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Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Titel: Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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Stimme ertönte hinter ihm und ein Stück weit entfernt.
    Er drehte sich um und sah sie auf der Straße stehen, mitten auf der nächsten Kreuzung, vielleicht zwanzig Meter nördlich von ihm. Im schräg einfallenden Licht der vier Straßenlaternen an den Ecken der Kreuzung, aber am äußersten Rand jedes der Lichtkegel und von keinem von ihnen direkt angestrahlt, wirkte sie verloren. Sie schien einen seidenen Morgenmantel zu tragen, kurz und saphirblau; die Brise schmiegte den dünnen Stoff eng an sie und ließ den Saum flattern.
    »Was fehlt Ihnen?«, fragte er.
    »Helfen Sie mir«, erwiderte sie, doch sie blieb einfach mitten auf der Kreuzung stehen, als nähme sie die beißende Kälte nicht wahr und stünde unter Schock.
    Er warf einen Blick auf das Haus, vor dem er stand, um zu klingeln oder unaufgefordert einzutreten. Nichts rührte sich hinter den Fenstern. Kein Laut drang aus dem Inneren heraus.
    Vielleicht stand er vor dem falschen Haus. Vielleicht war die Frau in dem schräg einfallenden Licht diejenige, die geschrien hatte und dann in die Kälte und den Schnee geflohen war.
    Rusty stieg die Stufen hinunter und folgte dem Gehweg zur Straße.
    Der dünne Morgenmantel, den die Frau trug, enthüllte, dass sie eine gute Figur hatte. Die flüsternde Brise und das Laternenlicht machten ihr langes flachsblondes Haar zu einer züngelnden Flamme. Er hatte den Verdacht, bei näherem Hinsehen würde sie sich als einmalig schön erweisen. In dem Schneeschauer, der herabkam, als würde Reis auf sie geworfen, und in dem provozierenden seidenen Morgenmantel hätte sie ein Traumbild von einer Braut in ihrer Hochzeitsnacht sein können.

53.
    Der falsche Boze parkte dort, wo Mr Lyss ihm sagte, dass er anhalten sollte, auf dem Parkplatz von KBOW , aber nicht in der Nähe der anderen Fahrzeuge und etwas weiter weg vom Funkhaus, nur für den Fall, sagte Mr Lyss, dass sie von irgendwelchen heimtückischen, verschlagenen Monstern hierhergelockt worden waren, die nicht die Freiheitskämpfer waren, als die sie sich ausgaben.
    Sie stiegen alle aus dem Wagen, und Mr Lyss schnappte sich sein langes Gewehr vom Rücksitz, und in dem Moment kamen zwei Geländefahrzeuge von der Straße angebraust, eines dicht hinter dem anderen. Sie rasten an dem Wagen vorbei und legten näher am Gebäude eine Voll bremsung hin. Sämtliche Türen wurden aufgerissen. Sechs Männer sprangen aus dem einen Wagen, sechs aus dem anderen, und obwohl Nummy den meisten Leuten nicht gleich ansehen konnte, ob sie gute oder schlechte Menschen waren, wusste er auf der Stelle, dass diese zwölf nichts Gutes im Schilde führten.
    Neun von ihnen liefen auf den Haupteingang von KBOW zu, und die drei anderen kamen auf sie zu, und Mr Lyss fragte den falschen Boze, ob das seine Leute wären, und der falsche Boze sagte: »Ja. Kommunitaristen«, was natürlich Monster hieß.
    Der alte Mann feuerte das Gewehr mit dem langen Lauf dreimal schnell hintereinander ab, und es war so laut, dass Nummy sich die Hände auf die Ohren schlug. Jeder Schuss schien Mr Lyss beinah von den Füßen zu heben und ihn wenige Zentimeter nach hinten zu stoßen. Aber er musste Übung im Umgang mit einer solchen Waffe haben, oder er hatte wirklich Glück, so großes Glück, dass man verstehen konnte, warum er so sicher war, dass der Teilnahmeschein in seiner Brieftasche einen dicken Batzen Geld in der Lotterie gewinnen würde. Jeder Schuss traf ein Monster und ließ es zu Boden gehen, und Mr Lyss eilte voran, um einem von ihnen die Waffe an die Kehle zu halten, bevor er einen vierten Schuss abgab, und Nummy musste würgen.
    Die beiden Monster, die schwer verletzt, aber nicht tot waren, standen wieder auf, und Mr Lyss wich zurück, zog Patronen aus einer seiner tiefen Manteltaschen und lud im Gehen nach. Sie waren gerade erst wieder auf die Füße gekommen, als Mr Lyss sie noch einmal niederschoss, und diesmal sah es so aus, als würden sie liegen bleiben.
    Aber die anderen neun, die auf das Gebäude zugelaufen waren, blieben stehen und sahen sich nach ihnen um. Alle Monster, die Nummy jemals gesehen hatte, während er durch die Fernsehkanäle zappte, knurrten, blickten finster und waren zornig, oder sie tobten und rasten vor Wut. Es spielte keine Rolle, ob sie aus einer Fliegenden Untertasse oder aus einer Höhle im Inneren der Erde kamen oder aus den schwarzen Gewässern eines Sumpfs – sie waren entweder sauer oder total wahnsinnig vor Wut. Sie schienen keine anderen Verhaltensweisen zu kennen, und

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