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Die Tote ohne Augen

Die Tote ohne Augen

Titel: Die Tote ohne Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeff Herr
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Mike.
    Sie rief sofort Dr. Weickerding
an, um ihm mitzuteilen, bei welchem Zahnarzt er sich erkundigen könnte, ob es
sich bei der gefundenen Frauenleiche um Kathia Momsen handele. Dieser bedankte
sich und versprach, sie sofort anzurufen, wenn er mit Dr. Plitgen gesprochen
hatte.
    Dann rief sie den Bürgermeister
an. Er solle doch bitte veranlassen, dass sein Arbeiter Pierre Clement morgen
früh gleich um acht Uhr in ihrem Büro erscheinen soll. Er war Tatverdächtiger
in der Sache mit den verätzten Pferdeaugen.
    Die technische Polizei stellte
die ganze Reitanlage auf den Kopf. Gefunden wurde jedoch nichts Spezielles,
genau wie beim letzten Mal. Kathias Zimmer wurde noch genauer unter die Lupe
genommen. Gefunden wurden jede Menge Faserspuren von ihren Kleidern, ein paar
einzelne Haare, die eventuell von einem der Hunde stammen könnten, sowie einige
Blutspuren auf ihrem Bettlaken. Diese waren aber so minimal, dass die Kollegen
annahmen, dass sie eventuell von ihrer Regelblutung stammen könnten. Das Laken
wurde mitgenommen, um zu vergleichen, ob sie mit dem Erbgut der Leiche aus dem
Weiher überstimmten. Mit einer speziellen Chemikalie wurde das ganze Zimmer
eingesprüht und dann mit UV-Licht untersucht, um Blut oder Spermaflecken zu finden.
Das Zimmer war sauber, fast steril. Alles in allem war die ganze Durchsuchung
ein einziger Misserfolg. Nur Marias Instinkt sagte ihr, dass mit Mike Lüttich
etwas nicht stimmen konnte. Hatte sie ihn vor ein paar Wochen noch als Mann
kennengelernt, der ganz traurig und ängstlich seine Aussage machte und Angst
hatte, kurz vor dem Ruin zu stehen, sah sie heute einen kühlen und berechnenden,
unsympathischen Kerl vor sich, der ihrer Meinung nach etwas zu verbergen hatte.
Er hatte ihr während der Vernehmung nicht ein einziges Mal in die Augen
geschaut.
    „Eine Frage noch“, sagte Maria zu
Mike. „Haben Sie Kathias Zimmer betreten während ihrer Abwesenheit?“
    „Nein, das habe ich nicht!“
    „Gut, das war’s dann. Vielen Dank
und auf Wiedersehen.“
    „Du bist zwar zum Anknabbern,
aber wiedersehen will ich dich nicht“, dachte Mike und sagte nur trocken: „Auf
Wiedersehen.“

Kapitel 10
     
    Zurück auf dem Revier informierte
Maria ihren Mitarbeiter Sven über die genauen Details.
    „Wie weit ist es eigentlich von
der Reitschule bis zum Weiher?“, fragte Sven
    „Ich schätze maximal 200 Meter.
Der Weiher liegt etwas höher, genau dazwischen befindet sich die Fischzucht.“
    „Ja gut“, meinte Sven, „wenn Mike
Lüttich also tatsächlich der Mörder ist, hätte er nur 200 Meter durch den Wald
gehen müssen, um sich der Leiche zu entledigen. Oder er wäre mit seinem
Geländewagen rauf zur Sporthalle und dann hin zum Weiher. Spuren dort zu
sichern bringt gar nichts, immerhin wurde die Tat vor über einem Monat
begangen.“
    Am Tag darauf, pünktlich um acht
Uhr erschien Pierre Clement im Büro der Kommissarin. „Kaffee?“, fragte sie ihn.
„Ja bitte, schwarz.“
    „Tut mir leid Herr Clement dass
ich Sie noch einmal befragen muss, aber wir kommen nicht richtig mit unseren
Ermittlungen voran. Vorgestern Abend wurde eine Frauenleiche im Weiher in der
Nähe der Fischzucht gefunden. Die Autopsie ergab, dass die Augen der Toten mit
einer Säure verätzt wurden. Dämmert es, worauf ich hinauswill?“
    „Ja, es dämmert, aber ich betone
noch einmal, dass ich weder etwas mit der Pferdesache noch etwas mit einer
unbekannten Frauenleiche zu tun habe. Ich bin ein rechtschaffener Bürger, der
sich nichts zuschulden hat kommen lassen. Nicht mal einen Strafzettel hab ich
für zu schnelles Fahren kassiert.“
    „Haben Sie denn in den letzten
Wochen nichts Spezielles bemerkt, immerhin fahren Sie ja oft durchs Dorf?“
    „Nein, habe ich nicht. Ich hatte
einen Arbeitsunfall und war eine Woche krankgeschrieben. Danach ist mir nichts
aufgefallen.“
    „Gut, das war’s dann. Sollten Sie
oder ihre Kollegen irgendetwas bemerken, das für uns interessant ist, rufen Sie
bitte sofort an.“
    „Ja, mach ich.“ Er verabschiedete
sich und fuhr zurück ins Atelier der technischen Dienste der Gemeinde. Ben trug
in sein Notizbuch ein, dass einer seiner Mitarbeiter eine Aussage bei der
Polizei machen musste und ungefähr eine halbe Stunde seiner Dienstzeit dafür
geopfert hatte.
    Sven und Maria waren in ihrem
Büro und bereiteten schon mal den Bericht vor. „Das schlimmste an dieser Arbeit
sind immer die Berichte“, seufzte Sven.
    „Also, du warst am Weiher nicht
dabei. Hast du dir die

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