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Die Totgesagten

Titel: Die Totgesagten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Fälle«, sagte Martin leise.
    »Ja. Oder umgekehrt. Wenn wir die anderen Fälle lösen, haben wir den Mörder von Lillemor.«
    »Genau.« Beide schwiegen eine Weile. Patrik hätte am liebsten laut »Heureka« gerufen, sah aber ein, dass das nicht ganz passend gewesen wäre.
    »Was haben wir im Fall Lillemor in der Hand?«, begann Patrik seine Überlegungen. »Wir haben die Hunde-haare und den Film von der Mordnacht. Du hast ihn dir doch am Montag angesehen. Hast du noch etwas Interessantes entdeckt?«
    Irgendetwas regte sich in Martins Unterbewusstsein, weigerte sich aber, an die Oberfläche durchzudringen. Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe nichts Neues gesehen. Nur das, was in Hannas und meinem Bericht steht.«
    Patrik nickte bedächtig. »Dann müssen wir die Liste mit den Hundehaltern durchgehen. Ich habe sie heute von Annika bekommen.« Er stand auf. »Jetzt überbringe ich den anderen erst mal die Neuigkeiten.«
    »Tu das.« Martin wirkte abwesend. Er versuchte immer noch, zu fassen zu kriegen, was ihm entgangen war. Was hatte er bloß auf dem Bildschirm gesehen? Oder auch nicht gesehen? Je krampfhafter er danach suchte, desto mehr entglitt es ihm. Er seufzte. Am besten ließ er die Sache eine Weile ruhen.
    Die Neuigkeit schlug ein wie eine Bombe, obwohl die anderen Kollegen anfangs genauso ungläubig reagierten wie Martin. Nachdem er alle informiert hatte, setzte sich Pa trikan den Schreibtisch, um einen neuen Schlachtplan zu entwerfen.
    »Donnerwetter, das ist ja ein Ding.« Gösta stand im Türrahmen. Patrik nickte nur. »Komm rein, setz dich«, sagte er, und Gösta folgte der Aufforderung.
    »Das Problem ist nur, dass ich nicht genau weiß, wie ich die Sache aufziehen soll. Eigentlich wollte ich die Liste mit den Hundebesitzern durchgehen, die du zusammengestellt hast, und mir die Unterlagen aus Ortboda ansehen.« Er zeigte auf das Fax, das vor zehn Minuten gekommen war.
    »Ja, es gibt einiges zu tun«, seufzte Gösta. Er warf einen Blick auf die Wände. »Das Ganze sieht aus wie ein riesiges Spinnennetz. Fragt sich nur, wohin sich die Spinne verkrochen hat.«
    Patrik lachte leise. »Ein schöner Vergleich. Ich hatte ja gar keine Ahnung, dass du so eine poetische Ader hast, Gösta.«
    Gösta brummte nur. Dann stand er auf und ging gemächlich durchs Zimmer. Er stieß mit der Nase fast an die Dokumente und Fotos an der Wand.
    »Da muss noch irgendetwas sein, ein klitzekleines Detail, das uns entgangen ist.«
    »Ich wäre dir äußerst dankbar, wenn du es finden würdest. Ich habe das Zeug so lange angestarrt, dass ich schon total betriebsblind bin.«
    »Ich verstehe nicht, wie du so arbeiten kannst.« Gösta zeigte auf die Bilder der Mordopfer, die nach Todesdaten geordnet an der Wand hingen. Elsa am Fenster und Marit neben der Tür.
    »Du hast Jan-Olov noch nicht aufgehängt«, stellte Gösta trocken fest und zeigte auf den Platz rechts von Elsa Forsell.
    »Dazu bin ich noch nicht gekommen.« Patrik betrachtete seinen Kollegen amüsiert. Hin und wieder ließ er einen Anflug von Arbeitseifer durchblicken.
    »Sollich dir kurz Platz machen?«, fragte Patrik, als Gösta sich hinter seinen Schreibtischstuhl zwängte.
    »Danke, das würde die Sache erleichtern.« Gösta machte einen Schritt zur Seite und ließ Patrik durch. Der lehnte sich an die Wand und verschränkte die Arme. Im Prinzip war es gar keine schlechte Idee, jemand anders einen Blick auf die Beweisstücke werfen zu lassen.
    »Wie ich sehe, hast du alle Buchseiten vom SKL zurückbekommen.« Gösta drehte sich zu Patrik um.
    »Sie sind gestern gekommen. Jetzt fehlt nur noch die Seite von Jan-Olov. Aber die haben sie ja nicht aufbewahrt.«
    »Schade.« Gösta wanderte immer weiter zurück bis zu Elsa Forsell. »Wieso bloß Hänsel und Gretel ? Ist das Zufall, oder hat es irgendeine Bedeutung?«
    »Wenn ich das wüsste.«
    »Hm«, brummte Gösta, der nun direkt vor den Dokumenten und Bildern zum Fall Elsa Forsell stand.
    »Ich habe in Uddevalla angerufen. Sie haben die Akte zu ihrem Unfall noch nicht gefunden. Aber sobald sie sie haben, faxen sie alles so schnell wie möglich durch«, kam Patrik Göstas Frage zuvor.
    Doch der antwortete nicht. Schweigend betrachtete er die Dokumente. Das Licht der Frühlingssonne fiel herein und wurde von den Papieren reflektiert, die keine matte Oberfläche hatten. Er runzelte die Stirn. Machte einen halben Schritt zurück. Beugte sich noch weiter vor, bis er fast mit dem Ohr an der Wand klebte. Patrik

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