Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Totgesagten

Titel: Die Totgesagten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
Vom Netzwerk:
hat, sich zu betäuben.«
    Gösta antwortete nicht. Er blickte aus dem Beifahrerfenster. »Was machen wir jetzt?«
    »Solange wir nicht wissen, was aus den Kindern geworden ist, arbeiten wir mit den anderen Anhaltspunkten weiter,also mit Sigrid Jansson und Lillemors Hundehaaren. Und wir müssen unbedingt den Zusammenhang zwischen den Orten finden.«
    Sie bogen auf den Parkplatz der Polizeidienststelle ein und gingen mit verkniffenen Mienen auf den Eingang zu. Patrik blieb einen Moment an der Rezeption stehen und brachte Annika auf den neuesten Stand. Dann ging er in sein Zimmer und setzte sich. Er hatte noch nicht die Kraft, die anderen zu informieren.
    Behutsam zog er das Foto aus der Brieftasche. Die Augen der Zwillinge blickten ihn unergründlich an.

S chließlichhatte sie nachgegeben. Nur eine kurze Fahrt. Ein kleiner Ausflug ins große Unbekannte. Dann würden sie nach Hause zurückkehren. Und er würde nie wieder Fragen stellen.
    Er nickte eifrig. Er war völlig aus dem Häuschen und sah seiner Schwester an, dass sie genauso aufgeregt war wie er.
    Was er wohl zu sehen bekommen würde? Wie es dort draußen wohl aussah? Hinter dem Wald? Ein Gedanke ließ ihm keine Ruhe: Würde die andere auch dort sein? Die Frau mit der harten Stimme? Würde er den Geruch wiedererkennen, den er noch in der Nase hatte, diesen salzigen, frischen Geruch? Und das Gefühl, in einem schaukelnden Boot zu sitzen, die Sonne über dem Meer und die Vögel, die ihre Kreise zogen und … Er konnte seine vielen Erwartungen und Eindrücke kaum unterscheiden. In seinem Kopf gab es nur noch den einen Gedanken: Sie würde sie mitnehmen. In die andere Welt. Er hatte leichthin versprochen, nie wieder zu fragen, ein einziger Ausflug wäre genug. Davon war er vollkommen überzeugt. Nur ein einziges Mal. Er wollte nur sehen, was da draußen war. Damit seine Schwester und er Bescheid wussten. Mehr wollte er gar nicht.
    Mit verbissener Miene machte sie ihnen die Autotür auf undsah zu, wie sie fröhlich auf den Rücksitz hopsten. Sie schnallte sie gewissenhaft an und setzte sich kopfschüttelnd ans Steuer. Er wusste noch, dass er gelacht hatte. Ein schrilles hysterisches Lachen, mit dem sich die ganze angestaute Spannung endlich löste.
    Als sie auf die Straße bogen, sah er kurz seine Schwester an. Dann nahm er ihre Hand. Sie waren auf dem Weg nach draußen.

P atrikging die Liste mit den Hundebesitzern auf dem Bildschirm noch einmal sorgfältig durch. In der Zwischenzeit hatte er Martin und Mellberg mitgeteilt, was Gösta und er draußen auf der Insel erfahren hatten. Martin hatte er gebeten, in Uddevalla anzurufen und nach weiteren Informationen über die Zwillinge zu fragen. Ansonsten konnten sie im Moment nicht viel machen. Ihm lagen zwar alle Dokumente zu Elsa Forsells Unfall vor, bei dem Sigrid Jansson ums Leben gekommen war, aber die brachten ihn auch nicht weiter.
    »Wie läuft’s?« Gösta stand in der Tür.
    »Beschissen. Solange wir nicht mehr über die Kinder wissen, treten wir auf der Stelle.« Er seufzte und fuhr sich durchs Haar.
    »Kann ich irgendetwas für dich tun?«
    Patrik sah ihn ungläubig an. In der Regel machte Gösta einen großen Bogen um alles, was nach Arbeit aussah.
    »Ich habe das Gefühl, dass ich diese Liste schon hundertmal durchgeackert habe. Aber ich entdecke keine Verbindung zu unserem Fall. Kannst du sie vielleicht mal durchgehen?« Patrik warf ihm die Diskette zu, und Gösta fing sie geschickt auf.
    »Klar.«
    Fünf Minuten später kam Gösta verdutzt zurück.
    »Hastdu etwa eine Zeile gelöscht?«
    »Gelöscht? Nein, wieso?«
    »Weil ich einhundertsechzig Namen auf der Liste hatte. Jetzt sind es nur noch hundertneunundfünfzig.«
    »Frag mal Annika, die hat die Adressen eingetragen. Vielleicht hat sie jemand gelöscht?«
    »Hm.« Skeptisch machte sich Gösta auf den Weg zu Annika. Patrik folgte ihm.
    »Ich seh mal nach.« Annika suchte die Excel-Tabelle auf ihrem Computer.
    »Ich habe auch das Gefühl, dass es hundertsechzig Zeilen waren. Soweit ich mich erinnern kann, war es nämlich so eine schöne runde Zahl.« Sie klickte sich durch ihre Ordner, bis sie die Tabelle gefunden hatte.
    »Aha, einhundertsechzig!« Sie drehte sich zu Gösta und Patrik um.
    »Jetzt verstehe ich gar nichts mehr.« Gösta starrte auf die Diskette in seiner Hand. Annika nahm sie ihm ab, steckte sie in ihren Computer, öffnete auch die zweite Tabelle und legte die beiden nebeneinander auf den Bildschirm. Als der Name auftauchte, der auf

Weitere Kostenlose Bücher