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Die Totgesagten

Titel: Die Totgesagten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Details.«
    Martin nickte. »Klar. Wann geht’s los?«
    »Morgen. So, wenn keiner mehr etwas hinzufügen möchte, können wir die Besprechung vielleicht beenden und loslegen. Falls euch irgendetwas unklar ist, schlage ich vor, dass ihr in Ruhe meine Zusammenfassung durchlest. Annika hat Kopien gemacht, nehmt euch beim Rausgehen ein Exemplar mit.«
    Beim Aufbruch waren die Kollegen noch immer schweigsam und ernst. Alle dachten an das enorme Arbeitspensum, das ihnen bevorstand. Und versuchten, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass der Begriff Serienmörder von nun an zu ihrem aktiven Wortschatz gehören würde. Das war neu in der Geschichte der Polizei von Tanum. Sozusagen ein Meilenstein, wenn auch kein erfreulicher.
    Göstadrehte sich um, als er an der Tür jemand hörte.
    »Martin und ich fahren morgen los und bleiben zwei Tage weg«, sagte Patrik.
    »Ja?«
    »Ich habe mir überlegt, dass Hanna und du in der Zwischenzeit noch ein paar andere Ansatzpunkte ausprobieren könntet. Ihr könntet zum Beispiel Marits Akte noch einmal durchgehen. Ich habe sie so oft gelesen, dass ich inzwischen wahrscheinlich betriebsblind bin. Dasselbe könnt ihr auch mit allen Informationen machen, die wir bis jetzt zu Rasmus Olsson besitzen. Außerdem hat Martin angefangen, ein Verzeichnis aller Galgo-Español-Be sitzer zu erstellen. Es wäre gut, wenn ihr das fortführen könntet. Frag Martin heute Nachmittag, wie weit er gekommen ist. Was gibt’s noch? Ach ja, dieser Journalist vom Abendblatt hat eine Kopie von Lillemors Tagebuch rübergefaxt. Das Original kriegen wir mit der Post, aber so lange können wir nicht warten. Ich werde mir die Kopien im Auto ansehen, aber ihr solltet sie auch lesen.«
    Gösta nickte müde.
    »So, das wär’s. Dann mal los. Informierst du Hanna?«
    Gösta nickte. Diesmal noch müder. Es war zum Kotzen, wenn man so viel arbeiten musste. Er würde total kaputt sein, bevor die Golfsaison überhaupt angefangen hatte.

I nden Nächten schien das Grauen ganz nah zu sein. Was, wenn sie kamen, während sie schlief? Was, wenn sie nicht aufwachte, bevor es zu spät war? Seine Schwester und er hatten je ein eigenes Bett im Zimmer. Abends deckte sie sie sorgfältig zu, zog ihnen die Decken bis zum Kinn und küsste zuerst ihn und dann sie auf die Stirn. Ein sanftes »Gute Nacht«, dann machte sie das Licht aus. Und schloss die Tür ab. Ab diesem Moment gewann das Böse in ihren Köpfen die Oberhand. Aber sie hatten Trost gefunden. Mit vorsichtig tastenden Schritten ging er zum Bett seiner Schwester, schlüpfte unter ihre Decke und drückte sich an sie. Sie sagten nie ein Wort, lagen nur nebeneinander und spürten die warme Haut des anderen. Sie lagen so nah beieinander, dass sie dieselbe Luft atmeten. Heiße, ausgeatmete Luft füllte ihre Lungen und breitete sich aus bis zum Herzen. So fühlten sie sich sicher.
    Manchmal lagen sie wach. Beide sahen die Angst in den Augen des anderen, konnten sie aber nicht in Worte fassen. In diesen Momenten empfand er manchmal eine so große Liebe für seine Schwester, dass er glaubte, er müsse platzen. Er spürte die Liebe in jedem Teil seines Körpers. In ihm wuchs das Verlangen, jeden Quadratzentimeter ihrer Haut zu streicheln. Sie war so schutzlos, so unschuldig, so ängstlich. Vor dem, was da draußen war, hatte sie nochmehr Angst als er. Bei ihm vermischte sich die Angst jedoch mit einer gewissen Sehnsucht. Als ob er durchaus dort hinausgehen könnte, wenn er nur nicht so ein Unglücksrabe gewesen wäre und da draußen nicht das Unbekannte gelauert hätte.
    Manchmal, wenn er nachts wach lag, mit seiner Schwester im Arm, fragte er sich, ob das Grauen mit der Frau mit der bösen Stimme zusammenhing. Meistens fiel er dann in den Schlaf. Und mit dem Schlaf verschwanden die Erinnerungen.

O bwohlMartin vom Autofahren immer schlecht wurde, versuchte er, sich auf die kopierten Seiten aus Lillemors Tagebuch zu konzentrieren.
    »Wer ist dieser ›er‹, den sie da erwähnt? Den sie wiedererkannt hat?« Erstaunt las er weiter. Vielleicht fanden sich noch mehr Anhaltspunkte.
    »Das geht aus ihren Aufzeichnungen nicht hervor«, antwortete Patrik, der die Seiten bereits vor der Abfahrt gelesen hatte. »Sie scheint sich nicht einmal sicher zu sein, wo und ob sie ihn wirklich schon einmal gesehen hat.«
    »Aber sie schreibt, dass sie in seiner Anwesenheit ein blödes Gefühl hat.« Martin zeigte auf die Stelle, die er gerade gelesen hatte. »Es ist bestimmt kein Zufall, dass sie kurz darauf

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