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Die Toten von Crowcross

Die Toten von Crowcross

Titel: Die Toten von Crowcross Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iain Mc Dowall
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gekommen zu sein . Er sei zum alten Anleger hinuntergefahren, dann aber müde gewesen, erschöpft vom Streiten und seinem langen Arbeitstag. Deshalb sei er kurz auf dem Fahrersitz eingenickt, habe nach dem Aufwachen eine Selbstgedrehte geraucht und sei dann nach Hause zurückgekehrt.
    »Und der Streit mit Maxine?«, hakte Kerr nach.
    Die Pub-Kamera hatte seinen Wagen zweimal aufgenommen, einmal kurz vor zwölf auf dem Weg in Richtung Dorf und eine Stunde später in der Gegenrichtung. McCullochs Geschichte war nicht gerade einfallsreich, aber auch nicht vollkommen abwegig.
    »Sie will, dass ich die Schulbank drücke, was über Computer lerne und so weiter. Sie findet, wir sollten was Besseres werden, vielleicht sogar aus dem Viertel weg.«
    »Da habe ich schon schlechtere Ideen gehört.«
    »Mag ja sein ế Aber ich putze nun mal gern Fenster. Ich hab nicht den Ehrgeiz . «
    Kerr musste lächeln, trotz der Umstände. Nach gängigen Maßstäben war McCulloch ein ziemlich hoffnungsloser Fall, und trotzdem mochte er ihn, bewunderte ihn sogar. Es war nur zu leicht, wie McCulloch in etwas hineinzuschlittern, und ungleich schwerer, sich daraus wieder zu befreien.
    Endlich wandte McCulloch sich seinem Bier zu und trank es zur Hälfte aus. Ganz bewusst hatte Kerr ihm noch nicht erzählt, was in der vergangenen Nacht tatsächlich passiert war.
    »Sagt Ihnen der Name Martin Grove etwas?«, fragte er jetzt unvermittelt.
    »Ich glaube nicht, Mr Kerr. Sollte er das?«
    »Sie sind also nie auf Martin Groves Besitz gewesen, auf der anderen Seite von Crowcross?«
    »Nein, warum sollte ich? Aber vielleicht bin ich mal vorbei gefahren, ohne es zu wissen.«
    »Und gestern Abend sind Sie nicht am Crowcross Wood vorbeigekommen?«
    »Noch mal nein. Ist die falsche Richtung, oder?«
    »Sind Ihnen auf Ihrer Tour andere Fahrzeuge irgendwie aufgefallen?«
    McCulloch schüttelte den Kopf.
    »Hinter Wynarth kam nichts mehr, woran ich mich erinnern könnte. Das ist ja das Schöne. Da ist es friedlich.«
    Er drückte seine aufgerauchte Selbstgedrehte aus und machte sich sogleich an die Produktion einer neuen.
    Kerr nippte an seinem Bier. Er konnte McCulloch glauben oder auf Nummer sicher gehen. Er entschied sich für die sichere Variante. Alles andere war zu riskant, für sie beide.
    »Also gut. So geht es weiter: Wir bleiben noch ein Weilchen hier, und ich beordere einen vom CID hierher, der Ihre Aussage aufnimmt und Sie fragt, was ich Sie auch schon gefragt habe. Gleichzeitig schicke ich einen der uniformierten Kollegen zu Ihnen nach Hause, damit er Maxines Aussage aufnimmt. Ihr Transporter steht auf dem Parkplatz, richtig?«
    McCulloch nickte, sah aber alles andere als glücklich aus.
    »Da muss er stehen bleiben, und Sie dürfen nicht an ihn ran, bis ich jemanden von der Spurensicherung hier habe. Tragen Sie dieselben Sachen wie gestern Abend?«
    Jetzt schien McCulloch ernsthaft besorgt.
    »Ah, ich hab mich heute Morgen umgezogen, die Sachen von gestern hab ich in die Wäsche gegeben. Maxine legt neuerdings großen Wert darauf, dass ich ordentlich aussehe. Was ist denn bloß los, Mr Kerr?«
    Endlich klärte Kerr ihn mit einer Minimalversion der Ereignisse auf.
    »Es geht um einen vermutlichen Doppelmord. An diesem Grove und einer weiteren Person . Beide draußen in Crowcross.«
    »Also jetzt Moment mal . ..«
    Kerr unterbrach ihn.
    »Das muss Ihnen ja kein Kopfzerbrechen machen, Geordie, wenn Sie nichts damit zu tun haben. Aber Ihr Vorstrafenregister ist länger als Ihr Arm. Ich will Sie als Täter ausschließen, das ist alles. Ich will Sie aus dieser Sache heraushalten ế «
    Das begriff McCulloch schneller, als er es früher einmal getan hätte.
    »Ah, verstehe. Schon kapiert. Hätten wir da nicht vielleicht Zeit für noch ’n Bier, während wir warten?«
     
    Jacobson musste rechtzeitig zu DCS Greg Salters Pressekonferenz, die auf drei Uhr angesetzt war, wieder in Crowby sein. Aber vorher wollte er noch Charlie Gilbert besuchen, den Bauern, den John Ewing genannt hatte. Sein Hof lag ziemlich genau eine Meile vom Crowcross Wood und auch nicht weiter von Martin Groves Haus entfernt. Er war ganz offensichtlich ein potenzieller Zeuge. Da Kerr bereits weg war, bat Jacobson DC Williams, ihn hinzufahren ế Ein Polizist auf einem Motorrad hielt sie auf, als sie den Parkplatz des »Crowcross Arms« verlassen wollten. Steve Horton, der zivile Computerfachmann des CID, hatte verbesserte Porträtfotos des zweiten Opfers, der unbekannten Frau, an die

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