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Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Titel: Die Tote im Maar - Eifel Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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zischte ich, »möge der Herr sich deiner Seele erbarmen.« Ich versuchte, es auch so zu meinen. Carola Harzer war schuld. Der Haushälterin des ehemaligen Pfarrers hatten Luise und die Ablehnung nämlich leidgetan. Als Luise es mir hinterher erzählte, glaubte ich ernsthaft, sie hätte von irgendwas Selbstgekeltertem zu viel zu sich genommen: »Stell dir vor, sie bringt mir Wahrsagen bei. Keine Überraschungen mehr, ich kenne in Zukunft die Zukunft.«
    Eine Pfarrershaushälterin als Wahrsagerin? Sie müsste doch eigentlich dem Herrn vertrauen. Ihrem Herrn, nicht dem, der nur Stellvertreter sein will. Und ich behielt von diesem Tag an meine beste Freundin im Auge. Abbringen von dieser mysteriösen Wandlung konnte ich sie allerdings nicht mehr. Wenn Luise Prüfungsergebnisse hätte voraussehen können, wäre ich wenigstens ein bisschen besänftigt gewesen.
    »Luise Sonnenschein, haben wir vielleicht auch irgendetwas Positives da herumliegen?« Ich verscheuchte Carola, die Pfarrershaushälterin, aus meinen Gedanken. Luise tat das hier für mich, sie wollte mir helfen, weil sie sich Sorgen machte. Ich machte mir auch Sorgen.
    »Doch, doch – das könnte Liebe sein. Du wirst in Kürze jemanden kennenlernen.« Sie nickte bekräftigend.

5
    Es war noch früh, was einerseits gut war, da Christoffer, Alex und Silvio in die Schule mussten. Nicht unbedingt ein wasserdichtes Alibi, aber in dem Durcheinander, das sie anzurichten gedachten, würde sich wohl kaum jemand so genau daran erinnern, wer sich zu einem bestimmten Zeitpunkt wo aufgehalten hatte oder wer zu spät gekommen war.
    Die alte Sophia war immer schon zur Unzeit mit ihrem Hund unterwegs, also musste das meiste während der Nacht erledigt werden, damit es am Morgen kräftig schäumen und rumsen konnte. Christoffer hatte einige 1,5-Liter- PVC -Flaschen zusammengetragen. Damit sie richtig fest standen, musste er den Boden der Flaschen beschweren. Zu viel Zeit verschwenden durften sie nicht, also würde er die Steine vorher einfüllen. Alles andere wäre auch vor Ort kein Problem.
    Neun Flaschen, das dürfte wirklich Eindruck machen. Die Alte hatte hoffentlich keine Adleraugen, aber auch für diesen unwahrscheinlichen Fall hatte er vorgesorgt und dem Plastik etwas Farbe verpasst. Grünblau, wie das Wasser des Sees, und ein paar helle Sprengsel dazwischen. Seine Airbrush-Pistole eignete sich dafür ganz wunderbar, die Dinger sahen auch noch künstlerisch wertvoll aus.
    Christoffer lachte. Um Kohlendioxid entstehen zu lassen, musste das Backpulver mit dem Essig reagieren. Das Gas breitete sich aus, und der Druck, der sich aufbaute, würde für den Schaum sorgen. Die Flaschen mussten allerdings gut platziert sein, dann wäre die Illusion, der Schaum käme vom Grund des Sees, perfekt.
    Er hatte zuerst vorgehabt, etwas zu bauen, aber wie sollten die Flaschen auf den See hinauskommen? Vielleicht würde es mit einer ferngesteuerten Vorrichtung gehen, doch davon hatte Christoffer wiederum überhaupt keine Ahnung, das war Alex’ Fachgebiet. Christoffer hatte diesen Kram immer als kindisch abgetan, aber jetzt hing von dieser Kinderei einiges ab.
    Gut, die Aufgaben waren somit verteilt, und jeder von ihnen hätte eine gewisse Mitschuld. Keiner könnte sagen, er hätte nichts gewusst, hätte nichts getan oder nicht mitgeholfen. Nur falls …
    Christoffer hatte die Flaschen vorbereitet, Alex würde dafür sorgen, dass sie aufs Wasser kamen, und Silvio hob wahrscheinlich gerade das Loch für das Dynamit aus.
    Christoffer war am Vortag noch einmal im Wald gewesen und hatte dort mit seinem Messer aus einer der Stangen etwas von dem Dynamit herausgekratzt. Dann hatte er das Messer mit der hellen Paste, dem Nitroglycerin, in einer schnellen Bewegung gegen den Metallkasten geschleudert, und es hatte einen satten Knall gegeben. Wahnsinn! Aber das hatte er besser für sich behalten, sonst hätten Alex und Silvio womöglich noch Schiss bekommen.
    Er schaute auf die Uhr. In wenigen Minuten würden sie starten, und dann gäbe es kein Zurück mehr.
    Silvio tauchte dreckverschmiert und schlecht gelaunt auf. »Seit zwei Stunden buddle ich da draußen. Verdammte Sauerei. Es hat ja auch bloß gestern den halben Tag geregnet.«
    »Plärr noch ein bisschen lauter, dass man dich auch überall hört«, zischte Christoffer.
    »Ist ja gut, ich hab’s ja geschafft. Es kann losgehen«, gab Silvio etwas kleinlauter zurück.
    Christoffer hatte sich um die Zündschnur gekümmert; lang musste sie sein,

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