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Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Titel: Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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und Verbündeter zu sein.«
    Sie streckte beide Arme nach oben und nahm eine seiner riesigen Hände zwischen ihre. Anfangs bekam sie keinen Ton heraus und konnte sich nur an ihm festhalten. Aber dann sagte sie: »Du wirst nicht sterben.«
    »Mein Tod ist schon lange überfällig. Jeder Mensch trägt den Tod bereits bei seiner Geburt in sich, aber ich bin aus Toten entstanden und fürchte mein Ende nicht. Ich liebe diese Welt und ihre Schönheit, aber es könnte nichts Besseres geben, als zu ihrer Verteidigung zu sterben.«
    »Selbst wenn du stirbst«, sagte sie, »wirst du nicht für immer sterben.«
    Er lächelte, das Licht pulsierte in seinen Augen, und er sagte: »Gib Scout einen Kuss von mir.«
    Als sie zurücktrat, zog er die Tür zu. Sie beobachtete, wie der Lieferwagen in einem Halbkreis fuhr – und verschwand.
    Als er von der Auffahrt vor dem Haus der Samples’ eintraf, fuhr der Lieferwagen über ein paar Tote, die auf dem Parkplatz von KBOW lagen. Natürlich waren es keine Männer, sondern Angehörige von Victors neuester Rasse, die auf einen weitaus besser bewaffneten Widerstand getroffen waren, als sie je hätten erwarten können.
    Sowie er aus dem Lieferwagen stieg, wurde Deucalion klar, dass diese Angreifer noch nicht lange tot waren, sondern erst seit wenigen Minuten. Diejenigen, über die er nicht gefahren war, waren nur von einer dünnen Schicht Neuschnee bedeckt.
    Er ging um eine Leiche herum und betrat zugleich das Studio des Tontechnikers im Funkhaus. »Sie haben einen von ihnen gefangen genommen?«
    Ralph Nettles blickte von dem Mischpult auf, nicht etwa erstaunt, sondern eher mit einem Ausdruck, der besagte: Was hat dich so lange aufgehalten? »Nicht ich«, sagte er. »Ein missmutiger alter Kauz. Er ist mit dem Replikanten eines Bullen namens Barry Bozeman in Sammys Büro.«

61.
    Als Rusty Billingham mit Corrina das obere Ende der dunklen Treppe erreichte, läutete die Türglocke wieder. Unter normalen Umständen war dieses Glockenspiel wohltuend anzuhören, zwei Takte von etwas Klassischem, vielleicht aus einem Stück von Beethoven, aber jetzt klang jeder Ton eisig und unheilvoll und ließ sein Inneres vibrieren, als sei seine Wirbelsäule eine Röhrenglocke. Den Klingelknopf eines dunklen Hauses zweimal schnell hintereinander zu drücken erschien ihm wie Spott, wenn nicht gar Hohn. Damit wollten sie sagen: Wir wissen, dass ihr da drinnen seid. Wenn ihr nicht zum Spielen rauskommt, dann kommen wir eben rein.
    Es gab Fenster, die auf die hintere und auf die vordere Veranda gingen. Aber auf jeder von beiden stand einer dieser Killer, was auch immer sie sein mochten. Es gab keinen Weg nach draußen, nur höher hinauf.
    »Du hast einen Dachboden?«, fragte Rusty.
    »Ja, aber ...«
    »Wo ist der Eingang?«
    »Im Ankleidezimmer.«
    Glas zersplitterte. Das Geräusch schien vom hinteren Ende des Hauses zu kommen.
    »Zeig mir den Weg«, sagte Rusty. »Mach schnell.«
    Er war nur einmal im ersten Stock ihres Hauses gewesen, auf einer Führung vor dem Abendessen; jeder von beiden hatte ein Glas guten Rotwein in der Hand gehalten, der Abend war äußerst angenehm, und die Welt war damals so normal gewesen. Sie kannte das Haus besser als er und führte ihn im Dunkeln, das kaum aufgehellt wurde von dem nächtlichen Licht, das von draußen durch die Scheiben fiel, durch einen Flur, eine Tür und ihr Schlaf zimmer in das kleine Ankleidezimmer dahinter.
    Während im unteren Stockwerk mehr Glas zersplitterte, schloss Rusty die Tür hinter ihnen und tastete nach dem Lichtschalter. Von einer Klappe in der Decke hing eine Zug schnur. Er zog daran, und die Klappe schwang an strapazier fähigen Federn hinunter, mitsamt der zusammengeklappten Leiter, die an ihr befestigt war.
    Corrina sagte: »Aber vom Dachboden führt kein anderer Weg hinaus. Dort werden sie uns in die Enge treiben.«
    Er klappte die Leiter auseinander und sagte: »Ich steige nicht rauf. Nur du.« Er löste den einfachen Knoten, mit dem die Zugschnur an einem Ring an der Klappe befestigt war. »Dann werde ich sie ablenken. Sie wissen nicht unbedingt, dass ich nicht allein im Haus bin. Wenn sie mich kriegen, werden sie weniger gründlich weitersuchen.«
    »Nein. Das kann ich nicht zulassen.«
    Er flüsterte: »Es wäre doch Blödsinn, wenn wir beide sterben.« Er packte sie an beiden Schultern und küsste sie, wie er sie in ihrer entschlossen platonischen Romanze noch nie zuvor geküsst hatte. Dann sagte er: »Geh. Geh! «
    Sie stieg in die

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