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Die Totgesagten

Titel: Die Totgesagten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Müllfahrzeug ergoss. Da erstarrte er. O Gott!
    Leif warf sich auf den Knopf, der die Presse stoppte. Dann zog er sein Handy aus der Tasche.
    Patrik seufzte tief. Der Samstag war nicht ganz so verlaufen wie erwartet. Er seufzte ein zweites Mal, diesmal noch tiefer, und schaute sich resigniert um. Kleider, Kleider, Kleider. Tüll und Rosetten und Pailletten, so weit das Auge reichte. Schwitzend zerrte er am Kragen des Folteranzugs, in dem er steckte. Er kratzte und drückte an allen möglichen und unmöglichen Stellen und war so heiß wie eine tragbare Sauna.
    »Na?« Erica beäugte ihn kritisch. »Was hast du für ein Gefühl?Sitzt er gut?« Sie wendete sich der Ladenbesitzerin zu, die verzückt gelächelt hatte, als Erica mit Patrik im Schlepptau das Geschäft betreten hatte. »Nur die Hose muss ein bisschen gekürzt werden.«
    »Kein Problem.« Die Dame ging in die Hocke und steckte das Hosenbein ab. Patrik verzog das Gesicht. »Muss der Kragen so eng sein?« Er zog daran herum, als müsste er ersticken.
    »Der Frack sitzt perfekt«, zwitscherte die Frau zu seinen Füßen, was angesichts der Stecknadeln zwischen ihren Lippen ein echtes Kunststück war.
    »Ich finde ihn etwas zu figurbetont«, ächzte Patrik und sah Erica flehentlich an.
    Doch es gab kein Pardon. Auf ihrem Gesicht blitzte ein Lächeln auf, das ihm geradezu teuflisch vorkam. »Du siehst super aus! Du willst doch so elegant wie möglich sein, wenn wir heiraten, oder?«
    Nachdenklich betrachtete Patrik seine zukünftige Frau. Heute kamen Seiten an ihr zum Vorschein, die ihm Angst machten. Vielleicht hatten Hochzeitsausstatter solche Wirkung auf Frauen. Er selbst wollte nur noch weg. Ermattet sah er ein, dass es nur eine Möglichkeit gab, wenn er schnell von diesem Ort verschwinden wollte. Mit großer Anstrengung rang er sich ein Lächeln ab.
    »Also, so langsam muss ich sagen, … ich habe ein richtig gutes Gefühl mit diesem Frack. Ich denke, wir sollten zuschlagen.«
    Erica klatschte begeistert in die Hände. Zum tausendsten Mal fragte sich Patrik, warum Frauen von allem, was mit Hochzeiten zu tun hatte, feuchte Augen bekamen. Natürlich freute er sich auch aufs Heiraten, aber wäre es nach ihm gegangen, hätten sie kein solches Tamtam veranstaltet. Allerdings konnte er nicht leugnen, dass ihm Ericas glücklicher Blick das Herz erwärmte. Nichts war ihm wichtiger, als sie glücklich zu sehen, und wenn er dafür einen Tag in einem kratzigen, heißen Pinguinkostüm verbringenmusste, nahm er es tapfer in Kauf. Er beugte sich vor und küsste sie auf den Mund. »Glaubst du, Maja geht es gut?«
    Erica lachte. »Anna hat selbst zwei Kinder, sie wird sicher auch mit Maja fertig.«
    »Aber nun muss sie auf drei Kinder aufpassen. Stell dir vor, Adrian und Emma stellen irgendetwas an, und dann haut Maja ab und …«
    Lachend fiel ihm Erica ins Wort. »Hör auf. Ich habe mich den ganzen Winter um die drei Kinder gekümmert, und es hat auch geklappt. Außerdem hat Anna gesagt, dass Dan noch vorbeischauen wollte. Du brauchst dir also wirklich keine Sorgen zu machen.«
    Patrik entspannte sich. Erica hatte recht. Er fürchtete eben immer, dass seiner Tochter etwas passieren könnte. Vielleicht hatte er in seinem Beruf schon zu viel erlebt. Er wusste einfach, was für schreckliche Schicksalsschläge den Menschen treffen konnten. Was Kindern alles passieren konnte. Irgendwo hatte er mal gelesen, dass man den Rest seines Lebens mit einer geladenen Pistole an der Stirn verbrachte, sobald man Kinder hatte. Daran war viel Wahres. Die Angst schwang immer mit. Gefahren lauerten überall. Aber nun wollte er versuchen, nicht mehr dar an zu denken. Maja ging es gut, und Erica und er hatten endlich mal ein bisschen Zeit für sich.
    »Sollen wir irgendwo Mittag essen?« Die Frühlingssonne schien ihnen ins Gesicht.
    »Tolle Idee.« Sie hakte sich fröhlich bei ihm unter. Gemächlich flanierten sie durch die Einkaufsstraße von Uddevalla und entschieden sich schließlich für ein thailändisches Restaurant in einer Querstraße. Sie wollten gerade das curryduftende Lokal betreten, als Patriks Telefon klingelte. Er warf einen Blick auf das Display. Mist, das Kommissariat.
    »Sag jetzt bitte nicht …« Erica schüttelte müde den Kopf. An seinem Gesichtsausdruck hatte sie sofort erkannt, woher der Anruf kam.
    »Ichmuss rangehen. Geh schon mal vor, es ist bestimmt nichts Wichtiges.«
    Skeptisch vor sich hin murmelnd, tat Erica, was er gesagt hatte. Patrik blieb vor dem Restaurant

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