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Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi

Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi

Titel: Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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entfernt.“
    Victor Daniels fuhr sich über seine Stirnglatze und sagte, wie es Mabel schien, betont lässig: „Ist auch egal, oder? Lassen Sie mal sehen.“
    Mabel reichte ihm die Visitenkarte und Victor nickte.
    „In der Tat, der Anwalt aus Truro. Aber nicht irgendein Anwalt, nein, Alan Trengove ist einer der besten und damit auch teuersten im ganzen Südwesten.“
    „Was hat ein Mädchen wie Sarah Miller mit einem solchen Anwalt zu tun?“ Mabel sah Victor fragend an. „Könnte das vielleicht der gut gekleidete Mann sein, der Sarah hier besucht hat?“
    Victor steckte die Visitenkarte in seine Jackentasche.
    „Nun, wir werden es herausfinden.“ Er sah auf seine Uhr. „Wir sollten Mr Trengove aufsuchen, am besten heute noch.“
    Mabel runzelte skeptisch die Stirn.
    „Ich glaube nicht, dass der Anwalt uns Auskunft geben wird, warum seine Karte bei Sarah Miller zu finden ist. Anwälte unterliegen ebenso wie Ärzte der Schweigepflicht.“
    „Das lassen Sie meine Sorge sein, Mabel.“
    „Dann kennen Sie den Anwalt persönlich?“, hakte Mabel nach, aber Victor war schon zur Tür hinaus, und Mabel folgte ihm zu seinem Wagen.
    In stiller Übereinkunft verzichteten sie auf einen Lunch. Victor hielt an einer Tankstelle, holte zwei Flaschen Wasser und für jeden ein abgepacktes Sandwich, das sie während der Fahrt aßen. Auf der M5 drückte Victor das Gaspedal durch, auch wenn er damit die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 70 Meilen pro Stunde überschritt – sie hofften jedoch, noch am Nachmittag Truro zu erreichen, um den Anwalt aufsuchen zu können.
    Kurz nach der Ausfahrt 24, auf der Höhe von Bridgwater, stockte der Verkehr plötzlich und, nachdem sie noch etwa eine Meile im Schritttempo vorangekommen waren, ging nichts mehr. Stoßstange an Stoßstange reihten sich PKWs und LKWs aneinander, und erst nach einer Stunde meldeten die Verkehrsnachrichten im Radio, auf diesem Streckenabschnitt habe sich ein schwerer Unfall ereignet, der eine Vollsperrung der Autobahn zur Folge hatte.
    „Oh nein!“ Mabel stöhnte. „Das kann länger dauern, somit schaffen wir es heute nicht mehr nach Truro.“
    „Nun, der Anwalt läuft uns nicht weg.“ Victor schaltete den Motor ab, wählte im Radio den Klassiksender und lehnte sich mit geschlossenen Augen im Sitz zurück. Nach wenigen Minuten begann er vernehmlich zu schnarchen. Mabel, die sich zuerst ärgern wollte, dass er einfach eingeschlafen war, musste dann aber doch grinsen. Der Tierarzt schien ebenso wie sie die Gabe zu besitzen, aus jeder Situation das Beste zu machen. Sie saßen hier fest und wenn sie sich ärgerte, würde das den Stau keine Minute früher auflösen, sondern ihre ohnehin angespannten Nerven nur unnötig strapazieren. Also nahm Mabel ebenfalls eine bequeme Sitzposition ein und rekapitulierte in Gedanken das Gespräch mit Patricia Cooks auf der Suchenach irgendeinem wichtigen Hinweis, den sie vielleicht im Eifer überhört hatte. Der Ausflug nach Bristol hatte ihnen, wenn sie ehrlich war, nicht so viel gebracht, wie sie sich erhofft hatte – außer der Karte des Anwaltes, die Dutzende von Erklärungen haben könnte. Außerdem war es gar nicht gesagt, dass Sarah Miller überhaupt mit dem Anwalt zu tun gehabt hatte – die Karte konnte von jedem stammen. Vielleicht hatte Sarah Besuch gehabt, und deroder diejenige hatte die Visitenkarte liegen gelassen. Was aber war mit dem Mann, von dem Pat erzählt hatte? Wie sollte sie, Mabel, jemals herausfinden, wer der Besucher gewesen war? Wenn der Anwalt ihnen ehrliche Auskunft gäbe, wäre zumindest bestätigt oder ausgeschlossen, dass er es war, der Sarah Miller aufgesucht hat, je nachdem. Tatsache war, dass Sarah nur wenige Tage nach diesem Treffen Bristol verlassen und nach Lower Barton gekommen war.
    Auf jeden Fall hatte Mabel jetzt ausreichend Zeit, sich zu überlegen, wie sie sich bei Abigail für ihre gestrige Bemerkung entschuldigen wollte. Ihre Cousine hatte recht: Es war ihr Leben und sie war alt genug, um zu wissen, was sie tat. Wenn Abigail meinte, ihr Glück an der Seite eines dreißig Jahre jüngeren Mannes zu finden, dann würde sie sich künftig nicht mehr einmischen. Vielleicht stand sie Justin wirklich zu skeptisch gegenüber, und seine Gefühle für ihre Cousine waren echt. Es sollte Männer geben, die auf ältere Frauen standen und in ihnen eine Art Mutterersatz sahen.
    Die Sonne schien warm auf das Autodach, durch die geöffneten Fenster drang kein Lufthauch, und auch Mabel wurde

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