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Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi

Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi

Titel: Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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dunkelgrauer Farbe gestrichen, die eine Erneuerung nötig hatte, und auf den drei zur Eingangstür hinaufführenden Stufen stand eine schwarze Mülltonne, deren Deckel nicht richtig schloss und aus der es penetrant nach gammligem Fleisch stank. Eine Klingel gab es nicht, darum betätigte Mabel den Türklopfer in Form eines Löwenkopfes.
    „Es ist Montag … vielleicht sind alle zur Arbeit und niemand zu Hause“, sagte sie zu Victor. „Wir hätten besser an einem Wochenende kommen sollen.“
    Victor schüttelte den Kopf und deutete mit einer Hand die Straße hinunter.
    „Die Gegend scheint mir nicht so, als würden hier viele Menschen leben, die Arbeit haben.“
    Hinter der Tür regte sich nichts, obwohl Mabel noch ein zweites und ein drittes Mal klopfte. Sie wollte gerade vorschlagen, irgendwo etwas zu essen und es später noch einmal zu versuchen, als sich die Tür im Souterrain öffnete und eine junge Frau mit einer Plastiktüte in der Hand das Haus verließ. Sie hatte kurze, grell orange leuchtende Haare und trug verwaschene Jeans und ein Sweatshirt, das dringend eine Waschmaschine von innen sehen sollte. Sie bemerkte die beiden Besucher, hob den Kopf und rief mit einer tiefen, rauchigen Stimme: „Ich kaufe nichts, Betteln ist verboten und meineKonfession will ich auch nicht wechseln. Überhaupt hab’ ich gar keine Zeit.“
    Unwillkürlich musste Mabel lächeln, denn das Mädchen schien nicht auf den Mund gefallen zu sein. Sie hob ihre Hand und sagte: „Wir sind weder Bettler noch wollen wir etwas verkaufen, Miss. Wir sind auf der Suche nach Sarah Miller. Sie wohnt doch hier, oder?“
    Die junge Frau knallte die Plastiktüte so heftig auf die unterste Treppenstufe, dass Glas klirrte.
    „Was wollen Sie denn von Sarah? Wenn Sie sie sehen, sagen Sie ihr, ich hab’ keinen Bock, die Miete länger allein zu zahlen. Entweder ich krieg’ noch diese Woche ihren Anteil oder ich werfe ihre Sachen auf die Straße und such’ mir jemand anderen.“
    Mabels Puls beschleunigte sich – sie waren auf der richtigen Spur!
    „Dann hat Sarah Miller bei Ihnen gelebt?“
    „Hat sie, und zuerst war auch alles okay. Jetzt hab’ ich aber seit zwei Monaten von ihr keine Miete mehr bekommen, und die Wohnung, oder vielmehr das Loch, das hier als Wohnung bezeichnet wird, ist sauteuer. Kann das nicht allein bezahlen, und Sarah ist weg.“ Sie stieß einen verächtlichen Laut aus. „Ist einfach abgehauen, ohne zu sagen, wann sie wiederkommt, und hat ihr Handy ausgeschaltet. Hat wohl ein schlechtes Gewissen, mich mit der Miete sitzengelassen zu haben.“
    Instinktiv tastete Mabel nach Victors Hand und drückte sie. Sie versuchte, sich ihre Erregung nicht anmerken zu lassen, als sie freundlich fragte: „Können wir uns vielleicht ein wenig unterhalten? Das heißt, wenn es ihre Zeit zulässt, Miss …?“
    „Cooks, Patricia Cooks, aber sagen Sie Pat zu mir, das tun alle.“ Ihr Blick ging zwischen Mabel und Victor hin und her. „Und wer sind Sie? Etwa die Eltern von Sarah oder gar ihre Großeltern? Würd’ mich nicht wundern, wenn Sarah gelogen hätte, als sie erzählte, ihr Vater wäre abgehauen, als sie unterwegs war, ihre Mutter tot, und dass sie sonst keine Verwandten hätte.“
    Mabel deutete auf die Tür im Souterrain.
    „Können wir hineingehen? Oder möchten Sie lieber essen gehen? Selbstverständlich sind Sie eingeladen, Pat.“
    „Nee, ist nicht nötig.“ Pat schüttelte den Kopf. „Kommen Sie ruhig rein, ich glaub’, ich hab’ auch noch irgendwo einen Tee, wenn Sie ’ne Tasse wollen.“
    Mabel und Victor traten hinter Pat in einen schmalen Flur, von dem drei Türen abgingen. Pat öffnete die erste auf der rechten Seite, und Mabel hielt unwillkürlich die Luft an. Nie zuvor hatte sie eine solche Unordnung gesehen! Kleidungsstücke – von Jeans und Pullover bis hin zu getragener Unterwäsche – lagen im ganzen Zimmer verstreut, dazwischen stapelten sich leere Pizzakartons und Fish-and-Chips-Schachteln, halbvolle Cola- und Wasserflaschen, und auf dem Tisch quoll der Aschenbecher über. Die Luft war zum Schneiden dick, was Pat offenbar bemerkte, denn sie schob den unteren Teil des einzigen Fensters hoch.
    „Bin noch nicht zum Aufräumen gekommen“, murmelte sie. „Hatte gestern ’ne kleine Party hier.“
    Mit einer Hand fegte sie ein paar Klamotten und Bücher von dem Sofa, Mabel blieb aber lieber stehen. Auch das Angebot eines Tees lehnte sie ab. Sie wollte sich lieber nicht vorstellen, wie die Küche

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