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Die Toten von Santa Clara: Roman (German Edition)

Die Toten von Santa Clara: Roman (German Edition)

Titel: Die Toten von Santa Clara: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Wilson
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ganze Jefatura.«
    »Du hast zu Hause einen Videorekorder und ich auch«, sagte Falcón. »Lass dir von einem deiner Kinder erklären, wie man eine Videokassette kopiert, und komm mit deinem Gerät zu mir, wenn es ruhig ist.«
    Falcón bereitete den Videorekorder so vor, dass er den beiden Kriminellen zeigen konnte, was sie da gestohlen hatten. Ramírez gab ihm die Angaben zu ihrem Fahrzeug, die Liste, wann sie wo gesehen worden waren, eine Kopie des Videoüberwachungsbandes und die Kappe, die einer der Brandstifter, ein gewisser Carlos Delgado, getragen hatte.
    »Haben wir ein Foto von Ignacio Ortega, das wir ihnen zeigen können?«, fragte Ramírez.
    »Kein scharfes«, sagte Falcón. »Aber sie kennen seinen Namen und werden garantiert große Angst haben, ihn zu nennen. Klopf an die Tür, wenn du das Video benutzen musst.«
    »Wer als Erster ein Geständnis hat«, sagte Ramírez. »Der Verlierer zahlt eine Runde Bier.«
    Die beiden Brandstifter wurden nach unten gebracht. Ramírez übernahm Pedro Gómez, Falcón setzte sich mit Carlos Delgado hin, schaltete den Kassettenrekorder ein und sprach die vorschriftsmäßige Einleitung aufs Band.
    »Was haben Sie am Samstagabend und am frühen Sonntagmorgen gemacht, Carlos?«
    »Geschlafen.«
    »Waren Sie mit Ihrem Freund Pedro zusammen?«
    »Wir wohnen zusammen.«
    »Und er war in jener Nacht bei Ihnen?«
    »Er war im Nebenzimmer, warum fragen Sie ihn nicht?«
    »War sonst noch jemand da?«
    Carlos schüttelte den Kopf. Falcón zeigte ihm eine Aufnahme von dem Pick-up.
    »Ist das Ihrer?«
    Carlos blickte zu Boden und nickte.
    »Haben Sie dieses Fahrzeug am Samstagabend oder Sonntagmorgen benutzt?«
    »Wir haben Pedros Tante in Castillo besucht… am Sonntag gegen elf.«
    »Wissen Sie, wer am Samstagabend und am Sonntagmorgen mit Ihrem Wagen gefahren ist?«
    »Nein.«
    »Ist das Ihre Mütze?«
    »Ja«, bestätigte Carlos und fragte nach einer kurzen Pause: »Wer sind Sie eigentlich? Sie fragen nach meinem Wagen… meiner Mütze. Worum geht es hier eigentlich, Scheiße noch mal?«
    »Wir untersuchen ein schweres Sexualdelikt.«
    »Ein Sexualdelikt? Wir haben kein Sexualdelikt begangen.«
    Falcón bat ihn, vor dem Fernseher Platz zu nehmen, und spielte ihm das Videoüberwachungsband von der Tankstelle vor. Graue Bilder des eintreffenden Wagens flimmerten über den Bildschirm, Carlos stieg aus, füllte die Kanister und ging im Laden bezahlen. Javier hielt das Bild an.
    »Dieser Pick-up hat dasselbe Nummernschild wie der, von dem Sie sagten, dass er Ihnen gehört.«
    »Wir haben kein Sexualdelikt begangen.«
    »Aber das ist Ihr Wagen?«
    »Ja.«
    »Und Sie sind es auch, der das Benzin bezahlt?«
    »Ja, das bin ich, aber ich habe kein…«
    »In Ordnung. Mehr muss ich nicht wissen.«
    »Was für ein Sexualdelikt denn?«, fragte Carlos. »Hat irgendjemand das Mädchen in dem Laden vergewaltigt?«
    »Was haben Sie mit den gefüllten Kanistern gemacht?«
    »Wir sind nach Hause gefahren.«
    »Direkt nach Hause?«
    »Ja. Wir haben das Benzin für Pedros Tante gekauft.«
    »Aber Sie waren schon einmal bei derselben Tankstelle sowie bei einer Reihe weiterer, wo Sie jeweils zwei Kanister mit Benzin gefüllt haben. Auf dem Weg zu dem Abzweig nach Aracena haben Sie dann noch mehr Kanister gefüllt. Was haben Sie dort oben gemacht?«
    Schweigen.
    »Warum sind Sie mit dem ganzen Benzin auf der Ladefläche bis nach Almonaster la Real gefahren?«
    »Das sind wir nicht.«
    »Sind Sie nicht«, wiederholte Falcón. »Sie wissen, Carlos, dass Brandstiftung ein schweres Verbrechen ist, aber das ist nicht das Einzige, wofür wir uns im Augenblick interessieren. Wir wollen Sie auch für sehr lange Zeit wegen eines Sexualdelikts wegsperren.«
    »Ich habe kein…«
    »Nach Ihrer Festnahme hat Inspector Ramírez Ihre Wohnung durchsucht und einen Fernseher und einen Videorekorder in Ihrem Besitz entdeckt.«
    »Die gehören uns nicht.«
    »Was machen sie denn dann übersät mit Ihren Fingerabdrücken in Ihrer Wohnung?«
    »Das Zeug gehört uns nicht.«
    »Kommen Sie mit.«
    »Ich will nicht mit Ihnen kommen.«
    »Wir gehen bloß zu dem Fernseher rüber.«
    »Nein.«
    Falcón schob den Fernseher näher heran, nahm das Überwachungsvideo heraus und schob die andere Kassette hinein. Er drehte den Ton lauter und drückte auf Play. Der Schrei aus dem Fernsehen ließ selbst ihn zusammenfahren. Carlos Delgado schob seinen Stuhl zurück, streckte abwehrend die Hände in Richtung Bildschirm und packte dann wie

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