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Die Tote im Keller - Roman

Die Tote im Keller - Roman

Titel: Die Tote im Keller - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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verhielt«, erwiderte Irene kühl.
    Der Blick des Indianers irrte zwischen Svanér und Irene hin und her. Schließlich sagte er und schielte dabei unsicher auf seinen Anwalt:
    »Sie war vermutlich nicht ganz auf dem Damm. Ich meine … sie wirkte verdammt … schlapp. Oder, wie soll ich sagen … ja, verdammt schlapp.«

    »Sie zwingen also eine schwerkranke Minderjährige zum Oralsex«, stellte Irene trocken fest.
    Er schluckte ein paarmal, ehe er antwortete:
    »Zwingen … verdammt … das war ein Geschäft. Sie wurde dafür bezahlt.«
    »Haben Sie ihr das Geld gegeben?«
    »Klar!«, antwortete der Indianer grinsend.
    Beide wussten, dass es nicht so war, aber das konnte Irene nicht beweisen.
    »Wie kommt es, dass Heinz Becker Ihre Handynummer in seinem Handy gespeichert hatte?«
    »Er sollte mich verständigen, wenn sich die Ritze der kleinen Hure wieder erholt hat«, antwortete der Indianer, ohne mit der Wimper zu zucken.
    An dieser Lüge mussten er und Svanér eine Weile gefeilt haben. Sie hatten gewusst, dass diese Frage kommen würde. Sie wussten, dass die Polizei beweisen konnte, dass der Indianer und Becker über Handy Kontakt gehabt hatten. Der Indianer hatte nicht die Absicht einzuräumen, dass es um Drogenlieferungen und Ähnliches gegangen war.
    Während des weiteren Verhörs versuchte Irene mehrmals, ihn zu dem Eingeständnis zu bewegen, schon früher Kontakt zu Heinz Becker gehabt zu haben. Aber er war unerschütterlich und gab nichts zu.
    Er hatte sich die strenge Ermahnung seines Anwalts zu Herzen genommen, bis auf den Sexhandel keinen Kontakt mit Heinz Becker zuzugeben.
    »Wir verfügen über eine Liste der Gespräche, die von Ihrem und Heinz Beckers Handy aus geführt wurden. Es waren zahlreiche in der Woche, in der er und die Mädchen hier waren. Wie erklären Sie das?«
    »Er hielt mich auf dem Laufenden. Also über die Genesung der Muschi«, grinste der Indianer höhnisch.
    »Und als er Sie anrief, als er jemanden brauchte, der ihn in Ringön abholte? Hat er Ihnen da auch von der Genesung der kleinen Muschi berichtet?«

    Der Indianer schielte auf seinen Anwalt und erwiderte dann rasch:
    »Ich war wirklich sehr erstaunt, als er mich bat, aber klar hatte ich Zeit. Sie zahlten sehr gut, weil sie unbedingt eine Maschine in Kopenhagen erwischen wollten.«
    »Wer, sie?«
    »Der Typ und das Mädchen, das noch übrig war.«
    »Haben Sie nicht gefragt, wo Tanja geblieben war?«
    Der Indianer schwieg lange und sagte dann:
    »Doch. Sie haben gesagt, sie sei schon gefahren.«
    »Allein?«
    »Nee.«
    »Mit wem war sie dann gefahren?«
    »Mit … irgendeinem verdammten Sergej.«
    Offenbar erinnerte er sich, diesen Namen beim ersten Verhör genannt zu haben. Um seine Glaubwürdigkeit zu erhöhen, nannte er ihn jetzt erneut. Vielleicht hatte er von der Sache auf Teneriffa gehört. Das war nicht ganz unwahrscheinlich, falls er wirklich in den Menschenhandel verwickelt war. Wahrscheinlich hatten die Bandidos auch da ihre schmutzigen Finger drin, wie in allen anderen kriminellen Machenschaften, mit denen Geld verdient wurde.
    »Als Sie Heinz Becker und dieses Mädchen Leili abgeholt haben, befand sich doch noch ein Mann in ihrer Gesellschaft. Wissen Sie, wer das war?«
    »Nee. Ich weiß nur, dass er dieses Mädchen … haben Sie Leili gesagt? … nach Teneriffa begleiten sollte.«
    »Sie sollte also auch nach Teneriffa fahren?«
    »Ja. Das hat Heinz jedenfalls zu mir gesagt.«
    »Sollte sie an denselben Ort gebracht werden wie Tanja?«
    »Wie soll ich denn das wissen? Ich habe sie nur zu einem Parkplatz in Heden gefahren. Ich hatte wirklich nicht das Geringste mit diesen Huren zu tun!«
    Du weißt sicher mehr, als du erzählen willst, dachte Irene. Ihr war jedoch klar, dass es keinen Sinn hatte, in dieser Sache weiter in ihn zu dringen. Stattdessen fragte sie:

    »Sie haben also Becker gefragt, wo Tanja geblieben sei. Was hat er darauf geantwortet?«
    »Das habe ich doch schon gesagt! Dass sie vorausgefahren ist. Mit diesem Sergej.«
    »Haben sie etwas über ihre Krankheit gesagt?«
    Der Indianer strich sich mehrmals mit seinen Händen über seine stoppelige Glatze, als wolle er sein Gehirn durch etwas Massage stimulieren. Plötzlich nahm er die Hände wieder runter und sah Irene direkt an.
    »Sie haben gesagt, irgendein Typ hätte die kleine Puppe zu einem Arzt gebracht. Und dann sei sie wieder so gesund geworden, dass sie nach Teneriffa hätte fahren können.«
    Die unbeweglichen Geieraugen blinzelten so rasch,

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