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Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Titel: Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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Fehlen von Kindern in den Gärten und Höfen, die Ruhe hier und die Stille, die selbst bis in die Ferne reichte, waren ungewöhnlich, wenn nicht sogar befremdlich.
    Er bog nach links ab und lief in der Querstraße langsam nach Norden, wobei er auf jeden Laut und auf alles achtete, was außer dem fallenden Schnee in Bewegung war. Einige der reizvollen alten Häuser lagen im Dunkeln, doch die meisten wirkten mit den Lichtern in ihren Fenstern warm und einladend. Tatsächlich war die Straße nicht weniger malerisch und nicht weniger reizvoll als ein Wintergemälde von Thomas Kinkade, auf dem jede Scheibe eines Sprossenfensters ein Juwel war und sogar Bäume und man che Schneeflächen von einem inneren Licht erfüllt zu sein schienen.
    Als Betrachter hätte man diesen Stadtteil in diesem Moment zauberhaft nennen können, aber seine Ausstrahlung war bei Weitem nicht so positiv. Rusty verstand nicht, wie das Gefühl einer Bedrohung von einer Szenerie ausgehen konnte, die dem Auge in jeder Hinsicht bezaubernd erschien. Er fragte sich, was mit ihm los war und ob er vielleicht wieder in das fortwährende Unbehagen abglitt, das ihn während der ersten sechs Monate nach seiner Rückkehr vom Schlachtfeld geplagt hatte.
    Wenn er bis in den Abend hinein arbeitete, wie es an diesem Tag der Fall gewesen war, ging er auf diesem Weg nach Hause, weil er ihn am Haus von Corrina Ringwald vorbeiführte. Sie hatten sich in ihrem letzten Jahr in der Highschool eng miteinander angefreundet, als ihre kleine Schwester an Leukämie gestorben war und der Verlust sie in eine Depression gestürzt hatte, die sich weder durch Medikamente noch durch eine Therapie heilen ließ. Rusty hatte sie mit seiner Musik gesund gemacht. Er schrieb Songs für sie, nahm sie auf und warf sie in ihren Briefkasten. Er warb nicht um sie, und das wusste sie; es tat ihm einfach nur weh zu sehen, wie sehr sie litt. Nach all diesen Jahren waren sie immer noch die besten Freunde. Beide wünschten sich eine engere Beziehung, doch beide befürchteten, wenn sie als Liebespaar scheiterten, würden sie sich im Umgang miteinander unbeholfen fühlen und dann weniger enge Freunde sein. Ihre Freundschaft war für beide ein so wichtiger Bestandteil ihres Lebens, dass sie das Risiko nicht eingehen mochten, diese enge Freundschaft aufs Spiel zu setzen. Wie so oft, wenn er am Ende des Tages an Corrinas Haus vorbeikam, brannte Licht auf der Veranda, was ein Signal für ihn war. Wenn das Licht angeschaltet war, hatte sie keine vorbereitenden Arbeiten für den Unterricht am nächsten Tag zu erledigen – sie war Lehrerin – und wollte, dass er zum Abendessen reinkam.
    Rusty war noch mehr als zwei Straßen von Corrinas Haus entfernt, als er einen weiteren Schrei hörte, den Schrei einer Frau. Dieser dauerte länger als die beiden vorangegangenen an, und man konnte ihn nicht fälschlicherweise für etwas anderes halten als das, was er war: ein Aufschrei vor lauter Grauen. Er blieb stehen, drehte sich um und versuchte die Stimme zu orten, und als der Schrei gerade abriss, entschied er, er käme aus einem von zwei Häusern mit hell erleuchteten Fenstern auf der anderen Straßenseite.
    Er eilte über die Straße, blieb unter einer Straßenlaterne stehen, sah zwischen einem weißen viktorianischen Haus mit hellblauen Ornamenten und einem hellgrauen viktorianischen Haus mit schwarzen Ornamenten hin und her und wartete auf einen weiteren Schrei oder irgendeinen anderen Anhaltspunkt. Das einzige Geräusch war ein leises Rascheln in den Bäumen, erzeugt durch einen Windhauch, der zu schwach war, um einen Zweig oder einen Ast in Bewegung zu versetzen. Nichts rührte sich bis auf den Schnee, der aus dem unsichtbaren Himmel rieselte. Die vertraute Straße war so rätselhaft geworden wie ein fremder Ort, den man erstmals sieht. Die Stimmung war so gespenstisch, dass ihm selbst sein eigener Schatten auf dem Schnee im Laternenschein so unheimlich erschien, als könnte er sich gegen ihn erheben.
    In einem der Zimmer im Erdgeschoss des grauen Hauses mit den schwarzen Ornamenten zog eine Bewegung Rustys Aufmerksamkeit auf sich. Er folgte dem Gehweg zu den Stufen, die auf die Veranda führten, war aber nicht sicher, was er tun sollte. Auf die Klingel drücken? Einfach ausprobieren, ob die Tür sich öffnen ließ, und unangekündigt eintreten? Aus der Nähe durch das Fenster hineinschauen und sich ein Urteil bilden?
    Als er die oberste Stufe erreichte, rief eine Frau: »Können Sie mir helfen?«, aber ihre

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