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Die Tote auf dem Opferstein: Kriminalroman

Die Tote auf dem Opferstein: Kriminalroman

Titel: Die Tote auf dem Opferstein: Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ann Rosman
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klopfte fest auf ihre Wange.
    »Marianne! Marianne, hörst du mich?«
    Keine Reaktion.
    »Wo ist er?« Johan sah sich um.
    »Da oben auf dem Scheiterhaufen«, sagte Karin.
    Karin betastete Mariannes Oberkörper, fand das Brustbein und strich mit den Knöcheln darüber, wie sie es im Erste-Hilfe-Kurs gelernt hatte.
    Die Frau bewegte sich, keuchte.
    »Du bist jetzt in Sicherheit, Marianne. Hörst du mich?«
    Der Rettungshubschrauber landete oben an der Festung Carlsten. Im selben Moment tauchte gemeinsam mit Folke und Robban die Verstärkung aus Kungälv auf. Marianne bekam Sauerstoff und wurde in Decken gewickelt, bevor man sie auf die Trage legte. Ihr Haar war versengt, und der Körper war von Brandwunden gezeichnet. Aber sie lebte.
     
    Zwei Ärzte kamen Karin aus Zimmer 48 im Sahlgrenska-Krankenhaus entgegen. Marianne lag mit geschlossenen Augen im Bett. Es waren zwei Tage vergangen, seit sie im Eiltempo hierhertransportiert worden war.
    »Entschuldige bitte, falls wir stören«, sagte Karin.
    »Schon gut«, sagte Asko, der neben Marianne saß. Ihre Arme und Beine waren mit wässrigen Blasen bedeckt, und das Gesicht war rot und verquollen.
    »Bist du in der Lage, kurz mit der Polizei zu sprechen?«, fragte Asko seine Ehefrau.
    Marianne nickte.
    Asko stellte das Kopfende höher, damit sie sich aufsetzen konnte.
    »Hallo, Marianne. Ich heiße Karin Adler, und das ist mein Kollege Robban Sjölin. Ich weiß nicht, ob du dich noch erinnerst, aber ich war bei Gustavsborg … am Feuer.«
    »Danke, Karin«, sagte Marianne. Tränen stiegen ihr in die Augen. »Die Ärzte sagen, dass ich dir mein Leben zu verdanken habe.«
    Robban räusperte sich. Auch Karin war ergriffen.
    »Wir hatten wohl auch großes Glück.« Karin bemühte sich, ihre Stimme unter Kontrolle zu bekommen. Robban warf ihr einen Blick zu und ergriff das Wort.
    »Wir wissen, dass das alles nicht leicht für dich ist, aber wir haben ein paar Fragen an dich. Ist das in Ordnung? Könnten wir vielleicht mit Landvetter anfangen?«
    Karin sah ihn dankbar an. Der beste Kollege der Welt, dachte sie.
    »Ich kam am Freitag mit dem Flughafenbus und hatte den Flug nach London gebucht. In der Abflughalle rannte Kristian hinter mir her und sagte, Asko liege schwerverletzt im Krankenhaus, und er habe unseren Töchtern versprochen, mich zu holen. Natürlich ging ich sofort mit ihm und kam gar nicht dazu, irgendetwas in Frage zu stellen. Andernfalls hätte ich mich vielleicht gewundert, dass er wusste, welchen Flug ich nehmen wollte, denn das wusste ja niemand.«
    Karin nickte. Es stimmte alles mit dem Video aus der Überwachungskamera überein.
    »Wasser«, bat Marianne. Asko hielt ihr das Glas so hin, dass sie aus dem Strohhalm trinken konnte.
    »Kaum saß ich im Auto, spürte ich einen Stich in den Arm. Es muss eine Spritze gewesen sein, denn ich wurdeganz benommen und konnte mich nicht mehr bewegen, geschweige denn sprechen. Wir fuhren natürlich nicht in ein Krankenhaus, sondern nach Nygård. Kristian hatte sich in letzter Zeit immer seltsamer verhalten. Noch kurz zuvor waren wir regelrecht aneinandergerasselt, weil ich der Meinung war, dass er mit seinen merkwürdigen Ideen einen ungesunden Einfluss auf Asko ausübte. Außerdem hat mich geärgert, dass er mein Zentrum in die polizeilichen Ermittlungen verwickelt hat. Sven Samuelsson, der Name, den er im Rahmen des Rollenspiels verwendete, stand ja auch auf der Liste, die ihr mir gezeigt habt.«
    »Sven Samuelsson alias Grimner alias Esus«, zählte Robban auf.
    »Nicht in meinen wildesten Phantasien hätte ich mir vorstellen können, dass Kristian etwas mit den Morden zu tun hatte. Auf der Fahrt nach Nygård fing er an zu erzählen. Dass er Kontakt mit Hjördis Hedlund gehabt hatte, Askos biologischer Mutter, war mir bekannt, aber von den Schwestern wusste ich nichts.«
    Asko schien sie unterbrechen zu wollen.
    »Wir können auch gleich alles auf einmal besprechen«, sagte Marianne.
    Asko stand auf. »Ich gehe rüber in die Cafeteria und trinke einen Kaffee.«
    »Tu das«, sagte Marianne.
    »Soll ich dir Gesellschaft leisten?«, fragte Robban.
    »Nein, es ist schon in Ordnung. Kümmert ihr euch um Marianne.« Asko öffnete die Tür.
    Nachdem er gegangen war, schien Marianne freier erzählen zu können. Nun brauchte sie keine Rücksicht mehr auf ihren Mann zu nehmen.
    »Ich bin auch selbst zu Hjördis gefahren, um mit ihr zu reden. Im Allgemeinen bin ich überzeugt, dass Menschen keine ungelösten Konflikte oder Traumata

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