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Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Die Tote im Maar - Eifel Krimi

Titel: Die Tote im Maar - Eifel Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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damit man nur ja nicht danebenstand, wenn die Ladung in die Luft flog. Auf eine Schnur hatte er ein Gemisch aus Schmalz und Benzin aufgetragen. Er hatte es versuchsweise angezündet, und es brannte wie Zunder.
    »Timing«, bläute er seinen Freunden ein, als sich die drei mit ihren Flaschen und Alex’ ferngesteuertem Untersatz auf den Weg machten. Alex würde das Boot mit seiner Fernbedienung übers Wasser steuern.
    »Und das Ding soll die Flaschen tragen?« Christoffer war skeptisch.
    »Wird schon«, gab Alex zurück.
    Aber »Wird schon« genügte Christoffer nicht. »Erklär’s mir!«, verlangte er.
    »Okay, also – du machst die Mischung fertig, die Flaschen kommen ins Boot, und dann beeil ich mich, das Ding direkt in die Mitte des Sees zu steuern. Ist nicht ganz lautlos, aber alte Leute hören schlecht, oder? Und dann schäumt es sicher auch schon. Wenn’s sein muss, kann ich das Boot mit Wasser volllaufen lassen, sodass es absäuft.«
    »Klingt nicht übel.«
    Es dauerte noch eine ganze Stunde, bis Christoffer, Alex und Silvio mit ihren Vorbereitungen fertig waren, und es dauerte noch einmal so lange, bis Sophia Schäfer mit ihrem Hund am unteren Uferweg gesichtet wurde.
    Christoffer hatte die Flaschen gefüllt und gab jetzt das Backpulver dazu. Alex schaltete die Fernsteuerung ein und schickte das Boot mit den Flaschen auf den See. Jetzt war Eile geboten. Christoffer musste das Dynamit zünden, sobald die Alte den Schaum aus dem See aufsteigen sah. Silvio sollte währenddessen die Kiste, in der die Stangen gelegen hatten, wieder vergraben. Er würde von dem Schauspiel nichts mitbekommen.
    Christoffer hatte den Feldstecher seines Vaters mitgenommen. Er würde das Feuerzeug an die Zündschnur halten, sich in Sicherheit bringen und dann in Ruhe beobachten, was geschah. Um nichts in der Welt wollte er Sophia Schäfers Gesicht verpassen, wenn sich ihre schlimmsten Befürchtungen bewahrheiteten.
    Die Schnur fing Feuer. Die Flamme fraß sich rasend schnell vom einen Ende zum anderen. Christoffer rannte. Er hatte sich verschätzt, wäre vielleicht nicht weit genug weg, wenn das Ganze explodierte. Er stolperte, und in seinem Magen spürte er die Angst. Der Feldstecher schlug schwer gegen seine Brust. Er sah sich um, und in dem Augenblick zündete das Dynamit.
    Den schrillen Schrei hörte keiner von ihnen, auch konnte Christoffer das Entsetzen auf Sophia Schäfers Gesicht nicht sehen. Sein eigenes wurde starr vor Schreck, als Erdklumpen durch die Gegend flogen und die Luft sich heiß zusammenzog. Der Untergrund erbebte, und es sah aus, als würde sich die Erde unter ihnen teilen. Kleine Risse durchzogen plötzlich den Wald.
    »Christoffer!« Es war Silvio. Er war weit genug weg gewesen.
    Christoffer klopfte auf sein Ohr, er hörte den Freund, aber es klang so unglaublich leise, dabei musste er geschrien haben.
    Silvio war weiß wie die Wand und gestikulierte, als hinge sein Leben davon ab, dass Christoffer ihn verstand. Christoffer schüttelte den Kopf. »Was?«
    Silvio packte ihn an den Schultern.
    Jemand war gestorben, dachte Christoffer.
    * * *
    Etwas Unnatürliches hatte die Erde erzittern lassen.
    Ich hatte zuerst angenommen, ich befände mich erneut und ohne mein Zutun inmitten meiner eigenen Welt, mein angeschlagener Kopf gaukle mir Dinge vor, die nur für mich existierten. Doch dann kam Johnny jaulend und ängstlich aus seiner Hütte gekrochen, tappte zögerlich über die Wiese und sah sich dabei um, als würde er hinter sich etwas Unbekanntes vermuten.
    Und da durfte ich mir sicher sein, der Labrador hatte es auch gehört und gespürt – es konnte nicht eingebildet sein.
    Mir fiel ein, was die alte Sophia angekündigt hatte. Das Totenmaar würde brüllen …
    Zuerst hörte ich nichts, nur Paula stürzte aus dem Büro, und Conny kam im Laufschritt aus dem Präsentationsraum. Dann vernahm ich in einiger Entfernung Sirenengeheul.
    Mehrere Einsatzfahrzeuge, Polizei, die Schalkenmehrer Freiwillige Feuerwehr und ein Krankenwagen fuhren Kolonne auf der Straße und dem Weg, den ich gestern zur Kapelle genommen hatte. Zu einem weiteren Gedanken kam ich nicht, denn mein Telefon klingelte.
    »Isabel … erinnerst du dich, die Gefahr aus der Tiefe!« Luise klang, als wäre sie kilometerweit gerannt. Wie sollte ich mich nicht erinnern.
    »Weißt du etwas?«, fragte ich. Sie hatte sich so ganz unnatürlich kurz gefasst. »Hat es den Friedhof erwischt, die Särge?« War das tatsächlich meine erste Sorge – die

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