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Die tote Autorin (German Edition)

Die tote Autorin (German Edition)

Titel: Die tote Autorin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Aischa
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danach gesucht», antwortete sie.
     
    Der Inspektor machte sie darauf aufmerksam, dass er in einem Mordfall ermittle und ihr Mann vielleicht etwas damit zu tun hatte. Als er das Wort Mord aussprach, zuckte sie unwillkürlich und kaum sichtbar zusammen. Doch McLee hatte es bemerkt.
     
    «Was kann ich dabei für Sie tun?», fragte sie und musterte ihn abschätzig.
     
    Der Inspektor fragte sie weiter aus, während sein Kollege sich unauffällig im Haus umsah. Claudia Rosells Antworten waren im Grunde nutzlos. Sie zeigten nur, dass zwischen ihr und ihrem Mann Ricky etwas nicht stimmte, aber er gewann Zeit für seinen Kollegen im Hintergrund. Dieser deutete ihm nun mit einem Nicken, genug gesehen zu haben, und so verabschiedeten sie sich von der Witwe.
     
    Zusammen fuhren sie in die Leichenhalle, wo Ricky aufgebahrt war. Von dort beauftragte McLee Morena telefonisch, die Leiche genauestens zu obduzieren. Sie sollte herausfinden, ob es tatsächlich Selbstmord und ob Lora möglicherweise mit ihm intim gewesen war. Ihm drängte sich plötzlich das Gefühl auf, dass Frau Rosell etwas mit dem Tod von Lora zu tun hatte. Deshalb fuhren sie wieder zu ihr und forderten sie auf, aufs Revier mitzukommen. Dort würde er sie einfacher weichkochen können, solange er nur einen Verdacht hatte und noch keine Sicherheit. Sie folgte widerstandslos. Als er sie nach ihrem Alibi an jenem Tag befragte, als man Frau Fiorente tot gefunden hatte, gestand sie bereitwillig: «Ich habe meinen Mann verfolgt». Sie lachte dabei mit einer zufriedenen Miene.
     
    «Warum haben Sie ihren Mann verfolgt und wo ging er hin?»
     
    Frau Rosell störten die Fragen offenbar nicht, ja sie schien sogar auf ihre Beantwortung zu brennen. Der Inspektor und seine Kollegen staunten, als sie die ganze Geschichte ruhig und völlig gelassen erzählte. Sie zeigte weder Angst noch bereute sie, was sie getan hatte.
     
    «Mein Mann liebte seit Jahren eine andere Frau: Lora Fiorente. Ich sah diese Frau mit ihm vor einigen Jahren. Damals hatte ich vor, sie aus dem Weg zu räumen, weil ich auf keinen Fall die Scheidung wollte. Nicht, dass ich meinen Mann geliebt hätte, nein, es ging mir nur darum, weiter sorgenfrei leben zu können.»
     
    Sie grinste. «Als ich einige Tage später diese Lora aufsuchen wollte, war sie verschwunden. Ich fragte die Nachbarin und die sagte mir, Frau Fiorente sei gerade abgereist, die Wohnung sei leer.»
     
    Der Inspektor wollte wissen, was sie danach gemacht hatte. Frau Rosell antwortete lapidar, dass sie entschieden hatte abzuwarten, welche Schritte ihr Ehemann unternehmen würde. Als er immer trauriger und unglücklicher wurde, war sie sicher: Lora war aus seinem Leben verschwunden. Mehr brauchte sie nicht.
     
    Auf die Frage, wie es weiterging, antwortete sie: «Vor zwei Wochen fand ich einen Liebesbrief, den er dieser Lora geschrieben hatte. Anscheinend wusste er, wo sie lebte, aber im Brief stand auch, dass er zu ihr in all den Jahren keinen Kontakt gehabt hatte.»
     
    McLee unterbrach sie und holte aus der Tasche den Brief.
     
    «Ist das die Handschrift ihres Mannes? Ist das der Brief, den sie gefunden hatten?»
     
    «Ja, es ist seine Schrift und der Brief», bestätigte sie. Aber sie betonte, sie habe nur den Briefbogen gesehen, nicht das Kuvert. Als McLee von ihr wissen wollte, warum sie den Briefbogen nicht weggeworfen hatte, entgegnete sie, dass es ihr nichts gebracht hätte, ausser Ricky vielleicht misstrauisch zu machen. Sie hatte es vorgezogen ihn zu verfolgen, was sie auch erfolgreich geschafft hatte.
     
    «Wollen Sie damit sagen, Sie sind zu Lora Fiorente gefahren?», fragte McLee verblüfft.
     
    Claudia bejahte und ergänzte, dass bereits jemand anderes die Aufgabe übernommen hatte, diese Frau aus ihrem Leben zu beseitigen. Was ihr aber wirklich diebische Freude bereitete, war, dass ihr Ehemann keine Chance gehabt hatte, sich von Lora zu verabschieden.
     
    «Wie meinen Sie das?» , unterbrach der Inspektor. Ihre Augen waren genauso kalt wie ihre Stimme:
     
    «Als wir ankamen, war sie schon tot!»
     
    «Wie wollen sie wissen, dass die Frau tot war?»
     
    «Ich war mal Krankenschwester, ich sehe es, wenn jemand tot ist», grinste sie.
     
    Frau Rosell schien diese Lora wirklich zu hassen, wobei er nicht verstand, warum. Schliesslich hatte Ricky sich nicht scheiden lassen und Lora war keine Gefahr gewesen. Als er ihr diese Gedanken begreiflich machen wollte, meinte sie nur: «Jetzt sind beide tot und ich habe meinen

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