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Die Tränen der Justitia (German Edition)

Die Tränen der Justitia (German Edition)

Titel: Die Tränen der Justitia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Gold
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habt gestern eins auf den Sack gekriegt.»
    «Also bitte! Wir waren über weite Strecken besser. Nur mit der Chancenauswertung haperte es.»
    «Und der Schiedsrichter pfiff gegen euch.»
    «Wie kommst du darauf?»
    «Weil immer der Unparteiische schuld ist, wenn dein Club verliert.»
    «Das stimmt doch überhaupt nicht. Wir hatten gestern einfach Pech.»
    «Es war trotzdem ein super Spiel, Paps. Und schliesslich gibts ein Rückspiel. Mit etwas Glück ist noch alles möglich.»
    Monika verdrehte die Augen.
    «Manchmal frage ich mich, was ich in deiner Erziehung falsch gemacht habe. Ein Fussballfan ist schon eine Zumutung, aber gleich zwei … Übrigens, Viviane hat angerufen. Sie geht mit Nadine zu Staatsanwalt Kern.»
    «Wie spät ist es?»
    «Neun durch.»
    «Dann habe ich noch etwas Zeit. Ich muss gegen zehn im Büro sein. Gestern statteten wir einem ehemaligen Kollegen von dir einen Besuch ab.»
    «Franz Heller!», sie sprach den Namen wie einen Fluch aus. «Dank ihm ist der gesamte Berufsstand in Verruf geraten. Es dauerte Jahre, bis Gras über die Sache gewachsen war.»
    «Er konnte sich noch gut an deinen Vater erinnern.»
    «Eine der letzten Entscheidungen, bevor Paps am Herzinfarkt starb. Lebenslanges Berufsverbot für Heller. Ist er schon wieder draussen?»
    «Ja, seit zwei Wochen. Er geniesst das Leben mit einer neuen Liebe.»
    «Weiss sie, dass er ein Giftmischer ist?»
    «Das tut sie. Du weisst ja, Liebe macht blind. Bestimmt glaubt sie an die Version, dass alles nur ein Justizirrtum war. Woher stammt eigentlich sein Reichtum?»
    «Seine Eltern hinterliessen ihm ein kleines Vermögen, dann verkaufte er die Apotheke, gezwungenermassen. Aber als reich würde ich ihn nicht bezeichnen, eher vermögend.»
    «Es scheint ihm auf jeden Fall ziemlich gut zu gehen. Er kann sogar noch ehemalige Knackis unterstützen.»
    «Das hat hundertprozentig nichts mit Nächstenliebe zu tun. Heller ist absolut berechnend, die sind ihm mit Leib und Seele ausgeliefert. Hat Borer nicht mit ihm studiert?»
    «Sie sind zusammen zur Schule gegangen.»
    «Haben sich die Entführer endlich gemeldet?»
    «Wir wissen es nicht. Möglich, dass sie Borer oder Julia angerufen haben.»
    «Vermutest du, dass sie hinter eurem Rücken versuchen, Lena freizukaufen?»
    «Eher, dass sie einen Deal machen.»
    «Wo ist da der Unterschied?»
    «Vielleicht erpressen sie Borer wegen einem Fall. Doch das sind nur Spekulationen … Ich muss los. Es könnte spät werden.»
    «Ich lebe mit einem Polizisten zusammen. Da muss ich durch. Hoffentlich findet ihr Lena bald. Es muss fürchterlich sein, untätig dasitzen zu müssen und zu warten, bis etwas geschieht.»
    «Und je länger das Warten dauert, desto geringer sind leider die Chancen, Lena lebend zu finden.»
    «Schrecklich!»
    Viviane und Nadine unterhielten sich vor dem Kaffeeautomaten. Ferrari fragte höflich, ob er störe und drückte Nadine einen Chip in die Hand. Ganz selbstverständlich und ohne irgendwelche Zwischenfälle liess seine Kollegin einen Cappuccino aus dem Automaten.
    «Er hasst mich, Viviane. Der Kaffeeautomat wartet förmlich darauf, mir den Kaffee irgendwohin zu spritzen, nur nicht in den Becher», beantwortete der Kommissär Vivianes fragenden Blick.
    «Hier, du Tollpatsch!»
    «Danke. Bei euch alles in Ordnung?»
    «Nicht wirklich. Ich habe bei Herrn Kern eine Anzeige gegen Röbi gemacht … Und jetzt bin ich mir nicht sicher, ob das richtig ist.»
    «Wenn du dich wirklich von ihm lösen willst, bleibt dir nichts anderes übrig. Nur so werden die ständigen Belästigungen aufhören.»
    «Aber … wir leben seit zehn Jahren zusammen … und jetzt endet es so. Wieso können wir nicht vernünftig miteinander reden und uns dann auf anständige Art und Weise trennen?»
    «Weil Röbi schon etwas sonderbar ist, Viviane.»
    «Jetzt bekommen all diejenigen recht, die mich vor ihm gewarnt haben.»
    «Darum geht es nicht. Ihr habt euch im Laufe der Jahre auseinandergelebt, nur sieht das Röbi nicht ein.»
    «Wie wird er auf die Anzeige reagieren? … Francesco, mir wächst das alles über den Kopf.»
    «Wir sind für dich da. Wohnst du weiterhin bei Nadine?»
    «Ich … ich will ihr nicht auf die Nerven gehen.»
    «Papperlapapp! Meine Wohnung ist gross genug. Zudem geniesse ich deine Gesellschaft.»
    «Danke, Nadine. Hoffentlich geht das gut … Was quatsche ich da? Ich halte euch mit meinen Problemen nur von der Arbeit ab. Komme ich allein raus?»
    «Ich bringe dich hinunter. Wir sehen uns

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