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Die Toten vom Klan

Die Toten vom Klan

Titel: Die Toten vom Klan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mißtrauisch. Die Menschen, die der Sumpf geschluckt hat, sind keine Fremden gewesen. Sie kannten sich in der Umgebung aus, ihnen ist bestimmt auch der Sumpf bekannt gewesen. Darüber sollten Sie näher nachdenken, Chief. Glauben Sie mir.«
    »Alles Hirngespinste.«
    »Wie Mr. Voodoo?«
    »Ja, auch der.« Der Sheriff nahm seine Brille ab und schaute uns an. Zum erstenmal sahen wir seine Augen. Die Pupillen besaßen die Farbe von grauen Steinen.
    »Was erzählt man sich denn über ihn?« wollte Suko wissen.
    »Alles mögliche.«
    »Zum Beispiel?«
    »Kann ich Ihnen auch nicht sagen, weil es einfach lächerlich ist.«
    »Vielleicht lieben wir die lächerliche Sache, die mit Magie, Hexerei, Voodoo und Aberglauben zusammenhängt«, flüsterte Suko. »Vielleicht sind wir nur deshalb in Ihre kleine Stadt gekommen, um etwas zu stoppen, das sich wie eine grauenvolle Seuche ausbreiten kann. Denken Sie darüber nach, Chief.«
    »Das ist Kinderkram.«
    »Aber ein gefährlicher und tödlicher«, warnte ich.
    Der Sheriff hob die Schultern. »Mr. Voodoo ist ein Hirngespinst. So etwas wie der Tod, der im Sumpf hausen soll. Ein Monster, ein was weiß ich für eine Figur. Angeblich soll er nur Neger fressen. Ja, das ist es.«
    »Und Jerry Blake hat ihn gesucht.«
    »Viele glauben eben daran.«
    »Er scheint ihn sogar gefunden zu haben«, sagte ich.
    J.J. Wilson starrte mich überrascht an. »Woher wollen Sie das denn wissen?«
    »Ich sprach mit Abe Douglas.«
    »Ach — hat der ihn auch gefunden?«
    »Nein, aber er war mit Blake zusammen. Sie wissen ja, was in der Nacht geschehen ist.«
    »Ja, angeblich haben die beiden den Ku-Klux-Klan gesehen. Ich glaube ihnen trotzdem nicht.«
    »Weshalb nicht?«
    Er schlug die Hände flach auf die Theke. »Weil es den verdammten Klan nicht gibt. Okay, es hat ihn gegeben, das gebe ich zu, aber die Zeiten liegen lange zurück.«
    »Sie flammen immer wieder auf«, sagte Suko. »Und Sie, Chief, wissen das. Sie können uns nicht erzählen, daß Sie davon keine Ahnung haben, so wie Sie aussehen. Sie sind ein Mann, der über alles informiert ist, was in Cottonwood läuft. Da können Sie sich mit Morton Morris auf eine Stufe stellen.«
    Der Chief schob sein Glas zur Seite. »Wissen Sie, auf mich machen Sie den Eindruck von Menschen, die einfach etwas glauben wollen, ohne es direkt gesehen zu haben. Sie besitzen keine Beweise. Sie können jeden hier fragen, man wird Sie auslachen.«
    »Wenn die Kreuze brennen, denken auch Sie anders darüber. Dann wird es sich herausstellen, auf welcher Seite Sie stehen, Sheriff.«
    J.J. Wilson schaute mich böse an. Er hatte meine Worte genau verstanden und auch das Hintergründige hervorgehört. »Wollen Sie mir einreden, daß ich mit dem Klan, sollte es ihn tatsächlich geben, gemeinsame Sache mache?«
    »Das nicht.«
    »Was sollte dann Ihre Bemerkung?«
    Suko gab die Antwort. »Wir haben nur den Eindruck, daß Sie die Augen vor den Realitäten verschließen. Eine ruhige Stadt ist immer gut für einen Chief. Das hebt seine Ansehen, nutzt der Wiederwahl. Sollte es trotzdem Probleme geben, sieht man zu, daß diese sich von selbst erledigen. So sehen wir es.«
    Da hatte Suko einen wunden Punkt getroffen. Das Gesicht des Chiefs verlor an Farbe. Er verzog den Mund, bevor er sprach. »Wissen Sie was, Sie beiden Schlaumeier. Hauen Sie ab! Setzen Sie sich in Ihren verdammten Wagen und verlassen Sie Cottonwood. Das ist am besten. Noch einmal kann ich Ihnen nicht helfen.«
    »Das brauchen Sie auch nicht«, erwiderte ich leise. Er schaute uns an, quetschte einen Fluch über die Lippen, drehte sich um und verließ den Drugstore im Sturmschritt.
    Einer der Keeper sprach uns an. »In Ihrer Haut möchte ich nicht stecken, wahrlich nicht.«
    »Wir werden auch nicht tauschen«, erwiderte ich lächelnd, »sondern zahlen.«
    Zu suchen hatten auch wir hier nichts mehr. Allerdings hatte sich Marsha nicht mehr blicken lassen. Ich wollte auch nicht nach ihr fragen, um sie nicht in Schwierigkeiten zu bringen, beglich die Rechnung und drehte mich um. Es waren noch immer zahlreiche Gäste anwesend. Wahrscheinlich hatten sie bisher auf unsere Rücken geschaut, doch jetzt, wo wir vor ihnen standen, senkten sie die Blicke.
    »Die scheinen sich zu schämen«, murmelte Suko.
    »Sicher.« Und laut rief ich in den Raum hinein. »Tut es eigentlich nicht weh, wenn man feige ist?«
    Sie sagten nichts. Sie alle waren keine Helden, obgleich manche von ihnen so aussahen. Kräftig, muskulös, von der Sonne

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