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Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Titel: Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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fremdartigen Beschaffenheit nicht sicher sein. Er konnte nicht einfach vom Dach aus auf sie schießen, solange sie nicht versuchten, gewaltsam durch den Haupteingang in den Sender einzudringen. Doch dazu bekamen sie nie Gelegenheit. Die Anzahl von Schüssen, die erforderlich war, um sie zu töten, bewies, dass sie keine Menschen waren.
    Sammy wusste nicht, ob von Menschenhand geschaffene Menschen sich gegenseitig umbrachten, wie Menschen es taten, aber er neigte dazu zu glauben, sie täten es nicht. Demnach waren die drei, die aus dem ersten Wagen gestiegen waren, und der Schütze, der aus dem Chevy aufgetaucht war, höchstwahrscheinlich Leute von seiner Sorte, mit richtigem Blut in den Adern.
    Dennoch wollte er mit ihnen ins Gespräch kommen, bevor er sie ins Funkhaus hineinließ. Mit einem einzigen Schuss aus der Flinte durch die Windschutzscheibe des Geländefahrzeugs von einem der Toten lenkte er ihre Aufmerksamkeit auf sich und rief dann hinunter: »Wer seid ihr?«
    Als der Typ auf dem Dach sie fragte, wer sie waren, rief Mr Frost, er sei vom FBI , und schwenkte einen Ausweis, aber Mr Lyss nahm sofort Anstoß an der Frage.
    »›Wer seid ihr?‹«, sagte der alte Mann und wiederholte damit die Frage, die der Typ auf dem Dach gestellt hatte, doch er ließ sie so klingen, als sei sie pampig gestellt worden, was nicht der Fall gewesen war. » ›Wer seid ihr?‹ Wollen Sie etwa nur vornehme Leute reinlassen, die an Universitäten studiert haben, wo jeder Dummkopf einen Smoking und Gamaschen trägt? Nur Leute, die mit abgespreiztem kleinem Finger ihren verdammten Tee trinken? Diese Stadt geht sogar noch schlimmer den Bach runter als Detroit, und Sie sind hochnäsig? Sie lassen einen merkwürdigen alten Landstreicher nicht rein, weil er vielleicht ein bisschen stinkt – was er verdammt noch mal nicht tut! – und weil er keinen Zylinder trägt?«
    Nummy dachte, Mr Lyss würde eine Antwort auf seine Frage abwarten, doch stattdessen schnaubte der alte Mann so heftig, dass sich sein Brustkorb aufblähte und er größer wirkte, und er sprach mit seiner zornigsten Stimme weiter. Sein Gesicht war in der Parkplatzbeleuchtung so knallrot, dass der Schnee, der an seinen Augenbrauen klebte, eigent lich hätte schmelzen müssen. Er übertönte den armen Mann auf dem Dach einfach, als dieser anfing, etwas zu sagen.
    »Wir sind genau die Leute, die dieses elende Kuhdorf vor der Monsterplage retten könnten, von der Ihr bekloppter Ansager quasselt. Ich bin ein Landstreicher, der hier neben mir ist, wie sich jeder ausrechnen kann, ein Dummkopf, und ein Blick auf uns würde jedem Blödmann sagen, dass wir so menschlich sind, dass es gar nicht mehr menschlicher geht. Na los, Junge, tu deinen Teil und sag ihm, dass du ein Dummkopf bist.«
    Nummy sagte: »Er hat recht. Das bin ich. Ich bin ein Dummkopf, und ich bin schon immer einer gewesen. Es macht mir nichts aus, wenn er das sagt. Er meint es nicht böse.«
    Mr Lyss sagte zu dem Typen auf dem Dach: »Dieses Geschöpf, das wie Officer Bozeman aussieht, ist ein Monster von einer der beiden Sorten, von denen sich Ihre Stadt hat überrollen lassen. Er ist keiner von der menschenfressenden Sorte, und außerdem ist er kaputt, er stellt für niemanden mehr eine Bedrohung dar, obwohl er Ihre Zurechnungsfähigkeit auf eine harte Probe stellen wird, wenn Sie ihn in die Nähe eines Klaviers lassen. Das Einzige, was dieser morbide Mistkerl will, ist, dass ich ihn töte, weil seine Programmierung es ihm nicht erlaubt, sich selbst zu töten, aber der Teufel soll mich holen, wenn ich ihn töte, bevor er uns alles sagt, was wir wissen müssen, um das Nest zu finden, aus dem diese Mistkerle kommen, damit wir hingehen und es ausräuchern können. Das ist es, wer wir sind , und wenn Ihnen nicht gut genug ist, wer wir sind , dann können Sie in Ihren Mercedes-Benz steigen und geradewegs zur Hölle fahren.«
    Nummy begriff, dass die Gefühle von Mr Lyss im Lauf der Jahre auf vielerlei Art verletzt worden sein mussten, vielleicht sogar schon, seit er ein kleiner Junge war. Das gab ihm wirklich Stoff zum Nachdenken.

54.
    Die scheinbare Leere dort oben, still und finster, der Schnee, der sich aus diesem umgekehrten Abgrund materialisierte, die Häuser beleuchtet oder dunkel, aber jedes so stumm wie ein Mausoleum, und die menschenleere weiße Straße, der dieser Winter, der alles weiß zudeckte, jede Dimension geraubt hätte, wären nicht die gleichmäßigen Abstände zwischen den Straßenlaternen

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