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Die Totgesagten

Titel: Die Totgesagten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Sind wir dir nicht gut genug?«
    Die Blicke richteten sich gespannt auf Jonna. Allen war bewusst, dass ein Konflikt gutes Fernsehen bedeutete, und wenn ihnen eins wichtig war, dann gutes Fernsehen.
    »Mir ist einfach nicht danach.« Jonna wich Uffes Blick aus.
    »Mir ist nicht danach«, äffte er sie mit piepsiger Stimme nach. Er blickte in die Runde, um sich der Zustimmung der anderen zu versichern, und als er die Erwartung in ihren Augen sah, machte er weiter: »Ach du Scheiße, machst du jetzt auf Antialkoholikerin? Ich dachte, wir wärenzum FEIERN hier!« Erneut hob er die Flasche an die Lippen und trank in kräftigen Zügen.
    »Sie ist keine Antialkoholikerin«, erdreistete sich Barbie einzuwenden. Uffes strenger Blick brachte sie zum Schweigen.
    »Lasst mich in Ruhe.« Jonna schwang verärgert die Beine vom Bett. »Ich gehe eine Runde spazieren.« Sie zog sich ihren unförmigen, viel zu großen Parka an, der über dem Stuhl neben ihrem Bett hing.
    »Hau doch ab«, brüllte ihr Uffe hinterher. »Du verkackte Loserin!« Er lachte dreckig und machte sich ein neues Bier auf. Dann schaute er sich um. »Was sitzt ihr da rum, ihr Idioten? Jetzt machen wir PARTY ! Prost!«
    Einen Moment lang herrschte gespannte Stille, dann brach hie und da nervöses Gelächter aus. Schließlich hoben alle ihre Flaschen und gaben sich dem Rausch hin, den die unaufhörlich summenden Kameras noch verstärkten. Es war ein schönes Gefühl, gesehen zu werden.
    »Es hat geklingelt, Papa!«, brüllte Sofie durch die Wohnung. Dann ging sie seufzend zurück in ihr Zimmer und telefonierte weiter.
    »Mein Alter ist tierisch langsam. Ich halte es kaum aus hier. Ich zähle schon die Tage, bis ich wieder zu Mama und Kerstin darf. Das ist mal wieder typisch! Ausgerechnet, wenn Raus aus Tanum losgeht. Alle anderen dürfen hingehen, nur ich kriege wieder nichts mit«, jammerte sie. »Mann, Papa, mach die Tür auf, es klingelt!«, schrie sie zum zweiten Mal in den Flur. »Ich bin zu alt, um wie ein Scheidungskind zwischen den beiden hin- und herzugondeln. Aber die können sich ja immer noch nicht einigen, und mir hört keiner zu. Die sind so wahnsinnig kindisch!«
    Wieder ertönte ein lautes Klingeln. Sofie stand ungehalten auf. »Sieht so aus, als müsste ich selber aufmachen! Ich rufe dich später noch mal an. Der Alte hat wahrscheinlich wieder Kopfhörer auf und hört seine ätzenden Schla ger.Küsschen, Süße.« Ächzend latschte Sofie zur Wohnungstür.
    »Ich komme ja schon!« Verärgert öffnete sie die Tür. Als sie die beiden fremden Männer in Polizeiuniform vor sich sah, machte sie ein verdutztes Gesicht.
    »Hallo?«
    »Bist du Sofie?«
    »Ja.« Fieberhaft durchkämmte Sofie ihr Gedächtnis nach etwas, was sie ausgefressen haben könnte. Nichts war so gravierend, dass es einen Besuch der Polizei gerechtfertigt hätte. Sie hatte zwar auf der letzten Schulfete ein paar Flaschen Starkbier getrunken und fuhr manchmal bei Olle auf seinem frisierten Moped mit. Aber mit solchem Kleinkram gab sich die Polizei bestimmt nicht ab.
    »Ist dein Vater zu Hause?«, fragte der Ältere.
    »Jaaa.« Sofies Antwort kam zögerlich. Jetzt überschlug sich ihre Phantasie förmlich. Was mochte Papa angestellt haben?
    »Wir würden gern mit euch beiden reden«, fügte der etwas jüngere Polizist mit den roten Haaren hinzu. Trotz der Aufregung fiel Sofie auf, dass er gar nicht schlecht aussah. Der andere im Grunde auch nicht. Aber der war schon alt, ein richtig alter Knacker. Mindestens fünfunddreißig.
    »Kommen Sie rein.« Sie machte einen Schritt zur Seite und ließ die beiden in den Flur. Während sie sich die Schuhe auszogen, ging Sofie ins Wohnzimmer. Wie erwartet, saß Papa mit seinen riesigen Kopfhörern auf dem Sofa. Wahrscheinlich hörte er wieder diese grauenhafte schwedische Tanzmusik von »Wizex«, »Vikingarna« oder »Thorleifs«. Mit einer Handbewegung bedeutete sie ihm, dass er die Kopfhörer abnehmen sollte. Er streifte sie ab und sah seine Tochter fragend an.
    »Papa, da sind zwei Bullen, die mit uns reden wollen.«
    »Polizei? Wie bitte?« Sofie sah, wie es auch in seinem Kopf zu rattern anfing. Natürlich überlegte er, was sie wiederangestellt hatte. Sie kam ihm zuvor: »Ich habe nichts gemacht. Ehrlich. Ich schwöre.«
    Argwöhnisch starrte er sie an, legte die Kopfhörer beiseite und stand auf. Sofie folgte ihm in den Flur.
    »Worum geht es?« Ola Kaspersen machte den Eindruck, als befürchte er eine unangenehme Antwort auf diese Frage. Seine

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