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Die Tote im Keller - Roman

Die Tote im Keller - Roman

Titel: Die Tote im Keller - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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letzten Kisten. Die Möbelpacker kommen jeden Augenblick und holen sie. Morgen kommt die Putzfirma«, sagte Alexander Hölzer müde.
    Er verstummte, räusperte sich ein paarmal und fuhr dann fort:
    »Sie erwähnten eine Mordermittlung?«
    Irene erzählte ihm, was sich an dem Ort zugetragen hatte, an dem sein Auto gefunden worden war.
    »Das ist ja unglaublich!«
    Hölzer schüttelte den Kopf und hielt einen Augenblick inne. Er strich sich mit der Hand über sein graumeliertes Haar und bedeckte routiniert seine beginnende Glatze mit ein paar langen Haarsträhnen.
    »Ich habe momentan viel um die Ohren. Man hat mir mitgeteilt, der Kinderwagen sei nicht beschädigt. Wir brauchen ihn. Eleonor ist fünf Monate alt und zu schwer, um immer getragen zu werden. Ich wollte den Kinderwagen abholen, durfte das aber nicht. Er hat zehntausend Kronen gekostet, und ich habe keine Lust, einen neuen zu kaufen. Außerdem war das ein ziemlicher Stress mit dem Umzug, dem Diebstahl und … mit allem«, meinte er.
    Irene nickte, um ihm zu bedeuten, dass sie seine angestrengte Situation verstehe.
    Als Hölzer erwähnt hatte, der Kinderwagen habe zehntausend Kronen gekostet, hatte sie ein Bild vor Augen. Der gebrauchte Zwillingswagen mit blauem Kordbezug für fünfhundert Kronen, in dem sie ihre Mädchen durch die Gegend gekarrt
hatte. Sie erinnerte sich immer noch an ihre Freude, als Krister und sie sich einen neuen Buggy in einem rot-weiß gestreiften Nylonstoff hatten leisten können. Das war jetzt fast zwanzig Jahre her. Der Luxuskinderwagen hatte, dem Preis nach zu urteilen, wahrscheinlich einen lederbezogenen Griff, beheizte Rückspiegel und seitliche Airbags als Sonderausstattung.
    Hölzer ging zu dem großen Wohnzimmerfenster und schaute auf den Innenhof. Geistesabwesend zupfte er ein welkes Blatt von der Christrose und zerbröselte es zwischen Daumen und Zeigefinger. Mit dem Rücken zu Irene fragte er:
    »Glauben Sie wirklich, dass mein Wagen was mit dem Mord an dem Mädchen zu tun hat?«
    »Die Spurensicherung nimmt ihn sehr genau unter die Lupe, um alle Eventualitäten auszuschließen«, antwortete Irene diplomatisch.
    Hölzer nickte stumm seinem Spiegelbild in der Fensterscheibe zu.
    »Ich würde Sie gerne fragen, ob Ihnen noch etwas zu den jungen Männern eingefallen ist, die das Auto gestohlen haben«, sagte Irene.
    Hölzer drehte sich langsam um und betrachtete sie mit gerunzelter Stirn. Seine konzentrierte Miene verriet, dass er sich bemühte, sich an weitere Details zu erinnern. Schließlich schüttelte er den Kopf.
    »Nein. Es waren zwei Burschen in weiten Hosen und weiten Jacken mit gestrickten Mützen. Dunkle Kleider. Jung.«
    »Sind Ihnen die Haare oder die Frisuren aufgefallen?«
    »Nein. Haare waren nicht zu sehen.«
    Irene strich Fredrik Svensson von ihrer Liste. Sicherheitshalber fragte sie noch:
    »Haben Sie ihre Gesichter gesehen?«
    »Ich habe sie doch nur einen Augenblick lang aus dem Augenwinkel wahrgenommen.«
    »Und an ihnen war nichts Besonderes?«
    »Nicht dass ich mich erinnern könnte.«
    »Keine Narben? Hautfarbe? Augen?«

    »Ich war zu weit weg, um ihre Augen sehen zu können. In der Dunkelheit war nur schwer zu erkennen, welche Hautfarbe sie hatten. Und ihre Haare habe ich wie gesagt nicht gesehen. Aber es waren ganz sicher zwei weißhäutige Burschen. Keine Neger. Aber einige von den Kanaken sind ja recht hell.«
    Kanaken. Irene dachte an den Freund ihrer Tochter. Felipe war Halbbrasilianer. Ihr Gegenüber hätte ihn vermutlich als Neger und Kanake bezeichnet.
    Sie strich also Fredrik Svensson definitiv von ihrer Liste. Blieben nur noch Fredriks Gefolgsmann Daniel Lindgren, die Burschen aus Gräskärr, Niklas Ström sowie Björn »Billy« Kjellgren. Sollte sich herausstellen, dass keiner von ihnen in den Diebstahl verwickelt war, so würde sich die Ermittlung mühsam gestalten. Sie hoffte, dass sich die Schuldigen immer noch irgendwo am Delsjö versteckt hielten. Dann müssten die Streifen sie eigentlich im Laufe des Tages finden. Ansonsten würden sie sich Verletzungen zuziehen oder gar ganz erfrieren. Es war draußen noch nicht wärmer als minus zwölf Grad. Im Laufe des Nachmittags sollte es wieder kälter werden. Es gab viele Gründe, warum es eilte, die Flüchtigen zu finden.

D ie Fahndung hat bisher nichts ergeben. Den ganzen Nachmittag hat ein Hubschrauber mit Wärmekamera das Gebiet abgesucht, aber nichts gefunden. In der Schrebergartensiedlung scheint nirgendwo eingebrochen worden zu sein.

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