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Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Titel: Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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dir und daran, wie du bist. Mehr werde ich dir jetzt nicht erklären. Was ich gerade zu sagen versuche ... Ich hatte das, was ich früher am Tag zu dir gesagt habe, zwischendurch vergessen. Ich hatte vollständig vergessen, dass heute Nacht etwas ganz Gewaltiges am Werk ist, und ich war wieder ganz der Alte. Tja, ich bin gerade zurechtgewiesen worden. Du weißt, was das heißt?«
    »Nein, Sir«, sagte Nummy.
    »Ich bin gedemütigt worden. Ich habe mich gerade als das vor Augen geführt bekommen, was ich bin, weil ich dar auf bestehe, es zu sein. Peaches, ich werde mein Bestes geben, um mich dir gegenüber anständig zu verhalten, aber wenn ich rückfällig werde und wieder so bin, wie ich es immer war, dann schenk mir keinerlei Beachtung. Ich werde mich bessern, aber es wird eine Weile dauern. Ich bin ein antriebsloser, aufbrausender, unbeherrschter Mist kerl und ein Menschenhasser von Weltklasse, und vielleicht kann ich mich ändern, aber ich kann mich nicht so leicht über Nacht ändern.«
    Nummy sagte überrascht: »Welche Menschen hassen Sie denn?«
    »Alle miteinander. Alle, denen ich jemals begegnet bin. Mit Ausnahme von dir.«

63.
    Als Carson ins Haus zurückkehrte, nachdem sie sich von Deucalion verabschiedet hatte, der zu seiner vielleicht letzten Konfrontation mit Victor aufgebrochen war, hielt sich Michael im Wohnzimmer auf und spielte mit den drei kleinen Kindern, die auf ihre Evakuierung warteten, sein Spiel Wo habe ich deine Nase versteckt , und sie kicherten vor Vergnügen. Sie stand da, sah ihm zu, liebte ihn und dachte an die kleine Scout und an ihren Bruder Arnie in San Francisco, bis das Geschrei losbrach.
    Draußen. Am vorderen Ende des Anwesens. Auf die ersten Schreie folgten rasch Schüsse, ganze Salven. Etwas war in den befestigten Stützpunkt eingedrungen.
    Die apokalyptischen Reiter im Wohnzimmer schnappten sich ihre Waffen. Einer von ihnen sauste zu der verriegelten Haustür und klemmte ein mächtiges Kantholz in die robusten Winkeleisen, die in den Türrahmen geschraubt worden waren, um einem Angriff auf diesen Eingang noch stärkeren Widerstand entgegenzusetzen.
    Carson warf einen Blick in das angrenzende Esszimmer, wo die stets einsatzbereiten Frauen der apokalyptischen Reiter ihre Küchenarbeiten im Stich ließen und zu den Waffen griffen.
    Sie wusste – vielleicht wussten sie es alle –, dass dieser Krieg nicht mit Waffengewalt gewonnen werden konnte. Diese Baumeister auf den Videos, die Johnny Tankredo und andere apokalyptische Reiter im Rasthaus Pickin’ and Grinnin’ innerhalb von Sekunden verschlungen hatten, würden mit Kugeln nicht aufzuhalten sein. Sie waren mit nichts zu besiegen, was einen gewöhnlichen Angreifer außer Gefecht gesetzt hätte. In diesem schlimmsten Moment des Angriffs konnten sie und Michael und all jene, mit denen sie sich zusammengetan hatten, nicht auf einen Sieg hoffen, sondern nur auf einen Aufschub.
    Wenn sie ihre Stellung lange genug halten konnten, könnte Deucalion unter Umständen Zeit haben, das Rattenloch seines Schöpfers zu finden und sich hineinzubegeben, um Jagd auf ihn zu machen. Wenn der Klon von Victor Helios alias Frankenstein seinem Namensvetter bis aufs i-Tüpfelchen glich, was der Fall zu sein schien, dann würde er die Möglichkeit nicht dulden, seine Geschöpfe könnten nach seinem Tod weiterleben. Dann würde Victors Tod, wie schon in Louisiana, den Tod eines jeden Geschöpfes garantieren, das in seinen Laboratorien hervorgebracht worden war.
    Die Schüsse wurden eingestellt. Schreie wichen Rufen der Verwirrung. Etwas schlug schwer gegen die Haustür. Der Türriegel und das zusätzliche Kantholz hielten dem ersten Aufprall stand, dem zweiten, dem dritten.
    Links neben der Tür zersplitterte ein Fenster. Durch eine Lampe auf der Veranda von hinten angestrahlt, erschien das blonde Haar einer jungen Frau wie ein Glorienschein um ihren Kopf herum, und in dem hinausströmenden Wohnzimmerlicht entstand der Eindruck, ihr erlesen schönes Gesicht nähme den Lichtschein in sich auf und werfe ihn mit der zweifachen Helligkeit zurück. Sie war zweifellos ein Baumeister, aber sie wirkte nicht so verklärt und himmlisch wie die Baumeister auf den ersten Einzelbildern des Videos aus dem Rasthaus. Ihre fiebrigen blauen Augen glühten vor Hass. Ihre perfekten Zähne, ideal für jede Zahnpastawerbung, waren zu einem stimmlosen Knurren gefletscht. Sie wirkte barbarisch, begierig und von einem unvorstellbaren Verlangen getrieben. Die apokalyptischen

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