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Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi

Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi

Titel: Die Tote Von Higher Barton: Ein Cornwall-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michéle
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nahe zu gehen. „Ich hoffe, Sie fühlen sich in Ihrem Zimmer wohl und das Frühstück ist zu Ihrer Zufriedenheit?“
    In diesem Moment servierte das Mädchen den Teller mit den Eiern, und Mabel nickte.
    „Danke, es ist alles bestens.“
    John Shaw zögerte, als wollte er noch etwas sagen, dann nickte er aber nur kurz und verließ den Raum. Zu Mabels Bedauern setzten Charlie und der Kellner ihr Gespräch über Michael nicht fort, offenbar wollten sie sich keinen weiteren Rüffel von ihrem Chef einfangen.

17
    Wie ein tollwütiger Hund, den man in einen zu kleinen Käfig gesperrt hatte, lief Eric Cardell im Saal auf und ab. Mabel dachte, es fehle ihm nur noch der Schaum vor dem Mund, um das Bild zu vervollständigen, sie konnte sehr gut nachvollziehen, wie angespannt Erics Nerven waren.
    „Und was sollen wir jetzt machen?“ Er stemmte die Hände in die Hüften und sah sich um. Betreten erwiderten die Frauen und Männer der Gruppe seinen Blick, einige sahen auch nach unten oder nestelten nervös an ihren Taschentüchern. „In einer Woche ist die Aufführung! Ich wiederhole – in einer Woche! Das sind genau noch sieben Tage und sechs Stunden. Zuerst Sarah und jetzt Michael … wir müssen die Sache wohl abblasen.“
    „Vielleicht will jemand die Aufführung sabotieren?“ Die Frage kam von einer Frau mittleren Alters mit kurzen, dunklen Locken.
    „Sabotage?“ Wie ein wütender Tiger fuhr Eric auf die Frau zu. „Wer, in aller Welt, sollte Interesse daran haben, unseren Auftritt zu verhindern, Nina?“
    „Ich meine ja nur …“ Sichtlich nervös sah Nina sich um. „Erst verschwindet Sarah spurlos und jetzt dieser Unfall … Beide Hauptdarsteller … Es sieht ganz so aus, als hätte jemand was gegen uns.“
    „Das ist Unsinn!“ Aufgeregt sprang Jennifer Crown auf. „Sarah war unzuverlässig, sie hatte einfach keinen Bock mehr, sich mit uns abzugeben und auf dem Land zu versauern. Das kommt davon, wenn man einer hergelaufenen Fremden mehr zutraut als den Leuten, die man seit Jahren kennt.“ Sie warf Eric einen vielsagenden Blick zu. „Und Michael hat einfachPech gehabt. Wahrscheinlich ist ein Kaninchen oder ein Dachs über die Straße gelaufen, und als Michael dem Tier ausweichen wollte, geriet er ins Schleudern.“
    Ein junger Mann, offenbar ein Freund von Michael, nickte zustimmend.
    „Davon geht auch die Polizei aus. Das hat mir zumindest Michaels Vater gesagt, ich traf ihn gestern im Krankenhaus, als ich Michael besuchen wollte. Ich durfte ihn aber nicht sehen.“
    „Stimmt, mich haben sie auch nicht zu ihm gelassen“, rief Jennifer zornig. „Michaels Mutter meinte sogar, ich solle verschwinden und mich nie wieder in Michaels Nähe blicken lassen. Als hätte ich Schuld!“
    Neben der Wut über Clara Hamptons Verhalten zeigte sich auch Traurigkeit in Jennifers Augen. Mabel dachte, bei aller Oberflächlichkeit, die sie an den Tag legte, liebt sie Michael wahrscheinlich wirklich. Für Jennifer musste es wie ein Schlag ins Gesicht gewesen sein, als Michael seine Zuneigung plötzlich auf Sarah Miller übertragen hatte, auch wenn Sarah seine Aufmerksamkeiten zurückwies. Jennifer wusste ganz bestimmt nicht, dass ihre vermeintliche Nebenbuhlerin Frauen bevorzugte, denn Rachel und Sarah hatten ihre Beziehung geheim gehalten.
    „Es tut mir sehr leid, was dir geschehen ist, Mabel“, wechselte Eric das Thema und riss Mabel aus den Überlegungen. „Wenn ich gewusst hätte, dass Wilmington auf dich losgeht, noch dazu mit einer Waffe, hätte ich dich nie gebeten, zu Rachel zu fahren.“
    Mabel nickte langsam. Natürlich, Eric ging davon aus, sie hätte Wilmington aufgesucht, um die Kostüme zu holen, die Rachel noch bei sich hatte. Mabel ließ ihn in dem Glauben.Zu der heutigen Probe war Rachel nicht erschienen, und Mabel war in großer Sorge um das Mädchen. Wahrscheinlich machte Wilmington seiner Tochter die Hölle heiß, schlug sie vielleicht auch wieder, und daran war sie, Mabel, schuld. Sie hatte Wilmington nicht nur ins Gesicht geschleudert, dass sie glaubte, er habe Sarah ermordet, sondern ihm auch gesagt, seine Tochter wäre lesbisch. Mabel stöhne leise. Sie musste so schnell wie möglich mit Rachel sprechen! Mabel zwang sich, ihre Aufmerksamkeit wieder auf Eric zu lenken, der, die Arme hinter dem Rücken verschränkt, noch immer ruhelos auf und ab ging.
    „Was machen wir jetzt?“ Er sah in die Runde. „Woher bekommen wir jetzt so schnell einen neuen Charles?“
    Tim, Michaels Freund, der ihn im

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