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Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition)

Titel: Die Totentänzerin: Ein Fall für Nils Trojan 3 - Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Bentow
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Handgelenken die tiefen Schnitte, senkrecht, bis zur Armbeuge hinauf. Das Laken darunter war blutdurchtränkt.
    Ihm stockte der Atem, als er den Blick langsam weiter zum Gesicht der Frau wandern ließ. Ihre Augen waren geweitet und starrten ins Leere. Um ihren Mund war ein schwarzes Tuch gebunden. Jemand hatte wohl versucht, sie am Schreien zu hindern.
    Der nackte Körper des Mannes bedeckte sie. Seine linke Wange berührte ihre rechte, als schmiegte er sich an sie. Doch sein Hinterkopf war blutverschmiert. Wo der Schädel eingeschlagen war, schimmerte gräuliche Hirnmasse hervor.
    Trojan registrierte die weiße Wäscheleine, sie war um beide Leichname herumgeschlungen und mehrmals fest verknotet. Das tote Liebespaar war aneinandergefesselt. Die Beine der Frau waren geöffnet. Der Mann, dessen Arme nach oben gestreckt waren, wirkte, als sei er in sie hineingestürzt.
    Es hatte den Anschein, als seien sie beide im Liebesakt erstarrt. Trojan schlug die Augen nieder.
    Dr. Semmler, der Rechtsmediziner, sprach mit leiser Stimme zu ihm: »Nach meinen ersten Erkenntnissen liegt der Todeszeitpunkt des Mannes vor dem der Frau. Er wurde mit einem stumpfen Gegenstand erschlagen und war aller Voraussicht nach sofort tot. Ihr dagegen wurden mit einem Messer die Pulsadern geöffnet, und sie ist langsam verblutet.«
    Trojan sah ihn an.
    »Und diese Wäscheleine ? Der Täter hat sie doch nicht etwa … ?« Er brach ab. Es war zu grausam, was ihm durch den Kopf schoss.
    Dr. Semmler aber nickte. »Es ist gut möglich, dass der Täter oder die Täterin die noch lebende Frau an den männlichen Leichnam gefesselt hat.«
    »Großer Gott.«
    »Könnte es nicht auch erst nach ihrem Tod geschehen sein ?«, fragte Ronnie Gerber, der neben ihnen stand.
    »Unter Umständen, ja«, entgegnete Semmler. »Genaueres wird die Obduktion ergeben. Doch machen wir uns nichts vor, die Tatsache, dass sie auf andere Weise getötet wurde als er, deutet auf die Absicht hin, ihr Leiden zu vergrößern. Und dazu könnte auch die Fesselung an den Leichnam gehört haben.«
    Trojan stieß die Luft aus. »Du denkst also wirklich, die Frau lag längere Zeit lebendig unter ihrem toten Lebensgefährten vergraben ?«
    »Wie gesagt, es ist nur eine erste Einschätzung, aber meine Mutmaßung geht in diese Richtung.«
    »Das heißt, der Täter muss sich hier länger aufgehalten haben«, murmelte Landsberg.
    »Richtig.«
    Trojan war für einen Moment schwindlig. Unter einem geliebten Menschen zu liegen, der schon tot war, und dabei selbst den Tod zu erwarten – das überstieg jegliche Vorstellungskraft.
    Er wandte sich wieder an Semmler: »Was ist mit der Tatzeit ?«
    »Vor ungefähr zwölf Stunden.«
    »Also in der letzten Nacht.«
    »Ja, eine detaillierte Einschätzung bekommst du in meinem Bericht.«
    Trojan winkte Stefanie heran. »Haben die Befragungen im Haus schon etwas ergeben ?«
    »Bisher noch nicht.«
    »Was ist mit dem Türschloss ?«
    »Unversehrt.«
    »Keine Einbruchsspuren ?«
    »Nichts.«
    »Und die Fenster ?«
    »Fehlanzeige.«
    Er sah zu der zerbrochenen Lampe neben dem Nachttisch hin, das war aber auch schon alles, was auf einen Kampf hindeuten könnte.
    »Wir müssen mit dem Jungen reden«, sagte er.
    »Die Ärzte lassen uns leider noch nicht zu ihm.«
    »Verdammt.«
    Er schluckte die Übelkeit hinunter und verließ das Schlafzimmer. Nachdem er die übrigen Räume inspiziert hatte, ging er in die Küche.
    Sie wirkte hell und freundlich auf ihn, buntes Geschirr in einer grüngestrichenen Anrichte, eine Sammlung alter Kristallgläser, Kerzenständer und Keksdosen. Um einen dunklen Metalltisch herum standen vier verschiedenfarbige Stühle. An der Wand hingen mehrere eingerahmte Fotos, auf einigen davon erkannte Trojan das ermordete Paar wieder. Die Frau lachte fröhlich in die Kamera, sie trug eine auffällige weiße Hornbrille.
    Auf dem Tisch befand sich ein Schokoladenkuchen, unter dem Reste einer Aluminiumfolie hervorlugten. Sein Zuckerguss war in der Form eines Herzens, das von einem Pfeil durchbohrt wurde. An einer Stelle schien jemand davon genascht zu haben, denn es fehlte eine Ecke.
    Plötzlich spürte Trojan jemanden in seinem Rücken. Er drehte sich um. Landsberg war dicht bei ihm, auch er schien den Zuckerguss betrachtet zu haben, und eine kurze Irritation huschte über sein Gesicht, aber vielleicht täuschte sich Trojan auch.
    »Welchen Eindruck hat eigentlich meine Frau gestern Abend auf dich gemacht ?«
    Trojan war überrascht, dass er

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