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Die Totensammler

Die Totensammler

Titel: Die Totensammler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PAUL CLEAVE
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Mord an seiner Mutter. Zu den anderen finde ich kaum etwas, zu einigen gar nichts. Jesse Cartman, der vor zwölf Jahren Teile seiner Schwester verspeist hat, wurde zusammen mit all den anderen entlassen. Er hat dort so viel Zeit verbracht, wie er hätte absitzen müssen, wenn er in den Knast gewandert wäre, und an den Tagen, an denen er daran denkt, seine Medikamente zu nehmen, arbeitet er als Hausmeister im botanischen Garten.
    Abgesehen von Pamela Deans erwähnt Cooper sonst keinen der Mitarbeiter, und im Internet finde ich keine weiteren Schwestern, Ärzte oder Pfleger. An die Krankenakten kommt man auf keinen Fall heran. Bestimmt hat Schroder die Phantomzeichnung einem der Ärzte oder einer der Schwestern gezeigt, die in Grover Hills gearbeitet haben. Vielleicht hat er inzwischen einen Namen.
    Grover Hills.
    Die Anstalt steht im Mittelpunkt dieser ganzen Geschichte, und ich weiß nicht mal, wie sie aussieht.
    Kann es sein, dass Cooper jetzt gerade dort ist? Das leer stehende Gebäude würde ein ausgezeichnetes Versteck abgeben.
    Kann es sein, dass ein ehemaliger Patient dorthin zurückgekehrt ist, weil er Grover Hills als sein Zuhause betrachtet?
    Ich rufe auf dem Rechner den Stadtplan auf und notiere mir die Wegbeschreibung zu der verlassenen Nervenklinik, dann schnappe ich mir meine Pistole und springe in den Wagen.
    Kapitel 33
    »Irgendwann werden sie hier aufkreuzen«, sagt Cooper.
    »Was? Von wem redest du?«
    »Die Polizei. Irgendwann wird sie hier aufkreuzen. Du musst mich hier rauslassen. Wir müssen uns verstecken«, sagt Cooper.
    »Das hier ist ein Versteck«, antwortet Adrian, enttäuscht von Cooper. Er hat keine Lust mehr auf diese Spielchen. Warum kann Cooper ihn nicht einfach mögen? Es würde alles so viel leichter machen. Um ehrlich zu sein, er findet es allmählich frustrierend. Bislang hatte er einen sehr guten Tag – er hat Theodore Tates Katze ausgegraben, Cooper eine Zeitung gekauft und ordentlich gefrühstückt. Und gleich wird er sich draußen in den Schatten setzen und anfangen, Coopers Buch zu lesen. Warum muss der das jetzt alles mit weiteren Lügen kaputt machen?
    Cooper hält die Zeitung in die Höhe. Der Blick auf sein Gesicht hinter der kleinen Glasscheibe ist wie der auf einen kleinen Fernseher. Als würde man Nachrichten schauen und ein schlimmer Bericht nach dem anderen kommen.
    »Die Polizei wird nicht herkommen«, sagt Adrian. »Dafür gibt es keinen Grund.«
    »Sie haben allen Grund dazu«, sagt Cooper und wedelt mit der Zeitung. »Deinetwegen.«
    »Du lügst.«
    »Nein, Adrian, verdammt, ich lüge nicht. Ich kann es mir nicht leisten, hier blutverschmiert geschnappt zu werden, und du auch nicht.«
    »Aber …«
    »Hör zu. Die Zeitung«, sagt er und wedelt erneut damit herum. »Du bist auf der Titelseite.«
    Adrian schüttelt den Kopf. Nein, wenn er auf der Titelseite wäre, hätte er das gemerkt.
    »Da«, sagt Cooper und hält die Zeitung an die Glasscheibe.
    Und Adrian wirft einen Blick darauf. Die Phantomzeichnung, die er vorhin bereits gesehen hat, glotzt ihm entgegen, aber sie hat keine Ähnlichkeit mit ihm, nicht wirklich. Na ja, vielleicht ein bisschen.
    »Das ist noch nicht alles«, sagt Cooper und nimmt die Zeitung herunter.
    »Das macht nichts, niemand wird …«
    »Halt die Klappe, Mann«, sagt Cooper und hämmert mit der Handfläche gegen die Tür, worauf Adrian zusammenzuckt. Er wird ganz still, weiß nicht, was er tun soll. »Du musst mir zuhören«, sagt Cooper und fährt fort. »Wir haben nicht viel Zeit.«
    »Ich …«
    Cooper hämmert erneut gegen die Tür. »Ich will, dass du mir zuhörst.«
    Jetzt kriegt es Adrian mit der Angst. So hat man früher ständig mit ihm geredet, und es gefällt ihm jetzt genauso wenig wie damals, doch er tut, was man von ihm verlangt.
    »Es ist ganz einfach, wenn du mal einen Moment darüber nachdenkst. Du musst nur die verschiedenen Stationen durchgehen«, sagt Cooper.
    »Was für Stationen?«, antwortet Adrian verwirrt und verängstigt zugleich.
    »Deine verschiedenen Stationen.«
    »Ich habe nirgendwo Station gemacht«, sagt er und schüttelt den Kopf.
    »Du hast mich entführt. Hast mein Haus niedergebrannt. Man hat dich dabei gesehen, und irgendjemand aus Grover Hills wird dich wiedererkennen. Außerdem hast du Schwester Deans’ Haus abgefackelt.«
    »Woher weißt du das?«
    »Es steht auf der beschissenen Seite zwei«, sagt Cooper, blättert um und hält die Zeitung erneut gegen die Glasscheibe. »Lass mich raten: Du

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