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Die Toten vom Klan

Die Toten vom Klan

Titel: Die Toten vom Klan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Männern aus London berichtet, daß ich nicht anders kann, als ihnen zu vertrauen. Sorry.«
    Lange und nachdenklich schaute sie Jerry an. »Ja, Junge, ich vertraue dir. Ich stehe auf deiner Seite. Du hast bisher gewußt, was für dich richtig war, und du wirst es auch weiterhin wissen. Aber eine Frage hätte ich trotzdem.«
    »Bitte.«
    »Was ist mit Marsha. Du weißt, daß Vater und ich sie gut leiden können. Wird sie auf deiner Seite stehen? Wird sie alles mitmachen? Wird sie auch in schweren Zeiten an deiner Seite stehen? Hast du das Mädchen schon danach gefragt?«
    »Natürlich. Sie ist einverstanden. Auch Marsha will hier raus. Sie haßt ihren Job, sie haßt zwar nicht Cottonwood, aber sie haßt die verdammten Menschen, die ihr hier das Leben schwermachen. Die Bemerkungen der Betrunkenen, die mit ihr ins Bett steigen wollen, all das widerliche Zeug«, er schüttelte den Kopf. »Nein, das ist nichts für sie. Marsha muß hier raus.«
    »Hast du ihr auch über die Dinge berichtet, die du weißt?«
    Erst wollte Jerry es abstreiten, dann nickte er. »Ja, ich habe sie in mein Vertrauen gezogen.«
    »Wie hat sie reagiert?«
    Milly Blake beugte sich vor. Beinahe beschwörend schaute sie ihren Sohn an.
    »Ähnlich wie du. Marsha wollte mich davon abhalten. Ich sollte nicht hingehen, doch es gibt Situationen im Leben eines Menschen, wo man sich entscheiden muß. Das ist mir auch während des Studiums so ergangen. Da mußte ich Farbe bekennen, Ma.«
    »Und du hast es getan, wie ich dich kenne«, sagte Milly Blake nicht ohne Stolz in der Stimme.
    »Ja, das habe ich!«
    »Dann bete ich für dich, daß es gutgehen wird.« Sie wechselte wieder das Thema und kam auf die beiden fremden Männer aus London zu sprechen. »Hat man dir gesagt, wann sie hier in Cottonwood eintreffen werden?«
    »Das müßte heute sein.«
    »Also könnten sie schon im Ort sein.«
    Er stand auf und reckte sich. »Sicher.« Es war warm im Haus. Jerry trug ein blaues T-Shirt und eine dünne Jeans. Als er den Arm wieder zurückzog, fiel sein Blick auf die Uhr. »Dad ist schon ziemlich lange weg, wie ich meine.«
    »Er wird arbeiten.«
    »Er wollte doch schnell wieder bei uns sein.«
    Milly winkte ab. »Junge, du kennst deinen Vater. Wenn er sich einmal entschlossen hat, länger zu arbeiten, gibt er erst Ruhe, wenn er zufrieden ist. Das ist unter anderem ein Grundstock unseres bescheidenen Erfolgs gewesen.«
    Jerry war unruhig geworden. »Ich schaue trotzdem nach, Ma.«
    »Wie du willst.« Milly schaute ihrem Sohn lächelnd nach, als er das Haus durch den normalen Eingang verließ. Sie war stolz auf Jerry, sehr stolz sogar. Er gehörte zu den jungen Menschen, die ihren Weg gehen würden, und zwar in eine bessere Zukunft. Mittlerweile stand Jerry Blake vor dem Haus und schaute in die schräg einlallenden Sonnenstrahlen, die nur schwach vom Laub der Bäume gefiltert wurden, bevor sie sich auf dem Boden ausbreiteten, wobei der Staub in trägen Schleiern ihre Bahnen nachzeichnete. Es war sehr still geworden. Nur weit entfernt jaulte eine Eisensäge. Dort befand sich eine Schmiede. Das Geräusch hörte sich an wie der Schrei eines Menschen. Es hinterließ bei dem empfindlich gewordenen Jerry eine Gänsehaut.
    Er hatte die Stille seines Elternhauses eigentlich immer gemocht. Nur an diesem Tag war alles anders. Da ging er einige Schritte vor, schlug einen Kreis, ging zur Seite und überlegte, was ihn an der Stille wohl stören konnte. Nach einer Weile wußte er Bescheid!
    Er hörte seinen Vater nicht. Kein Geräusch drang aus der Tür zur Werkstatt.
    Okay, es gab Arbeiten, die erzeugten kaum Lärm. Wie zum Beispiel das Schnitzen bestimmter Stellen an alten Schränken, Tischen oder Bänken. Feinarbeiten, für die jemand ein gutes Fingerspitzengefühl benötigte. Nur an diesem Tag beunruhigte es den jungen Mann.
    Er ging an der linken Seite des Hauses vorbei, über den schmalen Weg. Der alte Zaun war von seinem Vater frisch gestrichen worden, man roch noch die Farbe.
    Die Werkstatt bestand aus einem stabilen Blockhaus, das Arnos Blake natürlich selbst gebaut hatte. An der Frontseite, wo sich die Tür befand, schimmerten keine Fenster, die lagen auf den jeweils breiteren Seiten. Zum Haus gehörte noch ein vorn offener Schuppen, der sich als Anbau präsentierte.
    Dort lagerte Arnos Blake das Holz, das er für seine Arbeiten benötigte. Auch im Anbau sah der junge Mann seinen Vater nicht. Er mußte sich in der Werkstatt aufhalten.
    Jerry gab sich einen Ruck, als er

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