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Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi

Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi

Titel: Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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holen und es dir noch heute nach Higher Barton bringen.“
    „Äh …“ Mabel lächelte verlegen. „Ich wohne jetzt im Three Feathers.“
    Eine Augenbraue Tims hob sich erstaunt.
    „Warum denn das? Ich dachte, du und Lady Tremaine seid miteinander verwandt.“
    „Es sind persönliche Gründe“, antwortete Mabel kühl und suchte in ihrer Tasche nach Maßband und Schreibutensilien. Tim zuckte die Schultern und hob sie Arme, damit Mabel Maß nehmen konnte. Nach ein paar Minuten sagte sie: „Du und Michael, ihr wart am Freitag nach der Probe zusammen im Pub?“
    Tim nickte. „Freitags gehen wir immer was trinken, wobei man bei Michael eigentlich kaum von Trinken reden kann. Er trinkt nie, wenn er noch fahren muss. Wenn er auch sonst manchmal etwas … übermütig ist, vom Alkohol lässt er die Finger, nachdem er vor zwei Jahren in eine Routinekontrolle geraten ist und, neben einer hohen Strafe, für drei Monate seinen Lappen abgegeben musste.“ Tim schüttelte wie zur Bestätigung seiner nächsten Worte den Kopf. „Nein, Michael war ganz sicher nicht betrunken. Irgendetwas muss ihn ins Schleudern gebracht haben.“
    „Die Polizei wird das Motorrad sicherlich kriminaltechnisch untersuchen, nicht wahr? Ob an den Bremsen herum geschraubt wurde oder so etwas in der Art.“
    Tim runzelte die Stirn. „Du denkst doch nicht, dass der Unfall kein Unfall war? Mabel, du siehst zu viele Krimis im Fernsehen!“
    Mabel verzichtete auf eine Antwort. Obwohl Tim Michaels bester Freund war und sie seinen Worten glaubte, durfte siesich mit ihren Verdächtigungen nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Darum zuckte sie nur mit den Schultern.
    „Ich dachte nur“, antwortete sie vage. „Tatsächlich sieht man in Krimis doch immer wieder, wie nach Unfällen mit ungeklärter Ursache die Fahrzeuge untersucht werden. Es könnte sich ja auch um ein technisches Versagen handeln.“
    „Gleichgültig, was zu dem Unfall geführt hat – ich hoffe, Michael wacht bald wieder aus dem Koma auf.“ Tims Mundwinkel zuckten, und Mabel befürchtete, er würde gleich anfangen zu weinen, doch schnell hatte er sich wieder im Griff. „Mein Kumpel ist stark, der schafft das ganz bestimmt“, sagte er zuversichtlich, und Mabel hoffte, Tim würde recht behalten.
    Zusammen mit Tim und Eric verließ sie den Gemeindesaal. Als sie auf die Straße trat, kam Victor Daniels auf Mabel zu.
    „Mabel, ich wusste, dass ich Sie heute hier treffe.“ Victor griff Mabels Arm und zog sie von Tim und Eric weg, damit die beiden ihr Gespräch nicht mit anhören konnten. Er senkte die Stimme und flüsterte: „Ich dachte mir, wir könnten morgen nach Truro zu Trengove fahren.“
    „Trengove?“ Mabel überlegte, dann fiel es ihr wieder ein. Durch Michaels Unfall hatte sie den Anwalt, mit dem Sarah Miller möglicherweise in Kontakt gestanden hatte, völlig vergessen. „Müssen Sie morgen nicht in der Praxis sein?“
    „Ich kann den Vormittag über schließen“, antwortete Victor. „Montags ist ohnehin nie viel los. Also, ich hole Sie um acht Uhr ab, ja?“
    Mabel schüttelte seine Hand ab und trat einen Schritt zurück.
    „Tut mir leid, Victor, aber morgen habe ich schon etwas vor.“
    „Dann am Dienstag? Ich halte es für wichtig, so schnell wie möglich mit dem Anwalt zu sprechen.“
    „Wir werden sehen“, antwortete Mabel ausweichend, dann platzte es regelrecht aus ihr heraus: „Was haben Sie mit Michael Hamptons Unfall zu tun?“
    Victor zuckte zurück, seine Augen weiteten sich.
    „Ich? Was sollte ich mit dem Unfall zu tun haben? Wie kommen Sie auf eine solche Schnapsidee? Sie haben doch nicht etwa getrunken, Mabel?“ Bei seinem letzten Satz hatte sich Victor wieder im Griff, und unterschwelliger Spott begleitete seine Worte.
    „Nun, Sie leugnen, Michael zu kennen, ich weiß aber genau, dass Sie mit ihm gestritten haben“, sagte Mabel kühl. „Ich habe Ihnen vertraut, Victor Daniels, habe Ihnen von der Toten auf Higher Barton erzählt und geglaubt, Sie würden mir helfen, das Verbrechen aufzuklären, wenn die Polizei es schon nicht tut. Und dann lügen Sie mich an. Vielleicht sollte ich der Polizei sagen, dass Sie auf Michael Hampton nicht gut zu sprechen sind, was meinen Sie?“
    Victors Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, als er zischte: „Sie glauben also wirklich, ich hätte meine Hände bei Michaels Unfall im Spiel? Mabel, Mabel, Sie sind wirklich verrückt. Machen Sie doch künftig, was Sie wollen. Gehen Sie meinetwegen zur Polizei, ich

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