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Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Titel: Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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kräuselte sie sich.
    Weiter von der Tür entfernt hing in der Duschkabine hinter einer Glastür ein weiterer Kokon. Er füllte die Dusch kabine so gut wie vollständig aus.
    Schon bei der Entdeckung des Auges in der abgetrennten Zunge war Frost von düsteren Vorahnungen gepackt worden. Jetzt reifte dieses Gefühl zu Grauen heran. Er versuchte sich zu beteuern, diese Dinge entsprächen lediglich nicht dem gewöhnlichen Lauf der Natur. Seltsam und unerklärlich, ja, das seien sie schon, aber nur, weil es sich bei ihnen um einen nie zuvor gesehenen Ausdruck von Natur handelte. Eine außerirdische Lebensform, die in der Natur des Universums lag, nur eben nicht in der Natur dieser Welt. Oder die Folgen von Mutationen eines irdischen Tieres. Sein intuitives Wissen übertrumpfte jedoch das, was zu wissen man ihm beigebracht hatte. Er konnte sich die Erkenntnis nicht ausreden, dass hinter den Kulissen, am Ursprung dieser Situation, eine übernatürliche Kraft am Werk war.
    Sobald er sich halbwegs von seinem Schock beim ersten Anblick der Kokons erholt hatte, betrat Dagget wieder das Badezimmer. Frost stellte sich hinter seinem Partner in die offene Tür. Sie waren bisher noch nie vor einer Bedrohung geflohen, und das nicht etwa, weil sie furchtlos waren, sondern weil sie, wenn sie erst einmal den Weg des Feiglings einschlugen, ihn immer wieder einschlagen würden, bis sie für alle Zeiten die Fähigkeit verloren, ihre Pflichten zu erfüllen.
    Mit sichtlichem Unbehagen näherte sich Dagget dem Kokon, der über der Wanne hing. Frost riet ihm zur Vorsicht, und Dagget sagte: »Irgendetwas ist seltsam an der Oberfläche dieses Dings.«
    »Nicht nur an der Oberfläche«, sagte Frost.
    Die unablässigen gleitenden Geräusche wurden nicht lauter, aber Frost fand sie zunehmend bedrohlicher. Er dachte an Schlangen, wusste aber, dass es keine Schlangen sein würden, dass es nichts sein würde, was er jemals zuvor gesehen hatte.
    Daggets Gesicht war keine dreißig Zentimeter von dem Sack entfernt, als er sagte: »Es sieht schmierig oder nass aus, aber ich glaube nicht, dass es das ist. Es glitzert, weil die Oberfläche ständig in Bewegung ist. Etwas Silbernes kriecht darauf herum wie winzige Metallkörner, aber es kann kein Metall sein, weil es so scheint, als ... lebten sie. Wie Flöhe, nur kleiner als Flöhe, so klein, dass ich nicht sehen kann, was sie sind, Tausende von ihnen, vielleicht Millionen, und sie alle beben irgendwie, sie tanzen unaufhörlich auf der Oberfläche herum.«
    Da, wo die Nabelschnur auf die Decke traf, schien sich das graue Gewebe durch den Verputz gefressen zu haben, um den Kokon an einem Balken zu verankern.
    »Das geht über unsere Gehaltsklasse hinaus«, sagte Frost.
    »Es geht Lichtjahre darüber hinaus.«
    »Und wir brauchen Verstärkung.«
    »Ja«, sagte Dagget, »wie zum Beispiel die National garde.«
    »Oder ein Spezialeinsatzkommando vom Vatikan.«
    »Halte dich bereit, auf das Scheißding zu schießen, falls es etwas tut«, sagte Dagget, als er seine Pistole in das Halfter unter seiner Skijacke steckte.
    Obwohl er wusste, dass sein Partner im Allgemeinen mit Bedacht handelte, wurde Frosts Grauen jetzt durch akute Sorge verstärkt. »Was tust du da?«
    Während er ein Handtuch von einem Halter an der Wand riss und es dick zusammenfaltete, sagte Dagget: »Wenn wir Moomaw deswegen anrufen, sollten wir sehen, dass wir vorher möglichst viele Einzelheiten zusammentragen.« Maurice Moomaw, ihr Boss, konnte so finster blicken wie ein in Stein gemeißelter Gott. »Ich sage nicht, dass Moomaw beängstigender ist als dieses Ding. Aber wenn wir ihm Bericht erstatten und beim dritten Satz immer noch nicht überzeugend sind, wird er auf die Freisprechtaste drücken und anfangen, Anträge auf psychiatrische Gutachten über uns beide auszufüllen.«
    Frost hielt seine Pistole mit beiden Händen, als Dagget mit dem gefalteten Handtuch seitlich über den glitzernden Sack wischte.
    Dagget hielt das Handtuch hoch, damit Frost es sehen konnte, und sagte: »Es ist sauber. All diese winzig kleinen Dinger, die auf der Oberfläche herumkrabbeln – warum sind von denen keine an dem Handtuch hängen geblieben?«
    Er strich wieder über den Kokon, und wie beim ersten Mal blieb das Handtuch sauber.
    »Mir ist gerade etwas klar geworden«, sagte Frost. »Bakterien. Außerirdische Viren. Wir könnten verseucht sein. Infiziert.«
    »Mikroben sind meine geringste Sorge.«
    »Und was ist dann deine größte Sorge?«
    »Ist das

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