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Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Titel: Die Tote im Maar - Eifel Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Schreibtischsessel meines Vaters fallen.
    Wir standen keinem Dieb gegenüber, obwohl ich es ein bisschen außergewöhnlich fand, dass Galen sich zur Abendzeit in meinem Büro zu schaffen machte.
    »Untote Wiedergänger?« Das war Luise, die sich umsah, als würden ebenjene hinter uns her den Gang entlangschleichen.
    Ich war beruhigt, dass es nur Galen Blocher war, und beunruhigt, dass er mir nicht sagte, was er suchte. Denn dass er auf der Suche nach etwas war, war ganz offensichtlich. Die Unterlagen aus Vaters Schreibtisch waren durchforstet worden.
    »Galen?«, fragte ich. »Wie geheim ist denn deine Recherche?«
    »Gar nicht geheim, und jetzt kann ich dich ja nach dem Codebuch fragen. Wo hast du denn gesteckt?« Er packte den Stapel wieder zusammen.
    »Jetzt bin ich ja da.« Und wäre es nicht, wenn Luise und ich das Licht nicht bemerkt hätten. Das Codebuch. Ich konnte mir denken, was er meinte, aber ich wusste nicht, ob ich es hatte, denn es hatte meinem Vater gehört. Codes hätte ich seine Notizen nicht unbedingt genannt; mein Vater hatte darin Besonderheiten, Eigenheiten und Wissenswertes über seine Klienten festgehalten. Eben für Situationen wie die aktuelle mit Zelda Krieger. Man konnte schließlich niemanden mehr fragen. Jetzt sah er mich erwartungsvoll an. Ich würde nachsehen müssen und wurde das Gefühl nicht los, dass Galen über die Störung nicht eben erfreut war.
    »Ich dachte, ich finde in Romans Buch etwas über Zelda Kriegers beste Freundin. Sie müsste darin erwähnt sein. Dem Trauerredner fehlen noch einige persönliche Details, und ich weiß, dass Roman sich zu seinen Toten immer etwas aufgeschrieben hat. Dein Vater war ein geordneter Mann.« Über sein zerfurchtes Gesicht lief ein Lächeln der Erinnerung.
    Johnny kam hereingetappt und legte seinen Kopf auf Galens Bein. Der Labrador war sicher genauso erleichtert wie ich, dass wir es nicht mit einem Einbrecher zu tun hatten. Aber war ich überhaupt erleichtert? Auf das Naheliegende kam ich zuletzt, nämlich meinen eigenen Schreibtisch. Dort lag das Büchlein in der ersten Schublade gleich obenauf, und ich sagte mir, dass es wohl kaum unauffindbar gewesen sein dürfte. Galen hätte es sofort entdecken müssen, wenn es das gewesen war, was er entdecken wollte.
    »Ich hab es«, sagte ich und reichte es ihm. Es war eine eigenwillig-gespannte Atmosphäre, so empfand ich es jedenfalls.
    Luise löste mein seltsames Gefühl schließlich mit einer Bemerkung auf. Entweder wollte sie tatsächlich eine Antwort, oder sie hatte es auch gespürt. Vielleicht etwas von beidem.
    »Galen, ich brauche deinen Rat. Kleiner Bär war ein freundlicher Charakter und auch sehr hygienisch.« Das eine hatte mit dem anderen wohl kaum etwas zu tun, und Galen sah sie gespannt an, um Ernsthaftigkeit bemüht.
    »Wie sauber können Ratten sein?«, wollte Luise wissen und schloss gleich danach ihre nächste Frage an. »Sie beißen bestimmt. Und Weiß bringt Unglück. Stimmt doch, oder?« Sie brauchte keinen Rat, Luise brauchte jemanden, der ihr genau das bestätigte, was sie befürchtete, damit nur ja keine Ratte die Nachfolge von Kleinem Bär antreten konnte. Das war jedenfalls meine Vermutung.
    »Ratten«, sagte Galen und begann mit den Fingerspitzen auf den Tisch zu trommeln, »sind eigentlich sehr intelligente und liebenswerte Tiere.«
    Das hörte sich an, als hätte er sich erkundigt. Und das konnte nur eines bedeuten, nämlich dass Luise nicht auf eine Bestätigung ihrer unglücklichen Theorie hoffen durfte und dass Fabian auf Galens Unterstützung setzen konnte.
    »Es gibt Problemratten«, warf Luise ein, und ich war mir nicht sicher, ob sie das nicht gerade rundweg erfunden hatte.
    »Er kümmert sich doch um all seine Tiere, und das ist mehr, als man über andere Kinder sagen kann. Sei nicht so streng, Luise.«
    Sie murrte etwas.
    Galen erhob sich schwerfällig aus dem Sessel. Das Codebuch meines Vaters steckte er in die Seitentasche seiner Jeansjacke.
    »Habt ihr die Zeitung gelesen?«, fragte er in die kleine Runde.
    Sicher meinte er den »Schalkenmehrener«. Wer hätte ihn auch ignorieren können, wir waren geradezu abhängig von diesen heimischen Informationen. Normalerweise las ich ihn, aber heute war ich noch gar nicht dazu gekommen.
    »In alten Zeiten, als das Wünschen noch geholfen hat …«, begann Galen offenbar aus etwas Gelesenem zu zitieren. Er konnte nicht wissen, wie sehr auch ich mir gerade etwas wünschte. »In einem Artikel geht es um die alten

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