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Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Titel: Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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Dunkelheit hinauf.
    Als sie das obere Ende erreichte, rief er ihr leise nach: »Verhalte dich ruhig.«
    Sie drehte sich um, und als sie hinunterblickte, war ihr Gesicht so blass wie eine Scheibe ungesäuertes Brot. »Bis ... wann?«
    »Bis ich zurückkomme, um dich zu holen.«
    Sie fragte nicht, was sie tun sollte, wenn er nie zurückkam. Wenn sie gefragt hätte, hätte er keine Antwort parat gehabt.
    Als Rusty die Leiter zusammenklappte, schwang sie nach oben, und die Klappe schloss sich mit einem dumpfen Geräusch, das ihn zusammenzucken ließ und Corrina auf dem Dachboden einsperrte. Er stopfte die Zugschnur, die er von dem Ring gelöst hatte, auf ein Regalbrett über ihrer Kleiderstange.
    Nachdem er das Licht im Ankleidezimmer ausgeschaltet hatte, lauschte er, ob sich im Schlafzimmer etwas tat. Alles war stumm, doch er wusste, dass es die Stille von etwas sein konnte, was sein Auftauchen erwartete.
    Er stieß die Tür behutsam auf. Bis auf zwei rechteckige Fenster, die in dem schneeverschleierten Schimmer der Straßenlaternen kaum zu sehen waren, herrschte tiefe Schwärze im Schlafzimmer.
    Er trat ein und konnte nach einem Moment die offene Tür zum oberen Flur erkennen, die eine Spur weniger dunkel war als die schwarze Wand, in die sie eingelas sen war.
    Wenn ihn hier etwas von der Art der Blondine in dem blauen Morgenmantel erwartet hätte, dann hätte es ihn bereits angegriffen. Er erinnerte sich lebhaft an die Geschwindigkeit einer hervorschießenden Schlange, mit der sie sich auf die Menschen in dem Trailblazer gestürzt hatte.
    Vorgebeugt und mit tief vor sich ausgestreckten Händen, um nach Möbelstücken zu tasten, die ihm im Weg stehen könnten, schlich Rusty langsam auf die offene Tür zu. Er musste sich so weit wie möglich von Corrinas Schlafzimmer entfernen, ehe er Aufmerksamkeit auf sich zog und sie von Corrina ablenkte. Er tastete sich an einem Sessel und an einer hohen Kommode vorbei und erreichte lautlos die offene Tür.
    Sein Mund war so trocken wie eine Salzlecke. Magensäure brannte in seiner Kehle wie seit dem Krieg nicht mehr.
    Einen Moment lang blieb er im Türrahmen stehen. Die tiefe Stille, in der sich kein Hauch regte, wies darauf hin, dass die Killer das Haus entweder noch nicht betreten oder es schon wieder verlassen hatten.
    Er ging nur zwei Schritte weit in den oberen Flur hinein und blieb wieder stehen, um zu lauschen. Hier gab es keine Fenster. Schummeriges Licht fiel durch die Fenster in der Diele und ein Fenster auf dem Treppenabsatz unter ihm, doch nichts war zu sehen.
    Stille. Stille. Ein fernes Klirren. Er glaubte, das Geräusch sei aus dem unteren Stockwerk gekommen. Es klirrte wie der. Er hatte sich geirrt. Nicht von unten. Es kam vom hinteren Ende des pechschwarzen Flurs, in dem er stand. Erneutes Geklirr. Diesmal konnte er den Ursprung des Geräuschs besser bestimmen: links von ihm, eine Armlänge entfernt.

62.
    Nummy O’Bannon hörte manchmal Radio, aber er war noch nie da gewesen, wo sie es machten. Da waren keine von den Musikern oder Sängern, die er erwartet hatte. Bei den Räu men handelte es sich vorwiegend um Büros, abgesehen von der Raumschiff-Kontrollzentrale, in der Mr Ralph Nettles arbeitete, und die Schreibtische waren alle mit Zeug vollgepackt und überhaupt nicht ordentlich.
    Mr Lyss wachte in einem dieser Büros über das kaputte Monster, die Boze-Kopie, und Nummy wachte über die beiden. Er befürchtete, der falsche Boze würde jetzt, da es hier kein Klavier gab, auf dem er spielen konnte, wieder anfangen, die üblichen widerlichen Sachen zu machen, die Monster nun mal taten, und daher behielt er das Ding im Auge. Er behielt auch Mr Lyss im Auge, weil der alte Mann ständig etwas Interessantes tat, selbst wenn es nichts war, was Großmama gutgeheißen hätte.
    Ein paar Minuten lang ging es so ruhig zu wie seit dem Moment nicht mehr, als Nummy Mr Lyss begegnet war, und dann geschah etwas, was alles andere, was an diesem ganzen seltsamen Tag passiert war, in den Schatten stellte. Tatsächlich war dieses Ereignis das zweitwichtigste in Num mys Leben; das wichtigste Ereignis war, als Großmama gestorben und er allein zurückgeblieben war.
    Ein Mann betrat den Raum, der größte Mann, den Nummy jemals gesehen hatte, nicht dick, sondern hochgewachsen und mit einer Menge Muskeln bepackt, die man erkennen konnte, obwohl er einen Umhang mit Kapuze trug. Er war größer als Buster Steelhammer, der Catcher, und seine Hände waren so groß, dass er es vielleicht ge

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