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Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition)

Titel: Die tote Stadt: Frankenstein 5: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Koontz
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dass Grace nicht nur attraktiv, sondern auch schnell von Begriff war und eiserne Nerven hatte. Die Überwachungssonde – falls das das richtige Wort dafür war – hatte sich auf sie nicht so ausgewirkt wie auf die anderen. Ein kurzer, heftig aufflammender Schmerz und dann ein dumpfer Kopfschmerz, der zurückblieb. Vielleicht war die Sonde schräg in den Schädel eingedrungen, war durch den Knochen gegangen und hatte nie das Gehirn erreicht. Oder – ein noch beängstigenderer Gedanke – vielleicht hatte das Ding das Gehirn durchstochen und war wirkungslos geblieben. Auf jeden Fall täuschte sie dieselbe Gefügigkeit vor, die von den anderen zur Schau gestellt wurde. Sie stand zwischen ihnen und wartete auf eine Gelegenheit, sich aus dem Staub zu machen.
    Die Schulleiterin, ihr Vertreter und andere, die an der Schule beschäftigt waren und sich an der Verschwörung beteiligten, gingen fort und ließen nur zwei Polizisten zurück, um die hilflosen Zombies zu bewachen. Wenige Momente später trafen eine strahlend schöne junge Frau und ein junger Mann von ebenso strahlender Schönheit in der Küche ein. Sie waren von einer solchen körperlichen Vollkommenheit, dass sie überirdisch zu sein schienen, aus einem höheren Reich. Sie bewegten sich wie Tänzer und schienen über dem Boden zu schweben. Als sie sprachen, waren ihre Stimmen honigsüß. Beide sagten nur eines, beide das Gleiche: Ich bin euer Baumeister. Das Gestalten be gann. Und als einer der Baumeister zwei Personen restlos vertilgt hatte, würgte er die Materie hoch, aus der sich der erste Kokon bildete.
    Wenn Grace zu dem Zeitpunkt versucht hätte zu fliehen, wäre sie bestimmt verfolgt und wieder eingefangen worden. Aber sie war lange genug vor Grauen gelähmt, nämlich bis ein einzelner Lastwagenfahrer, der unangemeldet mit einer Lieferung Lebensmittel eintraf, durch die Warenannahme in die Küche gelangte und von dort aus den Kühlraum betrat. Er konnte sich zwar keinen Reim auf das machen, was er sah, aber in dieser Küche ging offensichtlich der Tod um, wenngleich die Methode des Massakers rätselhaft war. Der Lieferant rannte weg, und die Polizisten setzten ihm durch die Warenannahme nach und ließen die Zombies in der Obhut der emsigen Baumeister zurück.
    Grace hätte nicht auf den Parkplatz fliehen können, denn die Bullen hätten sie eingefangen, wie sie bestimmt auch den Lieferanten schnappen würden. Sie wusste aber auch, dass sie sich nicht durch andere Teile des Schulgebäudes bewegen durfte, weil sie dort früher oder später einem der Mitarbeiter begegnet wäre, die an dem Angriff auf das Küchenpersonal und die Reinigungskräfte beteiligt gewesen waren. Ihre einzige Hoffnung bestand darin, sich verstecken zu können, bis die sogenannten Baumeister ihr grauenhaftes Werk beendet hatten, was auch immer das letzten Endes sein würde.
    Der einzige Nebenraum der Küche, in dem sie rasch untertauchen konnte, war die Speisekammer. Die Baumeister wiesen keine Ähnlichkeit mehr mit Menschen auf; sie waren gefräßige Dinger, die nur noch darauf aus waren, zu gestalten.
    »Aber dann«, sagte sie, ohne Travis loszulassen, wobei schwer zu sagen war, wer von beiden wem Halt gab, »passierte etwas. Vielleicht kam der Lieferant mit Verstärkung zurück, die er auf dem Parkplatz gefunden hatte, oder andere Leute sind unerwartet eingetroffen. Ich weiß es nicht. Jedenfalls tobte in der Küche ein Kampf. Ich konnte es durch die Tür der Speisekammer hören, Schreie und zerbrechende Gegenstände. Dieser Schrank ist gegen die Tür gefallen, und ich saß in der Falle ... und dann hat es nicht mehr lange gedauert, bis alles ganz still wurde.«
    Travis sagte: »Mom, wir müssen dich zu einem Arzt bringen.«
    »Nein, mein Liebling. Ich würde keinem Arzt in dieser Stadt trauen, ebenso wenig wie einem Polizisten.«
    »Aber was ist, wenn du blutest ... da drinnen, in deinem Kopf?«
    »Dann hätte ich es nicht so lange durchgestanden. Im Moment haben wir etwas ganz anderes zu tun. Wir müssen diese Kokons verbrennen, was auch immer darin ist, wir müssen jeden Einzelnen von ihnen verbrennen.«
    Sie hatte weiß Gott Schneid. Das gefiel Sully. Echte Charakterstärke. Ihm gefiel ihr Stehvermögen. Er fragte sich, ob sie wohl mit Schusswaffen umgehen konnte. Wenn nicht, konnte man ihr das Schießen beibringen, das wusste er, und nach diesem Gemetzel würde sie es sich gern beibringen lassen. Außerdem sollte sie Kampfsportarten trainieren. Und mit Wurfsternen und Bolas

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