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Die Tote im Keller - Roman

Die Tote im Keller - Roman

Titel: Die Tote im Keller - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PeP eBooks
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Freiheit des Indianers hätten gefährden können, hatten ihre Anklagen und Zeugenaussagen stets rasch wieder zurückgezogen. Der Indianer genoss den Schutz der Rockerbande Bandidos und hatte jahrelang ihren Drogenverkauf an den Göteborger Schulen organisiert. Die minderjährigen Abhängigen hatten kaum eine Möglichkeit, sich gegen ihn zur Wehr zu setzen, sie wagten es erst gar nicht.
    »Der Indianer? Haben wir das Schwein jetzt tatsächlich wegen Trunkenheit am Steuer drangekriegt?«, sagte Irene.
    »So ist es. Ein Streifenwagen war gerade auf dem Weg zurück ins Präsidium, als ihnen ein Auto auffiel, das dauernd die Fahrspur wechselte, und stoppten es. Am Steuer: der Indianer. Vollkommen blau hat er sich am Lenkrad festgehalten. In der einen Hand sein Handy. Die ganze Zeit über sagte er immer das Gleiche. Der Streifenpolizist spitzte die Ohren, als er schließlich
verstand, was der Indianer da lallte: ›Muss Heinz anrufen.‹ Rate mal, wer der Streifenpolizist war?«
    »Vermutlich einer von denen, die in Biskopsgården dabei waren«, meinte Irene.
    »Yes! Er heißt übrigens Lennart Lundstedt. Gewiefter Bursche. Er dachte, dass es vermutlich nicht so viele Heinze gibt, und beschlagnahmte das Handy vom Indianer. Als er die letzte angerufene Nummer überprüfte, war es natürlich die von Heinz Becker!«
    »Die aus dem Internet?«
    »Ja. Ich hatte dieses Wochenende Bereitschaft bei der Kripo, deswegen hat Lundstedt mich heute Vormittag verständigt. Er hatte eine Idee. Wir haben einen Volltreffer gelandet!«
    »Volltreffer? Was soll das heißen?«, fragte Irene verwirrt.
    »Ich rief die Kollegen in Varberg an und ließ das Handy von Heinz Becker kommen. Dann rief ich die Nummer an, die auf dem Display des Indianers auftauchte. Und ratet mal, welches Handy anfing zu bimmeln!«
    »Beckers«, vermutete Irene.
    »Genau. Und in Beckers Telefon war die Nummer des Indianers gespeichert. Das liefert uns den eindeutigen Beweis, dass sie gemeinsame Sache gemacht haben!«
    »Sauber!«, sagte Irene mit aufrichtiger Bewunderung.
    »Die Varberger sagten noch, dass sie nach Pässen und anderen Papieren suchen, die Aufschluss über die Identität des Typen, der mit Becker im Auto saß, und des Mädchens geben können.«
    »Sie haben also bislang nichts gefunden?«
    »Nein. Aber sie suchen weiter. Das Auto ist offenbar Schrott. Wahrscheinlich ist es nicht ganz leicht, da was zu finden.«
    »Wir müssen uns also erst mal damit begnügen, dass Heinz und der Indianer sich gekannt haben.«
    »Begnügen? Wir haben einen Trumpf im Ärmel! Aber wir müssen schnell was unternehmen. Jetzt gleich.«
    »Warum diese Eile?«
    »Der Indianer hat in der Ausnüchterungszelle seinen Rausch
ausgeschlafen. Er hatte 2,3 Promille, aber wahrscheinlich war er auch noch mit irgendwelchen Drogen voll.«
    »Und was meinst du jetzt mit Trumpf in der Hand?«
    Irene war eigentlich nicht schwer von Begriff, aber gerade jetzt konnte sie ihrem enthusiastischen Kollegen nicht folgen.
    »Er weiß noch nicht, dass Heinz Becker tot ist!«
    Es dauerte eine Weile, bis Irene begriffen hatte, was das bedeutete.
    »Du hast Recht. Wir müssen mit ihm reden, ehe er davon erfährt«, erwiderte sie.
    »Ich glaube, es wäre ganz gut, wenn wir das zu zweit machen. «
    »Gut. In einer halben Stunde vor dem Untersuchungsgefängnis. «
    »O.k. Ich bereite inzwischen das Verhör vor.«
     
    Irene und Fredrik saßen auf ihren Plätzen im Verhörzimmer, als Anders »der Indianer« Pettersson von zwei stämmigen Gefängniswärtern vorgeführt wurde. Laut Akte war er 36, sah aber viel älter aus. Und das, obwohl er sich den Kopf kahl rasiert, die Brauen gepierct, sich jugendlich gekleidet hatte und überall tätowiert war. Es war bereits ein paar Tage her, seit er sich das letzte Mal den Schädel rasiert hatte, und die Stoppeln verrieten gnadenlos, dass er bereits fast eine Glatze hatte. Früher war er sicher einmal sehr durchtrainiert gewesen – vermutlich nach einem längeren Gefängnisaufenthalt –, aber jetzt schleppte er viel zu viele Kilos mit sich herum. Sein Äußeres ließ gut auf seinen Job schließen: Er sah aus wie ein Krimineller mittleren Alters, der hart gelebt hat.
    Er ließ sich auf der anderen Seite des Tisches auf einen Stuhl fallen, der unter seinem Gewicht ächzte. Demonstrativ hob er seine Hände in die Luft.
    »Keine Ketten?«, fragte er mit rauer Stimme.
    Es folgte ein gurgelnder Hustenanfall, der aus den unteren Lungenlappen zu kommen schien. Gleichzeitig

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