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Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi

Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi

Titel: Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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aussah.
    „Das ist mein Zimmer“, erklärte Pat, „Sarahs ist gegenüber. Wir haben eine kleine Küche, in der wir uns auch waschen, und ein Klo. Zum Duschen oder Baden müssen wir ins öffentliche Schwimmbad oder wir gehen zu Freunden.“
    „Wie lange hat Sarah hier gewohnt?“, fragte Mabel und war froh, dass Pat nicht weiter nachfragte, warum sie und Victor sich nach Sarah erkundigten.
    „Weiß nicht“, gab Pat zur Antwort. „Als ich vor sechs Monaten hier einzog, war sie schon da. Sie hatte einen Aushang am Schwarzen Brett in der Uni, dass sie eine Mitbewohnerin suche. Eigentlich verstanden wir uns auf Anhieb, hätte nie gedacht, dass sie dann einfach die Fliege macht.“
    „Sarah Miller hat studiert?“, fragte Victor und sprach damit zum ersten Mal.
    Pat sah den Tierarzt an und zuckte mit den Schultern.
    „Ich glaub’, sie war eingeschrieben, hab’ sie aber nie an der Uni gesehen. Jedenfalls war sie nie da, wenn ich da war. Ich studiere Kunstgeschichte im vierten Semester.“
    „Wovon hat Sarah gelebt?“, fragte Mabel. „Ich meine, wie hat sie ihren Lebensunterhalt bestritten?“
    „Sie träumte davon, Schauspielerin zu werden.“ Pat lachte spöttisch. „Sie hatte aber keine Kohle, um auf die Schauspielschule zu gehen. Manchmal bekam sie aber ’ne kleine Rolle, hat auch mal in einem Werbespot im Fernsehen mitgespielt. Es war mir egal, was sie macht und wovon sie lebt, solange sie die Kohle für die Miete, und was hier sonst noch anfällt, abgedrückt hat.“
    „Dann waren sie nicht befreundet?“
    Pat schüttelte den Kopf.
    „Nee, wir haben zusammen gewohnt, sonst ging jeder seinen Weg.“
    „Kennen Sie Freunde von Sarah?“, hakte Mabel nach. „Sie hatte doch bestimmt einen festen Freund, oder? Ich meine, sie war doch sehr hübsch.“
    „War?“ Pat runzelte die Stirn, stemmte die Hände in die Hüften und starrte Mabel an. „Ist Sarah etwas passiert? Und wer sind Sie eigentlich? Bullen? Dachte immer, auch bei der Polente gibt es ein Rentenalter.“
    „Jetzt werden Sie mal nicht unverschämt!“, brauste Victor auf, aber Mabel legte beruhigend die Hand auf seinen Arm.
    „Miss Cooks … Pat hat doch recht, Victor.“ Sie sah den Tierarzt beschwörend an. „Wir haben uns noch nicht einmal vorgestellt.“ Zu Pat gewandt fuhr sie freundlich fort: „Mein Name ist Mabel Clarence und das ist Mr Daniels. Wir kommen aus Cornwall, wo sich Sarah die letzte Zeit aufgehalten hat, um … eine Rolle in einem Theaterstück zu spielen. Nun ist sie seit einiger Zeit verschwunden, und wir sind in großer Sorge um sie. Ich bin nämlich Mitglied der Theatergruppe.“
    Pat kniff skeptisch die Augen zusammen.
    „Und wie kommen Sie an diese Adresse?“
    „Sarah erwähnte sie einmal.“ Diese kleine Schwindelei kam leicht über Mabels Lippen, denn sie wollte Rachel Wilmington nicht erwähnen, nicht, solange sie nicht wusste, wie alles zusammenhing.
    „Also gut.“ Pat seufzte und strich sich durch ihr wirres Haar, als wollte sie es glätten, das daraufhin aber nur noch zerzauster wirkte. „Sarah hat nichts von Cornwall gesagt, als sie vor ein paar Wochen abreiste. Sie meinte nur, sie müsse etwas erledigen und wenn sie zurückkäme, würde sie dieses Loch hier für immer verlassen.“
    „Sie wollte ausziehen?“, warf Mabel ein.
    Pat nickte. „So habe ich es verstanden. Sarah meinte, sie wäre an etwas ganz Großem dran, wollte aber nicht sagen, um was es geht. Ich dachte mir schon, dass es sich um eine Rolle handelt. Es muss wohl ein großes Theater sein, von dem Sie erzählt haben, und Sarah wollte dort Karriere machen.“
    „Das nicht gerade“, murmelte Victor und kratzte sich am Kopf. Er und Mabel tauschten einen Blick, und beide dachten dasselbe: Für die Aufführung in Lower Barton hätte Sarah keinen Penny erhalten, die Schauspieler arbeiteten alle ehrenamtlich. Das konnte also nicht der Grund gewesen sein, warum Sarah nach Cornwall gegangen war. Außerdem war es unwahrscheinlich, dass man in Bristol überhaupt den Namen Lower Barton kannte, geschweige denn von der Festwoche und der Aufführung wusste.
    „Mir fällt gerade ein, da war ein Mann bei Sarah“, sagte Pat und zog nachdenklich ihre Nase kraus. „War ein paar Tage, bevor sie verschwand. Ich bin ihm zufällig begegnet, als er ihr Zimmer verließ, und wunderte mich, was so ein geschniegelter Typ mit Anzug und Krawatte bei ihr wollte. Ist hier nämlich nicht gerade eine Gegend, in die sich Geschäftsleute verirren.“
    „Wie sah der

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