Die Tote im Keller - Roman
Handy.«
Er erhob sich und sah plötzlich wieder so energisch und resolut aus wie beim Betreten des Zimmers.
»Sie müssen entschuldigen, aber ich muss los. Ich habe einen Termin.«
Er reichte Irene die Hand über den Schreibtisch, schüttelte ihre fest und verschwand rasch aus dem Büro.
»Ich habe Marika Lager angerufen und sie hat die Aussage von Martin Wallström bestätigt. Sie hatte nichts hinzuzufügen. Im Gegenteil. Sie konnte sich nur daran erinnern, ein abgestelltes Fahrzeug bemerkt zu haben, als sie auf das kurze Wegstück einbogen. Sie wusste nicht einmal mehr, ob es hell oder dunkel war.«
Andersson nickte und faltete dann die Hände auf seinem Bauch.
»Das Einzige, was wir sicher wissen, ist also, dass am Schlagbaum ein Auto parkte«, sagte er nachdenklich.
»Ja. Und zwar unmittelbar unterhalb des Hangs, auf dem der Erdkeller liegt«, erwiderte Irene.
»Das Schwein könnte im Auto gewartet haben. Wahrscheinlich hatte er die kleine tote Russin bereits in den Keller geschafft und hatte keine Zeit mehr gehabt weggekommen, bevor
Wallström und seine Geliebte auf den Weg einbogen und hielten. Oder er tat es unmittelbar, nachdem die Turteltäubchen weggefahren waren«, meinte Jonny.
»Wir wissen nicht, ob es sich wirklich um den Wagen des Mörders gehandelt hat. Aber ich glaube, dass wir davon ausgehen können, und zwar, weil sich der Fahrer nicht bei uns gemeldet hat«, fuhr Irene fort.
»Auch wenn er die Leiche ganz schnell in den Keller geschafft hätte, er hätte dazu nicht viel Zeit gehabt. Wenn Wallström und seine Flamme etwa um halb zehn von dort weggefahren sind, dann hatte der Mörder gerade mal zehn Minuten, die Russin zum Keller zu tragen, die Tür aufzubrechen und sie dort reinzuschmeißen. Und er muss sich vom Acker gemacht haben, ehe der BMW dort einbog. Sonst hätte dieser ihm den Weg versperrt«, sagte Fredrik.
»Und was, wenn er es nicht mehr rechtzeitig geschafft hat? Wenn unsere kleinen Fahrerflüchtigen dort angekommen sind, ehe er abhauen konnte«, meinte Tommy nachdenklich.
Irene dachte über diese Theorie nach. Ihr war klar, worauf er hinauswollte.
»Du meinst, dass die beiden in diesem Fall wissen müssten, wer er war oder zumindest, wie er aussah«, sagte sie.
»Yes.«
Alle Augen waren auf Jonny gerichtet.
»Okay. Ich knöpfe mir die kleinen Scheißer noch einmal vor. Dieses Wegstück scheint bei Liebespaaren ja sehr beliebt zu sein«, meinte er und grinste vielsagend.
»Aber beide Paare sind ja wohl nicht zum Sex dorthin gekommen«, meinte Irene kühl.
»Hört schon auf! Macht mit den Verhören weiter«, entschied Andersson in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete.
»Yes!«
Tommy lächelte Irene an. Er saß mit dem Telefonhörer am Ohr da und machte mit zwei Fingern das Victory-Zeichen.
»Mailst du mir das? Sehr gut!«
Energisch warf er den Hörer auf die Gabel. Immer noch lächelnd meinte er:
»Ich glaube, dass wir endlich was gegen den Indianer in der Hand haben.«
Er machte eine Kunstpause und sah sie übermütig an.
»Raus mit der Sprache!«, sagte sie ungeduldig und weil er es von ihr erwartete.
»Das Labor hat die DNA des Spermas, das wir auf Tanjas Jacke gefunden haben, mit der des Indianers verglichen. Identisch !«
Irene starrte ihn fassungslos an.
»Und im Haar … und die Hautfragmente unter ihren Fingernägeln? «, brachte sie schließlich über die Lippen.
»Nein. Es handelt sich nicht um die DNA des Mörders. Aber bei den Flecken auf der Jacke haben wir einen Treffer!«
Die schmutzige, rosa Jacke hatte Spermaflecken aufgewiesen, die von einem früheren Zeitpunkt vor dem Mord stammten. Und nun wussten sie, dass eine dieser DNA-Spuren vom Indianer stammte. Langsam begann Irene zu realisieren, was für Möglichkeiten ihr diese Tatsache nun eröffnete.
»Ein Spermafleck stammt also von unserem guten Freund, dem Indianer. Das können wir beweisen, und er wird sich in der Sache nicht rausreden können. Wir wissen auch, dass es sich dabei nicht um die DNA des Mörders handelt. Aber das kann der Indianer ja nicht wissen«, sagte sie und lächelte jetzt genauso breit wie Tommy.
»Genau.«
Er stand auf und ging auf die Tür zu. Auf halbem Weg drehte er sich nach Irene um.
»Svante lässt dir außerdem ausrichten, dass wir vergessen haben, den DNA-Vergleich zwischen Andres und Leili Tamm zu stoppen. Jedenfalls bestätigt er, was wir bereits wussten. Die beiden sind nicht verwandt.«
Der Indianer war geschockt, als seine
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