternehmen war an Tomas gerichtet. Das verwirrte sie. Meistens war sie diejenige, die sich um Versicherungen und Ähnliches kümmerte. Sie reichte ihm den Brief und den Katalog vom Elektronikfachhändler Clas Ohlsson. Erstaunlicherweise blätterte er nicht sofort den Katalog durch, sondern öffnete den Brief.
    »Was zum Teufel …«, begann er, doch dann verstummte er. Zehn Sekunden später räusperte er sich.
    »Du, Sara, es wird alles gut.«
    »Ja, das wird es ganz bestimmt«, erwiderte sie abwesend, weil sie in ihre Post vertieft war.
    »Die Lebensversicherung«, sagte Tomas.
    Sara hob den Kopf.
    »Welche Lebensversicherung?«
    Tomas räusperte sich.
    »Die von meinem Vater. Papas Versicherung.«
    »Von Waldemar?« Tomas’ Vater war im Frühjahr verstorben.
    »Ja. Ich oder besser gesagt, wir sind die Begünstigten von Papas Lebensversicherung.«
    Tomas drehte das Schreiben so, dass Sara es lesen konnte. Sie griff nach dem Blatt, ließ es aber auf ihren Schoß sinken.
    »Wir? Und was ist mit Siri und Diane?«
    »Ach, das war es also, was Mama am Freitag hier gesucht hat, als du mit Lyckes Kollegen unterwegs warst. Von Siri und Diane steht da nichts. Jedenfalls nicht, soweit ich das hier erkennen kann, aber sie haben sicher ebenfalls ein Schreiben erhalten. Allerdings wird Annelie erwähnt …, aber nicht die anderen. Ich weiß nicht, was das zu bedeuten hat. Zwei Millionen für uns

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