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Die Toten von Santa Clara: Roman (German Edition)

Die Toten von Santa Clara: Roman (German Edition)

Titel: Die Toten von Santa Clara: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
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Marty als auch Falcón unbekannt.
    »Das zweite Bild ist eine Vergrößerung aus dem Hintergrund«, sagte Ferrera.
    Auf diesem Bild saß Marty Krugman zur Seite gewendet und sprach mit einem Mann, den Falcón sofort als Mark Flowers erkannte.
    »Und die sind von der Festplatte?«, fragte Falcón. »Keine Negative?«
    Sie überreichte ihm eine CD mit Hülle.
    »Sie hat zwei verschiedene Kameras benutzt. Wenn sie etwas gesehen hat, von dem sie glaubte, es könnte ihr gefallen, hat sie 35-mm-Film verwendet. Wenn sie nur Schnappschüsse von irgendwelchen Menschen gemacht hat, hat sie ihre Digitalkamera benutzt. Diese beiden Fotos sind nur auf dieser CD und auf ihrem Laptop gespeichert.«
    »Ich sehe, dass das eine Menge langweiliger Arbeit war.«
    »Ich weiß, dass es besser gewesen wäre, wenn wir Negative hätten«, sagte sie.
    »Das ist gut genug«, versicherte ihr Falcón. »Nichts von all dem wird je vor Gericht landen. Wo ist Inspector Ramírez?«
    »Er ist unten und bereitet das Verhörzimmer vor«, sagte Ferrera. »Er war ganz aufgekratzt, hat wohl in der Wohnung der Brandstifter irgendwas Brauchbares gefunden.«
    »Ich möchte, dass Sie die ins Labor bringen«, sagte Falcón und gab ihr die benutzte Rasierklinge, die er in der Finca gefunden hatte. »An der Klinge kleben Stoppel. Es ist weit hergeholt, aber ich möchte, dass sie einen DNA-Test machen und das Ergebnis mit dem von Rafael Vega abgleichen.«
    »Señora Krugmans Laptop steht übrigens in der Asservatenkammer«, sagte Ferrera, »aber alles andere habe ich im Haus gelassen.«
    »Was ist mit den Schlüsseln?«
    Sie schob sie über den Schreibtisch.
    »Nur noch eins«, sagte Falcón und gab ihr den Zettel mit der kyrillischen Schrift. »Erinnern Sie sich an die russische Übersetzerin, die bei der Befragung von Nadja Kuzmikova dabei war? Bitten Sie sie, das für uns zu übersetzen. Bis morgen reicht.«
    Ramírez saß in Verhörzimmer 4, den Kopf gesenkt, die Ellenbogen auf die Knie gestützt. Von den Fingern seiner rechten Hand stieg Qualm auf. Erst als Falcón ihm auf die Schulter tippte, rührte er sich und richtete sich langsam und wie unter Schmerzen wieder auf.
    »Was ist los, José Luis?«
    »Ich habe gerade die Kassette überprüft.«
    »Welche Kassette?«
    »Ich habe meine Meinung über die Brandstifter geändert. Es sind verdammte Idioten, tontos perdidos . Sie haben einen Fernseher und einen Videorekorder gestohlen, bevor sie die Finca abgefackelt haben. Und in dem Videorekorder…«
    »…steckte eine Videokassette«, sagte Falcón, wie elektrisiert von der Neuigkeit.
    »Und es war, was ich erwartet hatte – Kinderpornografie. Ich hatte allerdings nicht erwartet, einen der Teilnehmer zu erkennen.«
    »Nicht Montes?«
    »Nein, Gott sei Dank. Das wäre zu schrecklich gewesen. Es war ein Bekannter aus dem Barrio. Weißt du noch, dass ich dir von dem Typ erzählt habe, der im Leben sehr erfolgreich war, aber nie genug hatte? Er musste zurückkommen und uns allen erzählen, wie reich und wichtig er geworden war… es uns in den Hals stopfen. Er war der cabrón auf dem Band.«
    »Auf der Kassette sind Aufnahmen aus der Finca?«
    »Das nehme ich an, aber mir ist nach einer Minute schlecht geworden.«
    »Elvira muss informiert werden«, sagte Falcón. »Aber können wir irgendwie eine Kopie davon machen, bevor wir es nach oben geben?«
    Ramírez sah ihn lange und fest an.
    »Sag mir nicht, was ich glaube, dass du es mir sagen wirst«, meinte er.
    »Elvira ist auf unserer Seite.«
    »Klar doch«, sagte Ramírez. »Bis ihm jemand auf die Eier tritt.«
    »Deswegen machen wir ja die Kopie – man tritt nämlich schon.«
    »Warte«, sagte Ramírez. »Wenn sie von dieser Kassette erfahren und vor allem, wenn jemand Wichtiges drauf ist, werden sie in null Komma nichts mit ihren Blockabsätzen hier aufmarschieren.«
    Ramírez stampfte mit den Füßen auf den Boden.
    »Wer weiß, dass du die Kassette hast?«
    »Niemand. Fernseher und Videorekorder standen direkt neben der Wohnungstür der Brandstifter. Erst als ich noch einmal zurückgekehrt bin, kam mir der Gedanke nachzusehen, ob ein Band drinstreckte.«
    »Gut, dann kopieren wir es, übergeben das Original und schauen, was passiert.«
    »Weißt du, wie man Videokassetten kopiert?«
    »Ich weiß, dass man zwei Videorekorder braucht.«
    »Und hier können wir es nicht machen«, sagte Ramírez. »Wir können auch niemanden bitten, uns in verständlichen Worten zu erklären, wie es geht, sonst weiß es die

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